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Henrietta spürt den Wind

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Henrietta spürt den Wind
eine Geschichte von Jochen Weeber
mit Bildern von Fariba Gholizadeh
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Patmos Verlag
12,99€



Leider vergessen viele Kinder schon im frühen Leben wie sich das Leben anfühlt.
Genau das ist Thema dieser Geschichte, die es noch vor zwanzig Jahren so nicht gegeben hätte.
Henrietta, genannt Henry lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Haus. Da die Eltern beide berufstätig sind und lange arbeiten müssen ist Henrietta nach der Schule immer allein Zuhause. Ihr einziges aber "liebstes" Hobby ist Computer spielen.
Freunde hat sie nicht, wie auch denn außer zur Schule geht sie nie raus. Mit wem auch?
Auf andere wirkt sie als wolle sie keine Freunde daher lassen  die anderen Kinder sie in Ruhe.
Bis zu dem Tag im Frühling als Paul, Ole und Luise draußen spielen und  ihr Ball  durch die Fensterscheibe von Henriettes Zimmer schießt, direkt auf sie zu.
Es wird der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.
Nachdem sich alle vom ersten Schreck erholt haben lernen sich die Vier etwas näher kennen. Henry möchte wissen ob die Drei Freunde sind. So richtige Freunde, die alles zusammen unternehmen. Es scheint als könne sich Henry nicht vorstellen, dass es so etwas wirklich gibt, doch sie wird eines anderen belehrt denn Ole, Paul und Luise sind so richtig dicke Freunde, sogar mit "Kaulquappenschwur". 
Henrys Freund war der Computer, an dem sie jede freie Minute verbrachte.
Dieser Kaulquappenschwur macht sie  neugierig. So neugierig, dass sie sich auf das Angebot der drei Freunde einlässt mit ihnen zum Platz des Schwures zu gehen. Auf dem Weg dorthin hüpfen sie über ein Bach, klettern auf einen Baum, stecken sich Blumen ins Haar, beobachten eine Amsel und vieles mehr. Eine richtige kleine Entdecker-Abenteuerreise, die sie nach vielen kleinen Erlebnissen an eine Tümpel führt in dem sich unzählige Kaulquappen tummeln.  Henrietta staunt. Ole erklärt ihr, das daraus kleine Frösche werden. Während Paul ein paar dieser kleinen Wesen einfängt entdeckt Ole eine kleine Frosch den er behutsam in seine Hand schließt um ihn den anderen zu zeigen. Der "Kaulquappenschwur" ist sofort vergessen. Die Kinder stellen sich zusammen und lassen den Frosch von Hand zu Hand springen. Henrietta schließt die Augen, so spürt sie den Frosch mit den winzigen kleinen Beinchen noch intensiver. Als er weiter hüpft kitzelt es sogar etwas auf ihrer Hand. Auch als der Frosch schon längst nicht mehr in ihrer Hand sitz bleiben Henrys Augen geschlossen. So nimmt sie  alles  um sie herum viel besser, ganz anders wahr. Aber auch die schönste Zeit endet einmal. Auf dem Nachhauseweg verabreden sie sich noch für den nächsten Tag, denn eines ist Henrietta jetzt klar, draußen spielen, spielen mit Freunden das macht richtig Spaß.
Die Geschichtet endet mit der Frage von
Henrys Mutter, die grade nach Hause kommt. Sie möchte  wissen wer die drei Kinder sind.
Henrietta antwortet;
"Ich glaube, das sind meine Freunde."*

Eindrucksvoll und sehr emotional wie der Inhalt dieser Geschichte ist auch die Wahl der Worte. Man ist versucht selbst die Augen zu schließen um sich in Henriettas "neue" Erfahrungswelt besser einfühlen zu können. Ausdrucksstark, die Illustrationen, die die Geschichte in idealer Weise begleiten, ergänzen und die Emotionalität bestens herüberbringen.
Die Bilder sind so phantasievoll und realistisch, dass der Betrachter sich direkt mitgenommen fühlt. Zudem orientieren sich Geschichte und Illustrationen an der Erfahrungswelt der Zielgruppe, so dass es für Kinder sehr leicht ist die Botschaft zu erkennen.
Es ist ein Buch über Gefühle. Gefühle für die Natur, Gefühle für andere.
Ein Buch über Freundschaft, ein Buch voller Empfindungen.

Für Kinder ab 3 Jahren
 




*Zitat aus dem Buch