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Die tollkühnen Schafe in ihrer fliegenden Kiste

Bildquelle: Presse Knesebeck Verlag
Die tollkühnen Schafe  in ihrer fliegenden Kiste
Eine Geschichtevon Peter Bently
mit Bildern von David Roberts
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Knesebeck Verlag
übersetzt von Salah Naoura
ISBN 978-3-86873-920-6
12,95€


Eine ungewöhnliche Reimgeschichte

"Die tollkühnen Schafe in ihrer fliegenden Kiste" ist kein Buch, dass den Mainstream bedient.
Er erzählt auf sehr amüsante und niveauvolle Art, noch dazu in sehr gelungener Reimform, eine spannende, lustige Geschichte, die mit dem Fazit endet, dass es Zuhause doch immer noch am schönsten ist.

Da lernen wir eine Horde Schafe kennen, die so dahinleben und grasen wie ganz normale Schafe es immer machen, bis sie eines Tages eine seltsame Gesellschaft beobachten, die sich mit ebenso seltsamen Fortbewegungsmitteln beschäftigen. Überall am Himmel und auf der Erde brummt es und die Leute, die nicht grade selber flogen schauen mit ihren Ferngläsern gebannt in den Himmel.
Kleinere und größere Flugzeuge stehen auch auf der Wiese und wecken auch die Neugier der weißen, grasenden Wollknäule.
Die beschließen sich die Sache einmal aus der Nähe zu betrachten. Mehr durch eine Verkettung unglücklicher Umstände finden sie sich wenig später in einer dieser fliegenden Kiste wieder, an dessen Ende der Kettenreaktion das Flugzeug mit den überraschten Schafen abhebt und durch die Lüfte schwebt.
Sehr zum Ärger der völlig verdatterten Gesellschaft die verärgert und schimpfend am Boden steht.
Schnell haben die unfreiwilligen  Herren der Lüfte Gefallen an der Fliegerei und nehmen uns nun mit auf ihre Reise, die nicht immer ganz ungefährlich ist. So entgehen sie in Indien nur knapp dem Tod, machen die Bekanntschaft mit einem Yeti, und einem Krokodil und sehr hungrigen Mumien. Doch auch lustig ist es auf ihrer Reise. So tanzen sie in Paris und genießen den Flug durch die Welt.
Doch irgendwann ist es dann auch genug und alle sehnen sich nach ihren Bergen und der großen grünen Wiese.
So geht es zurück auf die grüne Wiese wo der eigentliche Besitzer der Flugmaschine noch immer schimpfend nach seiner fliegenden Kiste Ausschau hält.
Doch als er sie auf der Wiese stehen sieht ist von den Dieben keine Spur mehr.
Nur ein paar Schafe grasen dort.

Eine witzige Geschichte, die auch wenn sie gar nicht soviel Text hat sehr viel erzählt. Die Geschichte hat, vor allem auch durch die Reimform eine unglaubliche Dynamik. Man fliegt förmlich mit den Reimen mit.
so wie wir beim Vorlesen in den Schwung hineinkommen, so sind auch die Sätze im Druck geschwungen. Die Wörter und Sätze werden Teil der Illustration.
Als sich die fliegende Kiste mal hoch, mal im Sturzflug nach unten, mal im Looping bewegt sind die Sätze genau so angeordnet.
Die amüsanten, originellen, witzigen und teilweise etwas skurril anmutenden Illustrationen, greifen die Dynamik der Geschichte auf und liefern zahlreiche zusätzliche erzählende Elemente.
Es sind keine knalligen, kindlichen, plakativen Illustrationen sondern sie ähneln teilweise Karikaturen. Mit leichtem Federstrich und dezenten Farben liefern sie ein besonders visuelles Erlebnis. Künstlerisch, lebendig, witzig und originell sind Geschichte und Illustrationen gleichermaßen.
Ein wirklich sehr gelungenes Buch, dass nicht nur Kindern Spaß macht.
Eine wunderschöne Reimgeschichte, die uns auch sprachlich viele neue Impulse liefert.
die Erfahrung in unseren Lesestunden zeigen immer wieder:

Kinder lieben Reimgeschichten. Intuitiv lassen sie sich von der Dynamik und Stimmung mitreißen, verinnerlichen den Rhythmus und "Singsang"  der Stimme und gehen dadurch einfach viel intensiver in der Geschichte mit.


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Infos zum Buch und weitere Bilder gibt es auf der Homepage des Verlages: