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Krippenspiel mit Hund - Oetinger Büchernsterne 2/3 Klasse

Bildquelle: Oetinger Verlag
Krippenspiel mit Hund
eine Geschichte von Kirsten Boie
64 Seiten
letzte Aufl. 2015
Oetinger Verlag, Hamburg
ISBN-13: 978-3-7891-2432-7
7,99€


Für schon etwas geübte Leseanfänger ab der 2 Klasse

In der Schule soll ein Krippenspiel eingeübt werden.
Lisa hätte gern den Engel gespielt, doch sie kann nicht so gut lesen wie einige andere Mitschülerinnen und mit Betonung schon gar nicht. So darf sie nur im Chor mitsingen genau wie Metin und Aytül und einige andrre Kinder. In der Pause entsteht ein Plan, ein eigenes Krippenspiel einzustudieren. Am Nachmittag treffen sich Jermiah,Aytül, Kevin und Lisa mit ihren Freunden auf dem Fußballplatz und verteilen die Rollen. Lisa hat den Hund Törtel mitgebracht. Wenn sein Herrchen keine Zeit hat, passt sie auf ihn auf. Törtel ist ein ganz besonderer Hund. Er kann sprechen! Das glaubt natürlich keiner und alle denken, Lisa kann bauchreden. in den nächsten Tagen üben die Kinder in jeder freien Minute an ihrem eigenen Krippenspiel. Sogar ein echtes Baby als Jesuskind spielt mit.
So recht den Text merken und die Position behalten kann jedoch niemand von ihnen und einen geeigneten Platz für ihre Aufführung fehlt auch noch bis Törtel eine Idee hat.
Er lernt den Text und die Kinder spielen während er ihren Text übernimmt. Eine gewagte Konstellation?
Wir werden es erfahren. Auch für den Aufführungsplatz hat er eine Idee. Am nächsten Tag ziehen alle gemeinsam in die Fußgängerzone und führen dort ihr Stück mit großem Erfolg auf. Sogar ein Redakteur von der Zeitung kommt vorbei , macht Fotos und berichtet über das gelungene Krippenspiel und das alles noch vor der Aufführung des eigentlichen Krippenspiels in der Schule, an dem sie ja nur im Hintergrund teilnehmen durften..

Eine heitere , originelle Geschichte, die einmal mehr aufzeigt, dass Kreativität und Einfallsreichtum sich auszahlt und vor allem aber, dass kein Kind ins Abseits geraten sollte nur weil es vermeintlich schlechter ist als andere.
In der Schule finden wir häufig eine Gruppe bevorzugter  Schüler, die das Glück haben, Sonderaufträge von den Lehrern zu bekommen oder wie hier in einem Theaterstück zu glänzen., während die Schwächeren außen vor bleiben. Lisa und ihre Freunde haben den Mut, Eigeninitiative zu zeigen und zu beweisen, dass sie durchaus in der Lage sind, etwas zu leisten. Mehr noch, sie haben eigene Ideen und eigene Phantasie entwickelt und funktionieren nicht nur als Marionetten der Lehrer.
Darüber hinaus beschreibt die Autorin eindrucksvoll die Auseinandersetzung mit dem Weihnachtsfest. Die Kinder dieses Krippenspiels sind unterschiedlicher Nationalitäten. Jeder feiert anders oder auch gar nicht. Weil sie all das in Einklang mit dem Stück bringen und welche Ideen dabei zu Tage kommen, wird hier besonders schön dargestellt.
Es ist eine Geschichte mit hohem Unterhaltungswert, die lehrreich und amüsant zu gleich ist. Die Illustrationen von Silke Brix-Henker unterstreichen das Geschehen, liefern uns Einblicke und ergänzen die Geschichte ohne unserer eigenen Phantasie Zuviel vorweg zu nehmen. Sie machen neugierig auf den Fortlauf der Geschichte ohne zu dominieren.
Auf Grund der Textmenge und der Komplexität der Geschichte ist diese Geschichte für geübte Erstleser zu empfehlen.

Ab 2/3 Klasse