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Wo ist Nils der Eisbär? Ein Buch über und mit Kunst

Bildquelle:Belser Verlag
Wo ist Nils der Eisbär?
eine Geschichte von Nicolas Piroux
48 Seiten
1.Aufl.2017
Besler Verlag
ISBN: 978-3-7630-2776-7
14,99€


Ein Kunst Buch für Klein und Groß

Dieses Buch ist etwas ganz besonderes.

Der Eisbär Nils führt uns durch das Museum
 Musée d’Orsay.
Nils ist eine Eisbär Skulptur.
Er lebt schon sehr lange im Musée d’Orsay, doch eines Tages wird ihm langweilig.
So beschließt er sich im Museum umzusehen.
Und so nimmt er uns mit auf eine ganz besondere Entdeckungsreise, denn Nils taucht in jedes Bild selbst mit ein. Mal kleiner, malgrößer, irgendwo ist er immer versteckt.
Das klingt erst einmal sehr merkwürdig, schließlich verfälscht es so das eigentliche Bild, doch Nicolas Piroux  schafft es Nils so in die Bilder einzubeziehen, dass man ihn sehr selten auf den ersten Blick entdeckt.
Die Suche nach Nils lässt uns viel bewusster auf das eigentliche Gemälde sehen. Man sieht es nicht nur oberflächlich als Bild sondern taucht in das Bild ein um es zu entdecken.
Dadurch fokussieren wir unsere Blicke nicht nur intensiver sondern auch länger und bewusster.
Eine grandiose Idee sich mit Kunst zu beschäftigen.
Es würde hier zu weit führen alle Bilder aufzuzählen, in die Nils uns entführt aber ein kleiner Einblick sei gestattet.
Es beginnt mit Henri Rousseau mit seinem Bild "Die Schlangenbeschwörerin" von 1907 und Paul Gauguin "Die Alyscamps" von 1888.
Wir sehen Bilder von Gustave Courbet, Ferdinand Hodler, Rosa Bonheur, Vincent van Gogh, Claude Monet, Alfred Sisley, und vielen anderen.
Auch Skulpturen, Monumente sind im Museum.
z.B. "Das Tor zur Hölle" von August Rodin, dass ursprünglich das Hauptportal des Kunstgewerbemuseums zieren sollte, mit Szenen aus der Göttlichen Komödie von Dante.
Es kam anders, das Museum wurde nicht gebaut. Erst viele Jahre später und einige Geschichten weiter fand es den heutigen Platz. Eine interessante Geschichte, die wir hier im Buch nicht erfahren aber die Bilder und Abbildungen inspirieren einen dazu weiter zu forschen und die Geschichten hinter den Kunstwerken zu entdecken. Ein Tipp, einfach mal googlen.
Schön ist, dass wir unterschiedliche Darstellungsweisen erleben dürfen. Die Kunstwerke zwischen 1846 und 1914 entstanden spiegeln häufig auch den Zeitgeist der Zeit wieder, so sehen wir Leute beim Picknick oder die Männer des Kreises der Rue Royale das 1886 entstand.

Unsere Lesekinder waren begeistert von der Aufgabe Nils, den Eisbären zu suchen. Wir waren skeptisch wie viel sie wirklich von den Bildern wahrgenommen haben und umso erstaunter was sie dann berichteten. Es ist also nicht nur bei uns Erwachsenen so, wenn wir etwas suchen, vertiefen wir uns mehr in ein Bild als wenn wir es einfach so betrachten.

Besonders interessant empfand ich die Einlassungen der Kinder zu den einzelnen Bildern. Es bewahrheitet sich wieder einmal, Kinder sind viel unbefangener, lassen sich leichter begeistern und verführen.
Schön, dass es diese Buch gibt, dass wir Kunst so intensiv erleben dürfen.

Übrigens:
Auf den letzten beiden Seiten finden wir die Auflösungen, wo genau sich Nils im Bild versteckt hat.


http://www.belser-verlag.de/