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Wenn ich nicht so schüchtern wäre, denkt der Bär

 

Bildquelle: DK Verlag
Wenn ich nicht so SCHÜCHTERN wäre,
denkt der Bär
von Duncan Beedie
40 Seiten
1. Aufl. Januar 2025
ISBN 978-3-8310-5050-5
DK Verlag
13,95€
Freut euch auf einfühlsame, gefühlvolle Geschichte über
Schüchternheit und Missverstanden werden.
Über Körpersprache und Mienenspiele.
Ein freundlicher Blick, ein kleines Lächeln ist oft genug,
um verstanden zu werden.
-Ich-Stärkung-
Für Kinder ab 3 Jahren 

Unserem Bären geht es gar nicht gut. Irgendwie weiß er nichts mit sich anzufangen und eckt auf der Suche nach Kontakt und Ablenkung ständig an, weil niemand so recht weiß, wie man das Starren des Bären deuten soll, dabei ist er doch nur neugierig und sucht eigentlich Anschluss.
Statt einfach "Hallo" oder "guten Morgen" etc. zu sagen, starrt er die anderen einfach nur an.
Egal ob Familie Marienkäfer, die gerade frühstückt oder Familie Vogel, die mit ihren Kleinen hoch oben im Baum in ihrem Nest sitzen, jeder beschwert sich über das Starren des Bären und scheucht ihn weg. Beim Dachs wird es sogar nichtig gefährlich für den schüchternen Bären, der einfach kein Wort herausbekommt, denn der Dachs beißt ihn unwirsch in die Nase.
"Armer Bär", sagen da die Kinder und fühlen mit dem schüchternen Bären mit. Genauso mitfühlend ist auch der Frosch, der als einziger zu verstehen scheint, was in dem Bären vorgeht. Er starrt den Bären an, der Bär starrt ihn an und da passiert etwas Unerwartetes. Der Bär öffnet sich gegenüber dem Frosch und gesteht seine Schüchternheit. Und es passiert noch etwas Wunderbares. Der Bär schaut aufs Wasser und entdeckt einen Bären, der ihn anlächelt. Erst ist es nur ein Lächeln, dann ein Strahlen. Was er nicht zu ahnen scheint, es ist sein Spiegelbild, sein Lächeln.
Ja, manchmal bedarf es gar keiner Worte. Ein Lächeln sagt oft viiiel mehr.
Mit dieser wundervollen Erkenntnis startet der Bär in den nächsten Morgen.
Statt zu starren, schaut er freundlich und lächelt. Sogar ein kleines freundliches "Hallo" kommt ihm über die Lippen und bricht das Eis zwischen denen, die er zuvor nur angestarrt hat.
Und am Wasser, da wartet auch schon sein neuer Freund. Der genauso aussieht wie er und dem es auch nichts ausmacht, wenn er doch mal starrt.
Und so endet die Geschichte, das Buch mit einem doch wieder etwas traurigen oder nachdenklichen Bären, der seinen "Wasserfreund" anschaut.
Die Botschaft, "du darfst so sein, wie du bist.", "Du bist okay, so wie du bist, auch wenn du starrst."
Die Kinder verstehen die Botschaft sehr wohl, doch irgendwie stimmt das Ende, das gerade über das Bild transportiert wird, traurig.
Es stimmt sie traurig, nachdem es in der Geschichte doch eigentlich eine positive Wendung gab.
Es ist nicht leicht, wenn man anders ist wie andere.
Es ist nicht leicht, wenn man schüchtern ist und über seinen Schatten springen muss, um nicht anzuecken.
Bärs Geschichte bewegt und regt zum Gedankenaustausch an.
Sie fördert die Empathie und Resilienz, weckt Verständnis für alle Schüchternen, denn das Starren ist typisch. Schüchterne gucken oft lange, wissen nicht, was sie tun und sagen könnten, um Kontakt zu finden. Das Starren wird ihnen als neugierig und unverschämt ausgelegt.

Mit Bärs Geschichte lernen Kinder Schüchterne verstehen und ihr Starren nicht falsch zu deuten. Gleichzeitig lernen Schüchterne, dass sie mit einem Lächeln Eis brechen können. Und wenn das erste Lächeln vielleicht erwidert wird, ist auch ein kleines "Hallo!" möglich.
Mit kleinen "Baby" Schritten zu mehr Mutigkeit, dabei hilft dieses zauberhafte Bilderbuch mit seiner Geschichte, in die sich Kinder gut hineinversetzten können.

An dieser Stelle möchte ich aber auch noch mal auf die Kritik einiger Kinder eingehen.
Viele fanden das Ende traurig und fanden es etwas seltsam, dass nach einer positiven Wendung, bei der der Bär viele Freunde findet, die Geschichte dann so endet.
Ja, man kann es ihnen erklären und sie verstehen es auch, doch kam immer wieder der Wunsch nach einem anderen Ende.
Diese Auseinandersetzung mit dem Thema Schüchternheit, Blicke, andere deuten fehlinterpretieren wird hier auf jeden Fall wunderbar angestoßen und kann mit Kindern auch prima im Rollenspiel einmal ausprobiert werden.
"Wie fühlt es sich an, angestarrt zu werden?"
"Wie fühl es sich anzustarren, weil man sich nicht traut, etwas zu sagen?"
Je mehr wir uns in andere hineinversetzten, je mehr wird das Verständnis für den anderen geweckt.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude mit dem Buch, zu dem es auch eine gratis Hörversion gibt.

Noch mehr gefühlvolle Geschichten vom Bär könnt ihr hier entdecken


Bildquelle: DK Verlag
EINSCHLAFEN ist schwer,
denkt der BÄR
von Duncan Beedie
40 Seiten
1. Aufl. Januar 2024
ISBN 978-3-8310-4800-7
DK Verlag
13,95€


Bildquelle: DK Verlag
Dieser Tag ist schwer,
denkt der Bär
von Duncan Beedie
40 Seiten
1. Aufl. Juli 2024
ISBN 978-3-8310-4980-6
DK Verlag
13,95€
https://www.dorlingkindersley.de/buch/duncan-beedie-duncan-beedie-janna-heimberg-dieser-tag-ist-schwer-denkt-der-baer-9783831049806