Kinderbuchkiste : Ich bin ein Waldmädchen

Ich bin ein Waldmädchen

Bildquelle: Thienemann (Gabriel) Verlag

Ich bin ein Waldmädchen

von Nadia Al Omari

illustriert von Richolly Rosazza

übersetzt von Cornelia Panzacchi

32 Seiten

1. Aufl. 24. April 2025

ISBN: 978-3-522-30666-9

Gabriel Verlag

16,00€

Freut euch auf eine unglaublich poetische, gefühlvolle

Natur-Geschichte

Eine Geschichte über die Schönheit der Natur, ihre Bedrohung durch die Menschen

und eine Geschichte über das Leben auf dieser Erde aus der Vogelperspektive.

Sanft und feinfühlig illustriert von Richolly Rosazza.

Für alle, die Geschichten lieben ab 4 Jahren

Mit wenigen einfühlsamen, poetisch anmutenden Worten erzählt Nadia Al Omari die Geschichte eines kleinen Mädchens, das völlig eins mit der Natur ist. Die Tiere haben Vertrauen zu ihr. Die Natur ist ihr Freund, insbesondere ein ganz wundervoller Baum. Was sie für den Baum empfindet und wie wertvoll ihr diese Freundschaft ist, das spüren wir in jeder Sekunde, die wir mit dem Buch verbringen, was nicht zuletzt auch an den absolut fantastischen wundervollen Zeichnungen des aus Peru stammenden und in Italien lebenden Illustrators Richolly Rosazza liegt.

Nadia Al Omari lässt ihr kleines Waldmädchen ihre Geschichte selbst erzählen.
Und die beginnt dramatisch. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, es ist zum Glück nur ein Traum und in dem hört das Waldmädchen furchtbaren Lärm.
"Der Wald schrie...". (Zitat)

Und das Mädchen ahnte, was passiert war. Menschen hatten ihren Freund, den Baum gefällt, der nun am Boden lag. Liebevoll nimmt sie ihn wahr. Sie kuschelt sich an ihn, als sei er nicht nur ihr bester Freund, sondern das Liebste, was sie hatte.

Wieder sind es die unglaublich ausdrucksstarken Zeichnungen, die uns diese besondere Verbindung und die Traurigkeit mitspüren lassen. Mehr noch Nadia Al Omaris Erzählstil und Richolly Rosazzas Bilder verschmelzen zu einer wundervollen Einheit, die uns beim Betrachten völlig vereinnahmt. Man kann sich ihrem Zauber gar nicht entziehen. Es ist, als spüre und fühle man mit dem Waldmädchen mit und darüber hinaus noch viel mehr Eigenes.
Es ist schon ziemlich beeindruckend, wie die Bilder in Kombination mit der Erzählung die Leser und Betrachter in den Bann ziehen und das Gefühl vermitteln, selbst dort zu stehen, zu wandeln.
So begleiten wir das Waldmädchen durch ihren Wald. Anmutig, feengleich bewegt sie sich in der Natur, nimmt Dinge wahr und öffnet damit nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Sinne für all das, was sie erlebt, was sie uns zeigt.
Und dann sehen wir sie am Fenster stehen.

All das, was wir mit ihr erlebt haben, war nur ein Traum. Ein Traum, der hätte wahr sein können, denn die Realität ist nun mal, dass die Menschen die Wälder, insbesondere den Urwald, den Regenwald roden.
Doch dieses Mal war es zum Glück nur ein Traum.
Sofort macht sich das Waldmädchen auf den Weg, um sich zu vergewissern, dass es ihrem Baum gut geht. Sie klettert bis in seine Krone und was er und sie von dort oben sehen, ist wieder sehr besonders.
Nadia Al Omari lässt das Waldmädchen nicht nur von dem berichten, was sie sieht, sondern schafft in der Erzählung eine besondere Atmosphäre, in der sie über das Leben philosophiert und gleichzeitig sensibilisiert mahnt und so eine Botschaft aussendet, die uns berührt und hoffentlich auch ein wenig nachdenklich aus der Geschichte hinausgehen lässt.

Es ist ein unglaublich poetisches, stimmungsvolles, berührendes Bilderbuch, das einerseits einfach nur verzaubert und in den Bann zieht und andererseits eine große Sensibilität für die Schönheit der Natur weckt, die es zu bewahren und beschützen gilt.
Es gibt Bilderbücher, die erzählen mit viel Text und es gibt Bilderbücher wie dieses, die zu einem Großteil über die Bildsprache erzählen.

Richolly Rosazza s Bilder sind einfach unglaublich. Von ihnen geht eine unglaubliche Magie aus, der man sich nicht entziehen kann und die einen nicht nur in die Geschichte hineinziehen und durch die Handlung führen sondern zum Verweilen einladen. Man kann sich dieser Magie nicht entziehen. Sie sind voller Seele und Seelenwärme zugleich.
Seine Bildsprache erzählt mehr als nur eine Geschichte. Er schafft Stimmungen, die den Betrachter, egal welchen Alters in den Bann ziehen.
Mit wunderbar harmonischen Farbenspielen, die oft eine besondere Wärme ausstrahlen, mit sehr feinen, filigranen Zeichnungen und sanften oder melancholischen Gesichtsausdrücke schafft er Stimmungen, die uns berühren und zu uns sprechen. Besonders beeindruckend ist die Feinheit und Ausdrucksstärke der Gesichtsausdrücke und der Haare des Mädchens.

Wer in dieses Buch eintaucht, wird von einer absolut faszinierenden Bilderwelt empfangen, in der nicht immer alles auf den ersten Blick erkennbar ist. Unsere Augen werden regelrecht verführt, immer weiter und tiefer in die Bilder einzutauchen.
Wenn man das Buch mit Kindern betrachtet, hört man oft: "Noch nicht umblättern, ich habe noch nicht alles gesehen!" Und wenn man nach einiger Zeit dann doch umblättern will, ertönt: "... noch nicht, ich glaub, ich habe immer noch nicht alles gesehen!" (O-Ton einiger Kinder)
Und genau das ist das Faszinierende an Richolly Rosazzas Bildern. Auch wenn man sie lange betrachtet hat, in sie eingetaucht ist und eigentlich schon alles gesehen hat, hat man das Gefühl, man müsste noch länger auf das Bild schauen, weil man nichts verpassen möchte. Man hat das Gefühl, es könne noch etwas passieren, wenn man länger hinschaut. Seine Bilder leben und haben Seele. Sie sprechen zu einem und ziehen einen in den Bann.

Selten habe ich Kinder so andächtig und lange in einem einzigen Bild verweilen sehen.
Unsere Natur ist so wundervoll, so wunderschön.
Die Geschichte vom Waldmädchen, das Waldmädchen selbst zeigt uns genau das und sensibilisiert uns, diese Kostbarkeit wahrzunehmen und wertzuschätzen.
Es ist an uns, an jedem Einzelnen, sie zu schützen.