Unsere Lieblingsbücher

Almas geheimer Garten Mit Schinkenwurz zu Goethe

Bildquelle: Südpol Verlag
Almas Geheimer Garten
Mit dem Schinkenwurz zu Goethe
Lesewelt Entdecker
von Birgit  Hedemann
mit Bildern von Maria Ernicke
92 Seiten
Südpol Verlag
ISBN 978-3-943086-39-3
8,99€


Unsere besondere Leseempfehlung

Thema. alte Gemüsesorten / Zeitreise

Aus der Reihe Almas geheimer Garten gibt es bereits zwei Geschichten.
Hier nun der dritte, und hoffentlich nicht letzte, Band.

Birgit Hedemann schafft mit ihren Garten-Zeitreisen -Geschichten den Spagat zwischen spannender Unterhaltung und Wissensvermittlung.
Etwas sehr besonders!


Die Ausgangsgeschichte für alle Zeitreisen ist,
dass Mette und ihr Cousin Theo eines Tages die Bekanntschaft von Alma machen. Alma ist eine ältere, jung gebliebene Dame mit einem großen Garten in dem sie unter anderem "die Ur-Pflanzen alter Gemüsesorten" kultiviert um sie vor dem Aussterben zu retten.
Leider wurde ihr schöner Garten von einem Einbrecher heimgesucht und total verwüstet. Ohne die Pflanzen kann sie kein Saatgut bekommen und die Gemüsesorten würden für immer verschwinden.
Doch es gibt Hoffnung, denn Alma besitzt einen geheimnisvollen Tulpenbaum mit dem man in die Vergangenheit reisen kann. Vorausgesetzt man weiß wie.
Dank der Hilfe von Mette und Theo ist es schon gelungen aus der Steinzeit den Samen der Hammelmöhre zu holen und Saubohnenkerne von den Wikingern.
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Rein visuell lernen wie die Protagonisten der Geschichte in Form eines kleinen Bild Portraits zu beginn der Geschichte kennen.
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Dieses Mal wird es höchste Zeit die Nachtkerzensamen zu besorgen.

Gott sei Dank hat der Einbrecher einen Stängel mit Blüten verschont, denn um in die Zeit zu reisen wird...... ach das verrate ich hier dann doch nicht.
Etwas verwundert sind alle weil eigentlich Gemüsesamen gerettet werden sollen doch dieses Mal  ist es eine Blume?
Selbst Alma weiß nicht wieso die Nachtkerze zum Gemüse gehört.

Auf ihrer abenteuerlichen und sehr spannenden Reise treffen sie auf einen Jungen. Es ist der Sohn des Dichters Goethe.
Goethe war nicht nur Dichter sondern auch Naturliebhaber, er freut sich über den Besuch, den der Sohn mit bringt. Leider befindet sich in seinem Garten nicht die gewünschte Pflanze.
Von einer Pflanze, mit gelben Blüten, die Nachtkerze heißt hatte er noch nichts gehört. Dabei kannte er sich sehr gut aus.
Doch dann kommt völlig überraschende heraus, dass er die Pflanze sehr wohl kennt nur unter anderem Namen.
Und sie erfahren das es sich in der Tat um eine Gemüsepflanze handelt. Eine äußerst vielseitige noch dazu.
Schinkenwurz wurde sie auch genannt.
Was man mit ihr alles machen kann erstaunt nicht nur unsere beiden zeitreisenden Kinder.
Doch auch wenn sich das ganze Geschehen jetzt sehr harmlos anhört ist es doch nicht nur ein Wettlauf mit der Zeit sondern auch noch extrem gefährlich.
Dem geheimnisvolle Tulpenbaum droht Gefahr. Er soll gefällt werden doch ohne ihn können Mette und Theo nicht zurück .
*

Birgit Hedemann erzählt auch diese Geschichte mit so viel Leidenschaft und Spannung, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen.
Sie schafft es Wissen zu vermitteln, dass ohne sie vielleicht bald ganz in Vergessenheit geraten würde.
Mal ehrlich, gut den Namen "Nachtkerze" hat der ein oder andere schon mal gehört, aber könnten Sie ein Bild damit verbinden?
Wüssten Sie wie eine Nachtkerze aussieht, das sie früher ganz anders hieß und zu den Gemüsepflanzen zählt?
Das sie eine Pfeilwurzel hat, die man ernten und wie Schwarzwurzel kochen kann?
Das die Samen in etwas Fett ausgebacken ähnlich wie heute Popkorn aufpoppen und ein Nachtisch war?
Das sowohl die Blüten als auch die Blätter essbar sind?
All das erfahren die Leser dieser wunderbaren Geschichte, die obendrein auch noch unglaublich spannend, aufregend und empathisch ist. Zudem ist es  eine geschichtliche Zeitreise, in der die Eltern gesiezt wurden, Straßen nicht für jeden überall zugänglich waren, Fleisch in Fleischbanken verkauft wurden und in der man sich ganz anders kleidete. In der eine Reise in eine andere Stadt ziemlich abenteuerlich und schwierig war. In der Postkutschen fuhren und.....
Ach was soll ich hier noch lange erzählen.
Selber zum Buch greifen!!
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Besonders bemerkenswert finde ich, dass es Birgit Hedemann  mit ihren Geschichten immer wieder gelingt unglaublich viel zu zuzählen ohne dass die Geschichte sehr lang wird. Obwohl sie sehr detailreich und ausschmückend berichtet und wir am Ende über so viel mehr Wissen verfügen haben wir kein dickes Buch mit langer Geschichte gelesen.
Lang und ausschweifend erzählen können viele aber kurz und dennoch intensiv, ausführlich die wenigsten.
 Womit ich dann gern überleite zu unserem Leserkreis.

Das Buch ist, wie auch die beiden anderen Geschichten, in der Reihe
"Lesewelt Entdecker--- Bücher für geübte Erstleser "
erschienen.
Was ein gutes Buch für Erstleser auszeichnet habe ich ja schon häufig erwähnt.
Dieses hier richtet sich an geübte Erstleser ab 2.Klasse ( haben unsere Lesekinder getestet)
Das Buch ist in großer Fibelschrift gedruckt. Der Abstand sowohl zwischen den einzelnen Buchstaben als auch zwischen den Zeilen ist groß, so dass die einzelnen Wörter auch visuell leicht zu erkennen und in weiterer Folge leicht zu lesen sind.
Viele schwarz-weiß Illustrationen lockern das Gesamtbild nicht nur optisch auf sondern erzählen etwas von der Geschichte mit. Sie visualisieren, das was man sich vielleicht nur schwer vorstellen kann, wie z.B. die Kleidung, die Schlafstätten an der Poststation oder die Fleischbank.
Und so wären wir dann beim letzten Punkt den ich erwähnen möchte.
Die Illustrationen von Maria Ernicke.
Eines unserer Lesekinder sagte:" Die Bilder sind so wunder, wunderschön. So fröhlich. Auch wenn sie nur schwarz-weiß sind, sind sie bunt."
Recht hat sie. Auch wenn es befremdlich klingen mag, dass schwarz-weiß bunt sein soll so hat unser Lesekind doch, wie ich finde recht. Die Bilder leben und durch diese Lebendigkeit werden sie vor unserem Auge als Betrachter bunt. Unser Gehirn nimmt diese fröhlichen, lebendigen, ausdrucksstarken Illustrationen auf und lässt sie für uns bunt werden.
Das gelingt nicht bei allen schwarz-weiß Bildern, dazu gehört viel Illustrationskunst um unsere Fantasie so zu locken, ja und ich gebe zu auch nicht bei allen Betrachtern klappt es gleichermaßen.
Bei unseren Lesekindern, wie auch Erwachsenen hat es wunderbar geklappt.
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Da wir ja auch Grundschullehrer mit in unserer Leserunde haben ist gleich die Idee aufgekommen ein Projekt zu alten Gemüsesorten ins Leben zu rufen.
Alte Tomatensorten standen schon im letzten Jahr auf dem Programm.

Ich finde wenn solch tolle Bücher, wie die von Birgit Hedemann dazu beitragen können unser Bewusstsein für Dinge, wie z.B. alte Gemüsesorten zu sensibilisieren ist dies ein unglaublicher Gewinn.

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Unsere Vorlesekinder waren im Alter zwischen 4 und 9 Jahren.

Unsere selbstlese Kinder zwischen 7 und 13 Jahren.
Ab 2.Klasse für lesegeübte Erstleser.

Nach oben hin gibt es eigentlich keine Grenze, denn selbst uns Erwachsene hat dieses Buch noch fasziniert und ein kurzweiliges Lesevergnügen beschert.

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Mehr zum Buch auch auf der Seite des Verlages!
Hier hat man obendrein noch die Möglichkeit sich die Illustrationen anzusehen und in das Buch rein zu lesen.




Und hier die kurze bildliche Vorstellung der beiden vorangegangenen Titel


Bildquelle: Südpol Verlag

Geschichten von Birgit Hedemann

Almas geheimer Garten     Mit der Hammelmöhre in die Steinzeit
92 Seiten
Südpol Verlag
ISBN 978-3-943086-15-7
8,99€

Hier reisen Mette und Theo in die Steinzeit um die Samen der Hammelmöhre zu suchen. Auf ihrer spannenden, abenteuerlichen Mission lernen sie das Steinzeitmädchen Ella kennen, die sie mit nach hause nimmt. Eine nicht ganz ungefährliche Zeitreise gibt es dort doch Höhlenbären und Leute, die mit Pfeil und Bogen schießen.
Ob es den beiden dennoch gelingen wird die Samen für Almas Garten zu finden?


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Almas geheimer Garten    Mit der Saubohne zu den Wikingern
92 Seiten
Südpol Verlag
ISBN 978-3-943086-27-0
8,99€

Um die gestohlenen Samen aus Almas Garten wieder zu bekommen müssen Mette und Theo dieses Mal in die Wikingerzeit reisen.
Ihr Ziel ist Haitabu, einer der wichtigsten Handelsorte der Wikinger zur damaligen Zeit. Wieder erwartet uns eine spannende, aufregende Reise in eine fremde Zeit voller Abenteuer und Gefahren und jede Menge Informationen über die Saubohne.


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Übrigen´s:
Noch heute können wir dort erfahren, wie die Wikinger früher gelebt haben. Haitabu liegt vor den Toren von Schleswig am Haddebyer Noor in Busdorf.
Wen immer es in die Gegend verschlägt sollte das weitläufige Museumsdorf besuchen.
Zudem werden regelmäßig Wikingermärkte und alljährlich ein großes Wikingerfest veranstaltet.
Das Museumsdorf direkt am Ufer der Schlei und ein separates angrenzendes Museum laden immer wieder auch zu Ferienprogrammen ein. Ein tolles Erlebnis, dass gern auch öfter besucht werden kann.
Mehr zu Haibabu gibt es unter folgendem Link