Unsere Lieblingsbücher

Keiner gruselt sich vor Gustav

 

Bildquelle: Annette Betz Verlag
Keiner gruselt sich vor Gustav
von Guido von Genechten
32 Seiten
ISBN:978-3-219-11657-1
Annette Betz Verlag
14,95€

Eine zuckersüße Gespenstergeschichte
über das Anderssein und zu sich stehen, so wie man ist
für Kinder ab 2,5 Jahren

Es gibt Geschichten, die Kinder sofort in ihr Herz schließen. Die vom kleinen Gespenst Gustav ist definitiv eine davon und nicht nur weil Gespenster bei Kindern immer hoch im Kurs stehen.
Gustav ist anders als die anderen Gespenster, das merkt man nicht nur an seinem leicht rosa Aussehen sondern vor allem auch daran, dass er nicht so wild und ungestüm ist. Gustav mag es einfach etwas ruhiger, was nicht heißen soll, dass er keine Freunde hat. Ganz im Gegenteil. Als er in der Schule das Gespensterheulen lernen soll wird schnell klar, dass es  einen weiteren Unterschied zu den anderen gibt. Das markerschütternde BuuHuuuu! kommt ihm einfach nicht über die Gespensterlippen. Kein "Bbbbubbbuu!", kein "Buh!" und erst recht kein "Buhuhuuu!!" sondern nur ein lustiges "Ba...ba...bahu!". Der Direktor ist furchtbar erbost. Ein Gespenst das nicht "Buuuhuu"! machen kann gibt es nicht und so verbannt er Gustav in den verlassenen Turm der Burg um das Heulen zu üben. Die anderen kleinen Gespenster sind entsetzt in den Turm traute sich sonst niemand. Doch was als eine Art Straf-Ort dienen sollte wird für Gustav eine neue Heimat. Er lernt Kater Miau kennen und schließen sofort Freundschaft. Im Turm gibt es viele alte Dinge zu entdecken, mit denen sie es sich richtig gemütlich einrichten. Schnell ist keine Spur mehr von einem dunklen, eiskalten, grauen Turm zu erkennen. Statt dessen erblicken wir ein freundliches, sehr gemütliches Turmzimmer mit Gardienen vor den Fenstern, einem Tisch mit Tischdecke, einem, gemütlichen Sessel und sogar einer Vase, die Miau gern mit Blumen für seinen Freund Gustav füllt. Gustav hat seinen Platz im Leben gefunden und nicht nur das, denn mit Kater Miau hat er einen richtig guten Freund und treuen Begleiter. Und die anderen Gespenster? Was ist aus ihnen geworden? Ja, dass müsst ihr selbst herausfinden. Nur so viel hin und wieder geht es in dem alten, nun gar nicht mehr so verlassenem Turm sehr ausgelassen zu.
Es ist eine wirklich ganz bezaubernde Geschichte, mit wundervollen Illustrationen, die unglaublich ausdrucksstark und sehr liebevoll gezeichnet sind. Sie lassen nicht nur Kinderaugen strahlen sondern begeistern auch die Vorlesenden. Es ist eine sehr warme Geschichte, die sehr zufrieden macht. Das Gustav vom Direktor in den Turm verbannt wird ist zu keiner Zeit beängstigend oder traurig. Es wird zwar klar wie gemein es ist, doch die positive Art, die Gustav ausstrahlt macht dies wett. Gustav ist anders, aber kein Außenseiter. Die anderen Gespenster lachen zwar als bei ihm nicht das richtige "Buuuhuu!" herauskommt doch wirkt es nicht wie ein gemeines Auslachen. Das der Direktor den armen Gustav verbannt erschreckt sie maßlos. Niemand möchte in Gustavs Haut stecken, der auch ängstlich und traurig guckt. Doch er fügt sich. Es ist ihm unangenehm nicht die Erwartungen zu erfüllen, doch er macht das Beste daraus und diesen Optimismus und die Freunde, einen Freund gefunden zu haben bestimmt die Geschichte, die uns tief mit fühlen lässt.
Anderssein, ist nicht schlimm, wenn man sich selbst mag. Das zeigt uns Gustav sehr anschaulich und ganz wunderbar, und das ist auch das was wir mit aus der Geschichte nehmen.
Eine Geschichte, die durch die zauberhaften Illustrationen zum Leben erweckt wird und wirklich sehr lebendig und fröhlich ist.