Unsere Lieblingsbücher

Ab ins Bett kleiner Bär Britta Teckentrup

Bildquelle: Jakoby und Stuart Verlag
Ab ins Bett, kleiner Bär
eine Geschichte von Britta Teckentrupp
32 Seiten
1. Aufl.2013
Jakoby & Stuart
ISBN 978-3-941087-18-7
14,95€

Eine wunderschöne, leise und gefühlvolle
Gute Nacht Geschichte


Dies ist wieder einmal so ein Buch, das Kinder in die Hand nehmen und einfach schööööön finden!

Da blicken uns liebevoll, etwas melancholisch, vielleicht auch ein wenig traurig kleine Bärenkulleraugen an. Ein riesiger Vollmond, der die Nacht fast zum Tag macht erstrahlt, und eine große Bärenmutti beugt sich beschützend zu ihrem Jungen.
Eine besondere Atmosphäre berührt den Betrachter und macht neugierig auf die Geschichte.
Öffnet man das Buch sehen wir Bärenmutti mit Kind überall wo man hin sieht.
Zu Beginn des Buches sehen wir erneut den kleinen Bären. Drei bunte Blätter fallen um ihn herum zu Boden.
Beim Vorlesen und betrachten der Bilder bemerken wir wie ruhig die Kinder allein durch das Betrachten dieses Bildes werden.
Es ist wohl der leicht melancholische Blick der weißen Kulleraugen, die aus dem dunkel braunen Fell hervorschauen, der die Kinder mit dieser besonderen Stimmung einfängt.
Eine gute Ausgangsbasis für ein kuscheliges Vorlesevergnügen, dass den Tag beschließt.
Oftmals wühlen Geschichten am Abend so richtig auf hier haben wir so eine richtige Gute Nacht Geschichte.
Für den Bären jedoch ist es nicht einfach so ein zu Bett gehen.
Es ist viel mehr denn es wird Zeit für den Winterschlaf.
Die Blätter sind von den Bäumen gefallen, nur noch wenige hängen und trotzen dem Wind der sie mit der Zeit alle herunter wehen wird.
Viele Tiere sind damit beschäftigt Vorräte zu sammeln und Nester oder Höhlen für den Winterschlaf vorzubereiten. So auch die Bärin mit ihrem Jungen.
Sie haben viele bunte Blätter gesammelt, die ein gemütliches Bett in der Bärenhöhle bilden.
Noch einmal springt der kleine Bär durch den bunten Blätterwald. So recht kann er sich das mit dem Winterschlaf noch nicht vorstellen, denn es wird sein erster werden.
Er kennt den Winter, mit Schnee und Sturm nur aus Erzählungen und hat deshalb noch viele Fragen an seine Mami, die sie ihm liebevoll beantwortet.
Es war Zeit den Freunden gute Nacht zu sagen.
So unternehmen sie ihren letzten Spaziergang.
Herbstliche stimmungsvolle Bilder in warmen Farben visualisieren diese besondere Stimmung.
Sie gehen zum Dachs, der wird sich  genau wie die Bären auch bald zum Winterschlaf zurück ziehen.
Der Dachs wünscht dem kleinen Bären eine gute Nacht und schöne Träume.
Dann treffen sie auf die Familie Fuchs. Die kleinen  verspielten Füchse springen durchs Gras und es scheint als würden sie die herunterfallenden bunten Blätter fangen wollen.
Der kleine Bär wünscht allen eine gute Nacht und die Füchslein verabschieden sich auf ihre eigene Art mit einem Küsschen.
Auch das Reh , das Kaninchen, die Mäuse wünschen dem kleinen Bären eine gute Nacht.
Das Eichhörnchen gibt ihm eine seiner Eicheln als Betthupferl mit.
Die Nacht bricht ein. Der Himmel im Wald ist schon richtig dunkel.
Auf einem Baum sitz eine große Eule deren Augen leuchten gelb wie das Licht des Mondes. Die Eule sieht nicht sehr freundlich aus, sie mag die Bären nicht, hält sie für Faulpelze. Dennoch wünscht der kleine Bär ihr eine gute Nacht.
Plötzlich steht der große Wolf vor dem kleinen Bären. Sie sind gute Freunde. Der Wolf wünscht seinem "Lieblingsbären" eine gute Nacht und verspricht hin und wieder einmal an der Bärenhöhle vorbei zu sehen ob auch alles in Ordnung ist..
Die Sonne geht unter und verabschiedete den Tag. Der kleine Bär sitzt beschützt von seiner Mutter auf einem Hügel und schaut ein letztes Mal zu wie die Sonne am Horizont verschwindet.
Es war Zeit ins Bett zu gehen.
Sie kriechen in ihre Höhle und machen es sich so richtig gemütlich. Ein letztes Mal drückt die Mutter ihr Bärenjunges ganz fest, legt ihn zu Bett und gibt ihm noch einen Gute Nacht Kuss.
Dann schläft der kleine Bär erschöpft vom langen, ereignisreichen Tag müde ein.
Die Geschichte endet mit dem unglaublich stimmungsvollem Bild in vielen hellen und dunklen Brauntönen. Die Bärenmutter liegt end an den kleinen Bären gekuschelt in ihrem Höhlenbärenbett nur ein ganz schwacher heller Lichtschein fällt herein.

Es ist schon unglaublich wie es Britta Teckentrup immer wieder gelingt mit ihren Collagen solch stimmungsvolle Bilder zu zaubern.
Mit ihrer ganz eigenen Art der Illustration bleibt sie in ihren Bildern sehr nah am realen Vorbild.
Verniedlicht nicht durch Kleindung oder ähnliche Dinge.
Alles erscheint als würde man es selbst so im Wald beobachten können, real, wirklich.
Dabei  ist es künstlerisch visualisiert, dies jedoch in Perfektion.

Kinder wie Eltern werden  in dieser emotionalen Geschichte gleichermaßen mitgenommen.
Man wird wirklich ruhiger, schon allein beim Betrachten der Bilder.

Es ist eine Geschichte, die schon kleinen Kindern ab etwa 3 Jahren vorgelesen werden kann.

Die Mutti eines unserer kleinsten Lesekinder erzählte mir vor einiger Zeit, im Herbst als die Blätter von den Bäumen fielen folgendes:
" Ich hab' Linus die Geschichte zur Nacht vorgelesen. Er lag eng angekuschelt an mir in seinem Bett und lauschte der Geschichte. Zum ende war es ganz ruhig, so wie der kleine Bär in der Geschichte und ich dachte schon er sei eingeschlafen.
Als ich schon aufstehen wollte jagte Linus plötzlich hoch und rief:
" Mama muss ich jetzt auch bis zum Frühling schlafen?
Dann verpassen wir doch Weihnachten und Sylvester!"
Anscheinend war er so in der Geschichte gefangen, dass er gar nicht realisiert hatte, dass er ja keinen Winterschlaf macht sondern nur bis zum nächsten morgen schläft."

Mit dieser kleinen netten Geschichte beende ich diese Buchvorstellung.

Oder doch nicht?
Vielleicht zum endgültigen Schluss noch eine Kinderstimme.
Von Lilli (4 Jahre)
So, kuschelig schööön ist das, da möchte man sich am liebsten zum Bären legen und mit kuscheln, aber ob ich soooo lange schlafen kann weiß ich nicht."