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Kleines Einhorn Funkelstern *Schön, dass wir Freunde sind

Bildquelle: Arena Verlag
Kleines Einhorn Funkelstern
Schön, dass wir Freunde sind
von  Mila Berg
und Marina Krämer
32 Seiten
1. Aufl. 2018
Arena Verlag
ISBN: 978-3-401-70824-9
14,00€


Eine wunderschöne Geschichte zum 
Thema Ich-Stärkung und Freundschaft
für Kinder ab 3 Jahren

Eine wundervolle, sehr gefühlvolle Geschichte wartet auf seine jungen Leser. Fantastische, bunte aber nicht kitschig wirkende, ausdrucksstarke und detailreiche Illustrationen mit kleinen, dezenten Glitzerelementen und eine wundervolle Geschichte erzählen von einem kleinen Einhorn, das nicht so  grazil ,wie die anderen Einhörner des Wunschwaldes, ist. Nicht richtig fliegen kann und auch mit dem Wünschen klappt es so gar nicht so wie bei den anderen.
Normalerweise sind Einhörner, sehr von sich überzeugt, strahlen eine gewisse Überheblichkeit aus und können einfach alles. Nur unser kleines Einhorn Finya mit den viel zu kurzen Beinen, der struppigen Mähne und den kleinen Punkten auf der Nase entspricht so gar nicht dem der anderen Einhörner und deshalb ist die kleine auch eine richtige Außenseiterin.
Wundervoll erzählt Mila Berg von einem Einhorn, das nicht alles kann, das von Regenbogen hinunter fällt, nicht zu den Sternen fliegen kann und dessen Wunschhorn auch meist keine Wünsche erfüllt. 
Gut dass Finya zwei sehr liebe Freunde hat. Die kleine Koboldin Trixi und Feldermaus Kalle mögen das kleine Einhorn so wie es ist. Auch wenn Finya  nicht dem Idealbild eines Einhorns entspricht haben sie mit ihrer Freundin sehr viel Spaß. Eine Frage quält sie. "Wieso müssen Einhörner immer etwas besonders sein? Ständig tuen sie so als seinen sie das Allertollste." Sie wünscht sich so zu sein wie Trixi, denn Kobolde müssen nichts besonders können, nichts besonders sein, können einfach Ich sein . Im Grunde ist das kleine Einhorn mit de zu frieden wie es ist müsste sie nicht dem Idealbild entsprechen. Doch dann geschieht etwas, dass das Leben der Drei Freunde in ein richtiges Abenteuer führt. Ein kleiner Stern fällt vom Himmel, der etwas tollpatschig, ungeschickt, neugierig nur einmal hinunter gucken wollte und sich dabei etwas zu doll hinuntergebeugt hat, das Gleichgewicht verlor und nun im Wunschwald auf Trixis Terrasse landete.
Doch wie kommt er nun in den  Himmel zurück? Im Grunde nicht schwer, denn Einhörner können zu den Sternen fliegen, doch Finya eben nun mal nicht.
Ob es mit Trixis und Kalles Hilfe vielleicht doch gelingen kann den kleinen Stern nach Hause zu bringen?
Wird Finya vielleicht doch fliegen können?
Wir dürfen gespannt sein, denn es wird richtig spannend.
Nur so viel, Finya wächst über sich hinaus, mutig und...…. die anderen, ach so perfekten Einhörner werden noch richtig neidisch, denn Finya hat etwas, was sie nicht haben. Einen ganz besonderen Freund.
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Jeder, der meine Buchbesprechungen verfolgt, dass ich ein zwiespältiges Verhältnis zu Einhörnern habe. Der Hype der 2017 nahezu alles an Produkten, die man sich denken konnte in Einhornform erstrahlen ließ ist nun zum Glück etwas abgeebbt. 
Diese Geschichte, dieses wundervolle Buch ist ganz besonders. Es bricht mit dem Einhorn- Klischee und erzählt eine Geschichte, wie sie schöner kaum sein könnte. Das kleine Einhorn findet sich eigentlich oky. Ist mit seinem Leben zufrieden müsste es nicht dem Bild eines Einhorns entsprechen, dass alle erwarten. Wieso müssen alle gleich sein? Wieso müssen alle alles können, immer die besten sein? Fast schon philosophisch denkt Finya darüber nach und lässt auch die Kinder darüber nachdenken.
Unsere Lesekinder waren sofort auf ihrer Seite, der Meinung, dass nicht jeder alles können muss. Das es schön ist wenn jeder etwas besonders ist.
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Die zauberhaften Illustrationen von Marina Krämer visualisieren die Geschichte und erzählen ganz viele kleine Geschichten am Rande. Sie zeichnet so liebevoll und detailverliebt so viele schöne Kleinigkeiten in ihre geradezu verzaubernden Bilder, dass sich die Augen der Kinder kaum von den Bildern trennen können. Eine Seite umzublättern um weiter zu lesen ist kaum möglich ohne zu hören: 
"Warte, noch nicht ich hab noch nicht alles gesehen..."
Ich habe mich mit den Kindern darauf geeinigt, dass wir erst die Geschichte lesen, die Bilder eine weile anschauen aber dann doch zeitnah weiterlesen und das sie dann später noch einmal länger, so lange wie sie möchten, die Bilder betrachten können.
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Es ist ein Bilderbuch das trotz Glitzerelementen nie kitschig wirkt, sondern verzaubernd, magisch. Eine Phantasiewelt in die man gerne hineintaucht und ungern wieder heraus kommt.
Die Botschaft, die über die Geschichte vermittelt wird verstehen selbst kleine Kinder schon und vielen wird sie Mut machen, denn keiner ist perfekt und muss es auch gar nicht sein.
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Dieses Buch wird bestimmt das Lieblingsbuch vieler Kinder werden, und nicht du das von Mädchen.