Bildquelle: Ravensburger Verlag
Der Zauberfüller
von Annette Langen
illustriert von Michael Mantel
48 Seiten
1. Aufl. 15. Januar 2023
ISBN: 978-3-473-46059-5
Ravensburger Buchverlag
8,99€
Erstleser 2. Lesestufe
für schon etwas geübte Leseanfänger
mit Verständnisfragen
und Leseraben Leserätseln
Viele kennen Annette Langen als Autorin der mittlerweile sehr bekannten Geschichten vom Hasen Felix, der gern auf Reisen geht und seiner kleinen Freundin Sophie von überall auf der Welt Briefe und Karten schreibt um ihr von seinen Abenteuern zu berichten. Was einst als tolle Bilderbuchgeschichten mit besonderer Aufmachung begann gibt es heute sogar als Kino-Abenteuer.Weniger bekannt ist, dass Annette Langen weitaus mehr wundervolle Geschichten für Kinder geschrieben hat. Über 80 Titel sind es mittlerweile. Neben zauberhaften Bilderbuchgeschichten und Kinderbibeln gibt es auch Geschichten für Leseanfänger.
Der Bereich der sogenannten "Erstleser" ist ein ganz eigenes Metier innerhalb des Geschichten Erzählens und wirklich kein Leichtes. Wieso das so ist, erzähle ich euch später. Zunächst einmal möchte ich hier etwas über die Geschichte von Ben und seinem Zauberfüller ("Der Zauberfüller") erzählen.
Es ist eine absolute Leseempfehlung!
Ben ist total stolz auf seinen neuen grünen Füller, den er in der Schule gleich seinen Freunden zeigen möchte. Doch als er sein Mäppchen öffnet ist sein grüner Füller weg. Dafür liegt da ein blauer mit einem leuchtenden Mond und funkelnden goldenen Sternen. Als er den Füller aus dem Mäppchen holt passiert etwas Seltsames. Die Sterne funkeln noch mehr als zuvor und dann zischt auch noch ein kleiner Komet über den Füller. Ben fragt sich was wohl passieren mag, wenn er die Kappe öffnet. Doch als er sich dann traut ihn zu öffnen ist er erst einmal etwas enttäuscht, denn es passiert nichts. Was Ben nur wundert ist, dass die Feder des Füllers so funkelt als wenn noch nie zuvor jemand damit geschrieben hat. Als er den Füller zum Schreiben ansetzt spürt er ein Kribbeln, dass er sich erst einmal nicht erklären kann. Er schreibt "Ich bin Ben“ und dann geschieht etwas, was schier unglaublich ist. Wie von selbst schreibt der Füller in Bens Hand weiter bzw. er malt ein perfektes Portrait von Ben und damit ist Bens Neugier geweckt. Er möchte herausfinden was der Füller noch alles kann und erlebt erneut eine Überraschung, denn als er die Feder erneut auf das Papier setzt schreibt der Füller:
"Los, wünsch dir was!"
Spontan schreibt Ben: "Ich wünsche mir ein Eis." Was dann passiert ist absolut verrückt, denn nur kurze Zeit später kommt ein Eismann mit seinem Wagen in die Klasse und damit nicht nur er ein Eis bekommt schreibt Ben gleich "Ich wünsche mir ein Eis für jeden in der Klasse."
Die Freunde bei den Kindern ist groß. Michael Mantel fängt das verwunderte, staunende, perplexe Gesicht der Lehrerin, die ebenfalls ein Eis bekommt hier fantastisch ein.
Die Freunde bei den Kindern ist groß. Michael Mantel fängt das verwunderte, staunende, perplexe Gesicht der Lehrerin, die ebenfalls ein Eis bekommt hier fantastisch ein.
Ben wird klar, was er da für einen Zauberfüller hat und nutzt es für allerlei verrückte Wünsche, die nicht nur die Lehrerin an ihrem Verstand zweifeln lässt. Was an diesem Tag in der Schule so alles passiert verrate ich natürlich noch nicht.
Nur so viel, die kleinen Leser werden soooo viel lachen und wir Erwachsenen werden viel Mitleid mit der Lehrerin haben.
Den Tag mit dem Zauberfüller wird Ben bestimmt nie vergessen und die Kinder diese wahrhaft zauberhafte Geschichte nicht.
"So einen Zauberfüller würde ich auch gerne haben!" sagt hier eigentlich jedes Lesekind, wenn es das Buch schließt und überlegt, was es sich denn selbst wünschen würde.
Und wir, die das Kind in seinem Lesen begleiten können das aufgreifen und das Kind / die Kinder auffordern ihre eigene Zauberfüller-Geschichte zu erzählen oder / und sogar aufzuschreiben.
Mitreißend, voller Dynamik und mit vielen nicht vorhersehbaren Ereignissen erzählt Annette Langen Bens Abenteuer mit seinem Zauberfüller und überrascht damit nicht nur immer wieder ihre Leser, sondern schafft es auch ihre Aufmerksamkeit zu halten und ihre Neugier auf das was noch kommen zu wecken.
"Es ist sooo lustig", "Ich hätte auch gern so einen Zauberfüller", "Es macht so viel Spaß die Geschichte zu lesen und immer wieder überrascht zu werden", "...auch die Bilder sind sooo toll. Richtig witzig und lebendig", "Ich musste ständig lachen", "Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Meine Mama hat gesagt ich soll doch mal 'ne Pause machen, aber ich wollte immer wissen wie es weiter geht...". Das sind nur einige der Reaktionen der Kinder, die wirklich allesamt begeistert waren. So begeistert sogar, dass man sie eigentlich gar nicht auffordern musste selbst ihre Geschichte zu erfinden, denn Annette Langens mitreißende Art zu erzählen regt einfach dazu an sie sofort weiterzuspinnen. Einige Kinder überlegen, was Ben noch so alles mit dem Füller erleben könnte, auch wenn die Geschichte damit endet, dass der Zauberfüller plötzlich wieder verschwindet. Die meisten Kinder jedoch nehmen das Ende zum Anlass ihre eigene Geschichte mit dem Zauberfüller zu erzählen.
Nachdem der Zauberfüller Ben verlassen hat, fliegt er zu..... und so beginnt ein neues Zauberfüllerabenteuer.
Dank Michael Mantels wundervoller Illustrationen wird die Geschichte so richtig lebendig und miterlebbar. Sie sind witzig und fangen das Geschehen wundervoll ein. Sie liefern aber auch Informationen, die aus der erzählenden Geschichte nicht so intensiv hervorgehen. Besonders die herrlichen Gesichtsausdrücke der Figuren wurden von den Lesekindern immer wieder in den Fokus ihrer Kommentare gerückt und häufig auch interpretiert bzw. wurde das Geschehen mit eigenen Eindrücken, die sie über die Bilder bekommen haben, ergänzt.
Nur so viel, die kleinen Leser werden soooo viel lachen und wir Erwachsenen werden viel Mitleid mit der Lehrerin haben.
Den Tag mit dem Zauberfüller wird Ben bestimmt nie vergessen und die Kinder diese wahrhaft zauberhafte Geschichte nicht.
"So einen Zauberfüller würde ich auch gerne haben!" sagt hier eigentlich jedes Lesekind, wenn es das Buch schließt und überlegt, was es sich denn selbst wünschen würde.
Und wir, die das Kind in seinem Lesen begleiten können das aufgreifen und das Kind / die Kinder auffordern ihre eigene Zauberfüller-Geschichte zu erzählen oder / und sogar aufzuschreiben.
Mitreißend, voller Dynamik und mit vielen nicht vorhersehbaren Ereignissen erzählt Annette Langen Bens Abenteuer mit seinem Zauberfüller und überrascht damit nicht nur immer wieder ihre Leser, sondern schafft es auch ihre Aufmerksamkeit zu halten und ihre Neugier auf das was noch kommen zu wecken.
"Es ist sooo lustig", "Ich hätte auch gern so einen Zauberfüller", "Es macht so viel Spaß die Geschichte zu lesen und immer wieder überrascht zu werden", "...auch die Bilder sind sooo toll. Richtig witzig und lebendig", "Ich musste ständig lachen", "Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Meine Mama hat gesagt ich soll doch mal 'ne Pause machen, aber ich wollte immer wissen wie es weiter geht...". Das sind nur einige der Reaktionen der Kinder, die wirklich allesamt begeistert waren. So begeistert sogar, dass man sie eigentlich gar nicht auffordern musste selbst ihre Geschichte zu erfinden, denn Annette Langens mitreißende Art zu erzählen regt einfach dazu an sie sofort weiterzuspinnen. Einige Kinder überlegen, was Ben noch so alles mit dem Füller erleben könnte, auch wenn die Geschichte damit endet, dass der Zauberfüller plötzlich wieder verschwindet. Die meisten Kinder jedoch nehmen das Ende zum Anlass ihre eigene Geschichte mit dem Zauberfüller zu erzählen.
Nachdem der Zauberfüller Ben verlassen hat, fliegt er zu..... und so beginnt ein neues Zauberfüllerabenteuer.
Dank Michael Mantels wundervoller Illustrationen wird die Geschichte so richtig lebendig und miterlebbar. Sie sind witzig und fangen das Geschehen wundervoll ein. Sie liefern aber auch Informationen, die aus der erzählenden Geschichte nicht so intensiv hervorgehen. Besonders die herrlichen Gesichtsausdrücke der Figuren wurden von den Lesekindern immer wieder in den Fokus ihrer Kommentare gerückt und häufig auch interpretiert bzw. wurde das Geschehen mit eigenen Eindrücken, die sie über die Bilder bekommen haben, ergänzt.
Bild und Text bilden hier eine tolle Einheit, die sich gegenseitig zuspielen.
Gerade bei Leseanfängern ist es gut wenn der Bildanteil sehr hoch ist und zusätzliche Eindrücke liefert.
Im Idealfall kommt es den Kindern dann fast so vor als hätten sie einen Film gesehen und nicht in einem Buch gelesen. Häufig können sie später nicht sagen, welche Informationen sie aus dem Text und welche sie aus den Bildern bekommen haben. Dazu kommt dann noch das, was durch die Erzählung an eigenen Bildern im Kopf entsteht. Eine spannend und lebendig erzählte Geschichte lässt Raum für eigene Fantasien und Bilder und genau das ist hier der Fall.
Und so haben wir hier puren Lesespaß der richtigen Lust auf mehr macht.
Die Geschichte ist für Erstleser konzipiert, doch ist sie so wundervoll mitreißend erzählt, dass man sie auch Kindern im Kindergartenalter vorlesen kann. Hier besteht im Weiteren die Möglichkeit das Kind / die Kinder aufzufordern ihre eigenen Geschichten zu erzählen = Sprachförderung durch Formulieren von Sätzen und Geschichten.
Kinder im Grundschulalter, die das Buch selbst lesen und des Schreibens schon mächtig sind können zum Einen die "Verständnisfragen" die innerhalb der Geschichte immer mal auftauchen, sowie die Leserätsel am Ende des Buches lösen.
Darüber hinaus können wir sie animieren ihre eigene Zauberfüller-Geschichte zu Papier zu bringen.
Die Geschichte vom Zauberfüller wird in 4 fortlaufenden, aufeinander aufbauenden Kapiteln erzählt.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Verständnisfrage mit direktem Bezug zum gerade gelesenen Inhalt. Die Antwort steht (auf dem Kopf) direkt darunter.
Wer jetzt noch etwas über die Kriterien an ein Erstlesebuch erfahren möchte und wie dies in diesem Buch zu erleben ist bzw. umgesetzt wurde kann hier gern weiterlesen:
Immer wieder bekomme ich von Eltern die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist den Kindern spezielle Erstlesebücher zu kaufen.
Viele Kinderbuchverlage haben ihre eigenen Erstlesereihen.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich bereits Ende der 90er Jahre den Markt und seine Angebote ausführlich in Augenschein genommen habe. In Zusammenarbeit mit Prof. Peter Conrady und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW e.V. habe ich damals den ersten Sonderband "Erstlesereihen" erarbeitet, in dem auch die Anforderungskriterien für gute Erstlesebücher vorgestellt werden.
Die Kriterien, die Peter Conrady schon in den 80er Jahren vorstellte sind bis heute aktuell. Wer sich mit Literatur für Erstleser beschäftigt wird schnell feststellen, dass es sehr wichtig ist zu verstehen wie das "Lesenlernen" funktioniert und wie man Kinder mit gezielt erarbeiten Geschichten das Lesenlernen erleichtern kann.
Ich möchte nicht verschweigen, dass bei all den Erstlesebüchern, die ich im Laufe der letzten 25 Jahre in der Hand hatte, sehr viele dabei war, was zwar den Anforderungskriterien entsprach sich aber so stark an den Vorgaben orientierte, dass der Lesespaß dabei auf der Strecke blieb. Das ist mittlerweile besser geworden, so dass wir heute oft sehr schöne Geschichten lesen können, die nicht gestellt oder abgehackt und unnatürlich im Erzählfluss empfunden werden.
Der Zauberfüller ist lustiger, inspirierender Lesespaß, der nicht nur fantasievoll ist sondern auch die Fantasie der Leser anregt und genau das ist einer der Punkte, der unglaublich wichtig ist um Kinder zum Lesen zu verführen.
Die Geschichte sollte Kinder schon vom Thema ( meist verrät der Titel bereits etwas) her begeistern und dazu verführen in die Geschichte einzutauchen.
Allein das Wort "Zauberfüller" weckt hier die Neugier der Kinder.
Der Bildanteil sollte gerade bei Büchern für Leseanfänger noch recht hoch sein.
Hier ist nicht nur der Bildanteil sehr hoch, sondern die farbigen Illustrationen nehmen auch optisch viel Platz ein. Die Figuren sind für ein Erstlesebuch sehr groß gezeichnet und lassen die Textmenge dadurch noch geringer erscheinen.
Die Bilder laden zum Verweilen und Entdecken ein, was nicht nur eine Lesepause ermöglicht um alles aufzunehmen, sondern den Kindern auch weitere Eindrücke und Informationen liefert.
Die Geschichte wird in kurzen, sinnzusammnenhängenden Sätzen erzählt.
Dabei beschreiben sie nicht nur das Geschehen, sondern regen die Fantasie an, sind witzig und versprühen eine Lebendigkeit die dazu beiträgt, dass ein kurzer Satz ganz viel mit wenigen Wörtern erzählt. Das ist gerade bei Erstlesebüchern leider selten der Fall, denn meist bleibt die Sprachharmonie im Erzählstil dabei auf der Strecke und es wirkt für gekünstelt bzw. unnatürlich. Annette Langen jedoch schafft genau diesen Spagat. Sie weiß so zu erzählen, dass auch kurze Sätze ganz viel erzählen und eine Art Kopfkino bei den Lesern einsetzt. Kurze Sätze werden so geradezu zu einem Geschichtenmeer in den Köpfen der Leser.
Geschichten für Leseanfänger sollten wenig wörtliche Rede und wenig schwierige bzw. lange Wörter enthalten.
Auch das ist hier perfekt umgesetzt. lange und schwierig zu erlesende Wörter gibt es wenige und auch die Wörtliche Rede wird sehr sparsam und sehr gezielt eingesetzt. Es sind nicht Dialoge zwischen Figuren die Geschichte erzählen, sondern die Wörtliche Rede kommt immer dann wenn wir sie auch erwarten würden und es geht klar hervor wer spricht. Der Leser wird also nicht verwirrt.
Die fortlaufende Geschichte ist in 4 Kapitel unterteilt an dessen Ende immer eine Verständnisfrage zu finden ist.
Die Unterteilung in Kapitelermöglicht dem Kind gezielt Lesepausen einzulegen. Das Ziel ein Kapitel gelesen zu haben ist für viele schon ein Meilenstein. Hier muss man jedoch erwähnen, dass die Einteilung in Kapitel nicht mit einer konstanten Seitenzahl verbunden ist. Das erste Kapitel hat 10 Seiten, darauf folgen 11 im zweiten Kapitel und nur 4 im Dritten, worauf 10 im vierten Kapitel folgen.
Durch den sehr hohen, recht großformatigen Bildanteil wiegen die 10 bzw. 11 Seiten nicht so schwer wie es vielleicht von der reinen Seitenanzahl zu erwarten wäre.
Dennoch muss man sagen, dass gerade bei noch etwas unsicheren Kindern ein kürzeres Einstiegskapitel besser gewesen wäre. Eine Stetige Steigerung der Seitenzahl ist häufig vorteilhafter. Da Annette Langen aber so unglaublich mitreißend erzählt und selbst ungeübte Kinder meist in einen regelrechten Leseflow geraten ist es dann auch unerheblich. Viele der Kinder, die sonst ehr nur ein Kapitel lesen und das Buch dann erst einmal schließen um es zu einem späteren Zeitpunkt weiterzulesen berichten, dass sie so neugierig waren, dass sie so im Lesefluss waren, dass sie gar nicht gemerkt haben das bereits ein neues Kapitel begonnen hatte oder sie berichten davon, dass sie einfach keine Pause machen wollten, weil sie zu neugierig waren. Sie wollten unbedingt wissen, wie es weitergeht. Genau das schaffen gut erzählte Geschichten für Erstleser und genau diese Kunst des Erzählens beherrscht Annette Langen in Perfektion.
Ziel von Erstleseliteratur sollte sein, das das Kind Lesefreude entwickelt und so tue ich persönlich mich oft sehr schwer mit den Titeln, die in Erstlesereihen erscheinen, da leider immer noch viele der Geschichten wenig mitreißend und neugierig machend erzählt werden. Gerade Kinder denen häufig vorgelesen wird haben bereits ein Gespür für Sprachharmonie und Spannungsbögen entwickelt (ohne es zu wissen). Wenn sie plötzlich eine Geschichte erlesen die einfach nur etwas erzählt, wo der Handlungsverlauf so dahin plätschert , dann verlieren sie oft die Lust am Lesen was kontraproduktiv ist.
Ich werde auch immer wieder gefragt ob Kinder Leseerfahrungen mit Erstlesebüchern machen müssen.
Meine Antwort ist ein klares NEIN!
Erstlesebücher sind ein Angebot von vielen.
Viele Leseanfänger starten mit ihren Lieblingsbilderbüchern, einige stürzen sich einfach auf ein Buch dessen Cover sie anspricht, einige orientieren sich am Titel.
Wichtig ist dass sie selbst den Zugang finden und kein MUSS dahinter steht.
Zum Lesen verlocken ist hier genauso wie das unaufdringliche Begleiten ein wichtiges Thema.
Ein Kriterium bei Erstleseliteratur ist auch die Größe der Schrift in Verbindung mit dem Zeilenabstand und auch der Schrifttype.
Die Schrift sollte leicht zu erlesen sein und der Zeilenabstand so groß das die Buchstaben nicht ineinander "verschwimmen".
Bei speziellen Erstlesebüchern sind diese und einige weitere Kriterien in der Regel gegeben und Grundlage der einzelnen Konzepte.
Bei Bilderbüchern und anderer Kinderliteratur ist dies natürlich nicht gegeben und auch nicht nötig.
Erstlesebücher können Kindern helfen den Weg zum Selberlesen zu finden. Sie können Lust auf mehr machen und bieten oft Lesespaß in Kombination mit Leserätseln, an dessen Ende ein Leseerfolg steht, auf den sie stolz sind und der motiviert mehr zu lesen.
Nicht jedes Kind braucht diese Hilfe, doch gerade Kinder, die sich mit dem Lesenlernen schwer tun und / oder keine "Vorleseerfahrung" (das ihnen vorgelesen wurde) haben greifen gern zu Erstlesebüchern.
Wenn dann so wie hier in der Geschichte vom Zauberfüller so viel Fantastisches, passiert ist die Lesemotivation natürlich sehr hoch.
Gerade bei Leseanfängern ist es gut wenn der Bildanteil sehr hoch ist und zusätzliche Eindrücke liefert.
Im Idealfall kommt es den Kindern dann fast so vor als hätten sie einen Film gesehen und nicht in einem Buch gelesen. Häufig können sie später nicht sagen, welche Informationen sie aus dem Text und welche sie aus den Bildern bekommen haben. Dazu kommt dann noch das, was durch die Erzählung an eigenen Bildern im Kopf entsteht. Eine spannend und lebendig erzählte Geschichte lässt Raum für eigene Fantasien und Bilder und genau das ist hier der Fall.
Und so haben wir hier puren Lesespaß der richtigen Lust auf mehr macht.
Die Geschichte ist für Erstleser konzipiert, doch ist sie so wundervoll mitreißend erzählt, dass man sie auch Kindern im Kindergartenalter vorlesen kann. Hier besteht im Weiteren die Möglichkeit das Kind / die Kinder aufzufordern ihre eigenen Geschichten zu erzählen = Sprachförderung durch Formulieren von Sätzen und Geschichten.
Kinder im Grundschulalter, die das Buch selbst lesen und des Schreibens schon mächtig sind können zum Einen die "Verständnisfragen" die innerhalb der Geschichte immer mal auftauchen, sowie die Leserätsel am Ende des Buches lösen.
Darüber hinaus können wir sie animieren ihre eigene Zauberfüller-Geschichte zu Papier zu bringen.
Die Geschichte vom Zauberfüller wird in 4 fortlaufenden, aufeinander aufbauenden Kapiteln erzählt.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Verständnisfrage mit direktem Bezug zum gerade gelesenen Inhalt. Die Antwort steht (auf dem Kopf) direkt darunter.
Wer jetzt noch etwas über die Kriterien an ein Erstlesebuch erfahren möchte und wie dies in diesem Buch zu erleben ist bzw. umgesetzt wurde kann hier gern weiterlesen:
Immer wieder bekomme ich von Eltern die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist den Kindern spezielle Erstlesebücher zu kaufen.
Viele Kinderbuchverlage haben ihre eigenen Erstlesereihen.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich bereits Ende der 90er Jahre den Markt und seine Angebote ausführlich in Augenschein genommen habe. In Zusammenarbeit mit Prof. Peter Conrady und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW e.V. habe ich damals den ersten Sonderband "Erstlesereihen" erarbeitet, in dem auch die Anforderungskriterien für gute Erstlesebücher vorgestellt werden.
Die Kriterien, die Peter Conrady schon in den 80er Jahren vorstellte sind bis heute aktuell. Wer sich mit Literatur für Erstleser beschäftigt wird schnell feststellen, dass es sehr wichtig ist zu verstehen wie das "Lesenlernen" funktioniert und wie man Kinder mit gezielt erarbeiten Geschichten das Lesenlernen erleichtern kann.
Ich möchte nicht verschweigen, dass bei all den Erstlesebüchern, die ich im Laufe der letzten 25 Jahre in der Hand hatte, sehr viele dabei war, was zwar den Anforderungskriterien entsprach sich aber so stark an den Vorgaben orientierte, dass der Lesespaß dabei auf der Strecke blieb. Das ist mittlerweile besser geworden, so dass wir heute oft sehr schöne Geschichten lesen können, die nicht gestellt oder abgehackt und unnatürlich im Erzählfluss empfunden werden.
Der Zauberfüller ist lustiger, inspirierender Lesespaß, der nicht nur fantasievoll ist sondern auch die Fantasie der Leser anregt und genau das ist einer der Punkte, der unglaublich wichtig ist um Kinder zum Lesen zu verführen.
Die Geschichte sollte Kinder schon vom Thema ( meist verrät der Titel bereits etwas) her begeistern und dazu verführen in die Geschichte einzutauchen.
Allein das Wort "Zauberfüller" weckt hier die Neugier der Kinder.
Der Bildanteil sollte gerade bei Büchern für Leseanfänger noch recht hoch sein.
Hier ist nicht nur der Bildanteil sehr hoch, sondern die farbigen Illustrationen nehmen auch optisch viel Platz ein. Die Figuren sind für ein Erstlesebuch sehr groß gezeichnet und lassen die Textmenge dadurch noch geringer erscheinen.
Die Bilder laden zum Verweilen und Entdecken ein, was nicht nur eine Lesepause ermöglicht um alles aufzunehmen, sondern den Kindern auch weitere Eindrücke und Informationen liefert.
Die Geschichte wird in kurzen, sinnzusammnenhängenden Sätzen erzählt.
Dabei beschreiben sie nicht nur das Geschehen, sondern regen die Fantasie an, sind witzig und versprühen eine Lebendigkeit die dazu beiträgt, dass ein kurzer Satz ganz viel mit wenigen Wörtern erzählt. Das ist gerade bei Erstlesebüchern leider selten der Fall, denn meist bleibt die Sprachharmonie im Erzählstil dabei auf der Strecke und es wirkt für gekünstelt bzw. unnatürlich. Annette Langen jedoch schafft genau diesen Spagat. Sie weiß so zu erzählen, dass auch kurze Sätze ganz viel erzählen und eine Art Kopfkino bei den Lesern einsetzt. Kurze Sätze werden so geradezu zu einem Geschichtenmeer in den Köpfen der Leser.
Geschichten für Leseanfänger sollten wenig wörtliche Rede und wenig schwierige bzw. lange Wörter enthalten.
Auch das ist hier perfekt umgesetzt. lange und schwierig zu erlesende Wörter gibt es wenige und auch die Wörtliche Rede wird sehr sparsam und sehr gezielt eingesetzt. Es sind nicht Dialoge zwischen Figuren die Geschichte erzählen, sondern die Wörtliche Rede kommt immer dann wenn wir sie auch erwarten würden und es geht klar hervor wer spricht. Der Leser wird also nicht verwirrt.
Die fortlaufende Geschichte ist in 4 Kapitel unterteilt an dessen Ende immer eine Verständnisfrage zu finden ist.
Die Unterteilung in Kapitelermöglicht dem Kind gezielt Lesepausen einzulegen. Das Ziel ein Kapitel gelesen zu haben ist für viele schon ein Meilenstein. Hier muss man jedoch erwähnen, dass die Einteilung in Kapitel nicht mit einer konstanten Seitenzahl verbunden ist. Das erste Kapitel hat 10 Seiten, darauf folgen 11 im zweiten Kapitel und nur 4 im Dritten, worauf 10 im vierten Kapitel folgen.
Durch den sehr hohen, recht großformatigen Bildanteil wiegen die 10 bzw. 11 Seiten nicht so schwer wie es vielleicht von der reinen Seitenanzahl zu erwarten wäre.
Dennoch muss man sagen, dass gerade bei noch etwas unsicheren Kindern ein kürzeres Einstiegskapitel besser gewesen wäre. Eine Stetige Steigerung der Seitenzahl ist häufig vorteilhafter. Da Annette Langen aber so unglaublich mitreißend erzählt und selbst ungeübte Kinder meist in einen regelrechten Leseflow geraten ist es dann auch unerheblich. Viele der Kinder, die sonst ehr nur ein Kapitel lesen und das Buch dann erst einmal schließen um es zu einem späteren Zeitpunkt weiterzulesen berichten, dass sie so neugierig waren, dass sie so im Lesefluss waren, dass sie gar nicht gemerkt haben das bereits ein neues Kapitel begonnen hatte oder sie berichten davon, dass sie einfach keine Pause machen wollten, weil sie zu neugierig waren. Sie wollten unbedingt wissen, wie es weitergeht. Genau das schaffen gut erzählte Geschichten für Erstleser und genau diese Kunst des Erzählens beherrscht Annette Langen in Perfektion.
Ziel von Erstleseliteratur sollte sein, das das Kind Lesefreude entwickelt und so tue ich persönlich mich oft sehr schwer mit den Titeln, die in Erstlesereihen erscheinen, da leider immer noch viele der Geschichten wenig mitreißend und neugierig machend erzählt werden. Gerade Kinder denen häufig vorgelesen wird haben bereits ein Gespür für Sprachharmonie und Spannungsbögen entwickelt (ohne es zu wissen). Wenn sie plötzlich eine Geschichte erlesen die einfach nur etwas erzählt, wo der Handlungsverlauf so dahin plätschert , dann verlieren sie oft die Lust am Lesen was kontraproduktiv ist.
Ich werde auch immer wieder gefragt ob Kinder Leseerfahrungen mit Erstlesebüchern machen müssen.
Meine Antwort ist ein klares NEIN!
Erstlesebücher sind ein Angebot von vielen.
Viele Leseanfänger starten mit ihren Lieblingsbilderbüchern, einige stürzen sich einfach auf ein Buch dessen Cover sie anspricht, einige orientieren sich am Titel.
Wichtig ist dass sie selbst den Zugang finden und kein MUSS dahinter steht.
Zum Lesen verlocken ist hier genauso wie das unaufdringliche Begleiten ein wichtiges Thema.
Ein Kriterium bei Erstleseliteratur ist auch die Größe der Schrift in Verbindung mit dem Zeilenabstand und auch der Schrifttype.
Die Schrift sollte leicht zu erlesen sein und der Zeilenabstand so groß das die Buchstaben nicht ineinander "verschwimmen".
Bei speziellen Erstlesebüchern sind diese und einige weitere Kriterien in der Regel gegeben und Grundlage der einzelnen Konzepte.
Bei Bilderbüchern und anderer Kinderliteratur ist dies natürlich nicht gegeben und auch nicht nötig.
Erstlesebücher können Kindern helfen den Weg zum Selberlesen zu finden. Sie können Lust auf mehr machen und bieten oft Lesespaß in Kombination mit Leserätseln, an dessen Ende ein Leseerfolg steht, auf den sie stolz sind und der motiviert mehr zu lesen.
Nicht jedes Kind braucht diese Hilfe, doch gerade Kinder, die sich mit dem Lesenlernen schwer tun und / oder keine "Vorleseerfahrung" (das ihnen vorgelesen wurde) haben greifen gern zu Erstlesebüchern.
Wenn dann so wie hier in der Geschichte vom Zauberfüller so viel Fantastisches, passiert ist die Lesemotivation natürlich sehr hoch.
Und hier noch der Hinweis auf ein weiteres Erstlesebuch aus der Feder von Annette Langen
Vielleicht habt ihr ja auch Lust bekommen noch weiter in Annette Langens Geschichtenwelt einzutauchen. Schaut doch einmal auf ihrer Homepage vorbei und entdeckt ihre Bücher. Vielleicht ist ja auch das ein oder andere dabei, dass ihr bereits kennt, ohne zu wissen das es aus ihrer Feder stammt.
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(Foto: Annette Langen Homepage-Vita)