Bildquelle: Oetinger Verlag
Max und Murks
von Antonia Michaelis
mit Bildern von Betina Gotzen-Beek
48. Seiten
ISBN: 978-3789106613
1. Aufl. 2010
Eine amüsante Schul- und Freundschaftsgeschichte über das Lesen lernen
und einen nicht ganz so leichten Schulalltag
für Leseanfänger
Aller Anfang ist schwer, das muss auch Max erleben, dem das Lernen nicht so leicht fällt wie seinen anderen Mitschülern. Nicht nur Rechnen und Schreiben ist schwer auch das Lesen macht ihm Probleme.Und so hat er schnell den Stempel "Max macht Murks "aufgedrückt bekommen, woran die Lehrerin nicht unschuldig ist. Wenn die anderen lachen macht ihn das besonders traurig. Da hat er sich so auf die Schule gefreut und dann das. Als die Klasse eines Tages aus Ton ein Tier formen soll gelingt Max wieder nicht so das Richtige. Während alle für ihre tollen Figuren von der Lehrerin gelobt werden steht sie bei Max Gebilde vor einem Rätsel. Auf die Frage was es sein soll antwortet Max mit den Worten der anderen Max hat Murks gemacht.
Nach dem Unterricht geht er zum Mülleiner um es wegzuwerfen, doch was ist das?
Das Murks ist plötzlich lebendig, kann sogar sprechen!
Fortan sind sie beste Freunde und das Murks begleitet Max überall hin. Wen ein Kind über Max lacht kneift oder beißt das Murks es. Bald traut sich niemand mehr über Max zu lachen. Max kümmert sich rührend um seinen neuen Freund, liest ihm viel vor, denn Murkse mögen Geschichten für ihr Leben gern. Doch bei all dem schönen, sehnt sich das kleine blaue Wesen mit den spitzen Ohren auch nach anderen Murksen.
Max im Stich lassen kommt für ihn nicht in Frage, doch dann taucht ein neuer Junge in der Klasse auf, der genauso viele Fehler beim Lesen macht.
Ihr wollt wissen wie es weiter geht?
Dazu müsst ihr schon selbst das Buch lesen.
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Es ist eine sehr vielschichtige Geschichte, angefangen von der Freude auf die Schule, über die Enttäuschung und Misserfolge, das Lachen der anderen bis hin zu einer Freundschaft mit einer imaginären Figur und einer neuen realen Freundschaft.
Viel von dem was Kinder erleben wird hier in der Geschichte thematisiert und mit einem fantastischen Element verknüpft, das Max Selbstbewusstsein ist durch das Verhalten der Mitschüler angeknackst, auch wenn die Lehrerin recht freundlich dargestellt wird und es vermutlich nicht böse meint liefert sie die Vorlage für die Aktionen der Schüler, wenn Max wieder einmal etwas nicht so gelingt. Das Murks stärkt Max Selbstvertrauen wieder und begleitet ihn so lange bis Max einen Freund gefunden hat, dem es ähnlich geht. Freunde sind das Wichtigste im Schulalltag und im Leben, denn gemeinsam macht es nicht nur mehr Spaß sondern gemeinsam ist man auch stärker.
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Wir haben das Buch in den letzten Monaten sehr viel gelesen . Immer gab es mindestens 1-2 Kinder in der Vorlesegruppe, denen es am Anfang ähnlich gegangen ist wie Max, nur hatten sie kein Murks.
Die Geschichte verdeutlicht sehr schön, dass es dumm und gemein ist zu lachen, nur weil jemand etwas noch nicht so gut kann. Das wird auch in den Gesprächsrunden deutlich. Das Buch sensibilisiert und so ist zu hoffen, das viele es lesen und viele daraus lernen.
Wir haben aber noch etwas anderes gemacht.
Damit alle Kinder, die neu in die Schule kommen das Gefühl haben, da ist jemand, der bei mir ist haben die Großen für die Kleinen 1. Klässler Schultertiere genäht.
Das geht ganz einfach und hat noch einen positiven Nebeneffekt.
Ein längliches Stück Stoff etwa 25-35 cm lang und 15-20cm breit daraus wird ein rechteckiges längliches Kissen genäht auf das man an einem Ende ein Gesicht näht . Vielleicht noch eine Zunge die herausguckt. Öhrchen oder Drachenzacken, das bleibt jedem selbst überlassen. Das Kissen wird mit Körnern ( wie beim Körnerkissen auch) gefüllt und zugenäht.
Dieses schmale etwas gewichtige Kissen wir zur Stärkung und Fokussierung auf die Schreibschulter gelegt.
Jeder, der schon einmal die Hand auf die Schulter gelegt bekommen hat weiß wie kräftigend und aufbauend das sein kann. Mit diesem gestärkten und gleichzeitig beschützendem Gefühl gelingt es Kindern insbesondere denen, die noch zwischen Links - und Rechts-händigkeit schwanken, wesentlich leichter schreiben zu lernen.
Nackenkissen die beide Schultern umfassen können beim Lesenlernen in angespannter Situation wie der Schule auch hilfreich sein. Das sind Erfahrungen aus der Ergotherapie.
Unsere kleinen Schultertiere sollen Maskottchen sein, die gleichzeitig bei dem ein oder anderen Kind durchaus auch zur emotionalen Stärkung dienen. Auch kann es dafür verwendet werden die Hand beim Schreiben zu unterstützen wenn es auf den Tisch gelegt wird. Die Gefahr, das mit den Tierkissen gespielt bzw. geworfen wird ist zwar da aber mit klaren Regeln in der Klasse gibt es hier nur positive Rückmeldungen.
Letztendlich ist es dann aber auch die Geste des Willkommensgeschenks, das die Größeren den Kleineren machten.
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