Unsere Lieblingsbücher

Wunderbare Märchenbücher aus dem Schaltzeitverlag



Märchen


Der ein oder andere fragte mich in der letzten Zeit wieso ich Märchenbücher vorstelle. 
"Märchen sind doch gleich Märchen, nur die Bilder sind anders!"
Diesen Satz höre ich immer wieder.
Doch es stimmt einfach nicht.
Märchen sind nicht gleich Märchen.
Es gibt Versionen, die sehr modern erzählt werden und welche, die sich sprachlich sehr an alten Darstellungen orientieren.
Hinzu kommen , die mehr als unterschiedlichen Illustrationen, die Aufmachung des Buches etc.
Grund genug Märchenbücher vorzustellen, die einem besonders gut gefallen haben.
In diesem Fall haben unsere Lesekinder gewählt.
Mit ihnen gemeinsam lesen wir Mädchen.
Sie lieben die Erzählungen die mit Es war einmal beginnen und das nicht nur wegen des Inhalts.
Der Schaltzeit Verlag hat einige der bekanntesten Märchen von der Illustratorin Chiara Arsego illustrieren lassen. Herausgekommen sind fantastische Märchenbücher, die einfach überzeugen.
Sie sprechen Kinder wie Erwachsene gleichermaßen an wobei kleinere Kinder unter 4 Jahren zuweilen bei einigen der Märchen nicht so mögen weil die Figuren ihnen ein wenig Angst machen. Hierzu ist zu sagen, dass kleine Kinder häufig nur "weichgespülte" Illustrationen in Bilderbüchern kennen und vorgesetzt bekommen. Sie sind noch zu klein um künstlerische Aspekte bewusst zu realisieren. Andere dagegen kennen aus anderen Büchern künstlerische Zeichnungen ihnen machen die Bilder keine Angst.


Bildquelle: Schaltzeit Verlag
Märchen zur guten Nacht
Der gestiefelte Kater
mit Bildern von Chiara Arsego
nah Charles Perrault
Text Helene Kertillis
aus dem Französischem von 
Claudia Sandberg & Andreas Illmann
40 Seiten
1. Aufl. 2012
ISBN: 978-3-941362-35-2
12,80€
Auch als I-Book erhältlich


Das Märchen des gestiefelten Katers.
Sprachlich finden wir hier die Anlehnung an den "guten alten" Erzählstil. Ein Märchen im klassischen Sinne, harmonisch im Textgefüge, gut vorzulesen und dank einer besonders großen und klaren Druckschrift auch von etwas geübten jungen Lesern schon selbstständig zu lesen.
Worum geht es in diesem Märchen?
Ich habe lange überlegt ob ich tatsächlich die Handlung vorstellen muss, doch als ich in einer Gruppe angehender Erzieherinnen feststellen musste das sie es nicht wussten reifte in mir die Überlegung es doch zu tun, wenn auch nur grob.
Es war einmal ein armer Müllerssohn. Der jüngste von drei Brüdern, der nichts besaß außer einem Kater, den er vom Vater erbte. Der Müllerssohn freute sich über das Erbe wollte dem Kater das Fell über die Ohren ziehen um sich davon warme Handschuh nähen zu lassen. Als der Kater das mitbekam und sein Leben retten wollte, erklärte er ihn reich zu machen wenn er ihm Stiefel besorgen würde mit denen er aufrecht gehen könne wie die Menschen. Der Müllerssohn hielt dies für Spinnerei doch die Aussicht auf Reichtum wahr größer und so bekam der Kater die gewünschten Stiefel . Schick gekleidet macht er sich auf den Weg zum König, der zu gern Rebhühner aß aber kaum welche bekam. Im Auftrag seines Herrn übergab er dem König einen Sack voll Hühner und der König belohnte ihn mit Gold.  Täglich ging der Kater nun auf Rebhuhnjagd. Ein einträgliches Geschäft und Reichtum für den armen Müllerssohn. Als der Kater eines tages mit bekam, das der König mit seiner Tochter  Land fuhr hatte der schlaue Kater eine neue Idee. Er schickte seinen Freund und Herrn zu einem See, in dem er baden solle. Als dieser im Wasser war versteckte er die Kleider, stellte sich an die Straße und passte die Kutsche des Königs ab. Dem Menschen zu helfen, der ihm immer die köstlichen Rebhühner bringen lässt ist für den König Ehrensache . Er lässt Kleider holen und lädt ihn ein ihn mit der Kutsche nach Hause zu bringen.
Nun denkt jeder, der König wird doch nicht zum Müller fahren. Nein, der weiß nicht wen er da aus einer misslichen Lage geholfen hatte. Vielmehr glaubt er an die Erzählungen des Katers. Doch woher soll der Kater nun ein repräsentatives Schloss her zaubern?
Für unseren schlauen Kater ist auch dies kein Problem. In der Nähe wohnt ein Zauberer auf einem prächtigen Schloss. Auf dem Weg dort hin erklärt er allen Arbeitern auf den Feldern dass sie auf Fragen wem die Ländereien gehören sagen sollten das sie zum Schloss gehören. Er selbst überlistet mit seiner Katerschläue den eitlen Zauber. Nun ist der Weg frei für seinen Herrn, der mit dem König unterwegs zu ihm ist. Und es kommt wie es der Kater vorausgesagt hatte, immer wieder fragt der König wem denn die Felder gehören und immer wieder erfährt er, dass sie seinem Gast gehören.
Schwer beeindruckt kommt die Reisegesellschaft am Schloss an. Der König ist so überwältigt das er dem vermeintlichem Grafen seine Tochter zur Frau gibt.
Als der König starb wurde der arme Müllerssohn König und sein schlauer Kater seine rechte Hand als Minister, der das Land im Hintergrund lenkte.
Das besondere an diesem Märchen ist die Schläue mit der der Kater agiert und nicht zuletzt sogar nicht davor zurück scheut einen Zauberer zu überlisten.
Ein schönes Märchen, das eines meiner Lieblingsmärchen als Kind war.
*

Ein besonders Augenmerk legt der Verlag auf die Illustrationen. Chiara Arsegos Stil ist besonders. Die Grundstimmung in warmen Braun- Erdtönen gehalten schafft sie gleich eine märchenhafte Grundstimmung, die uns unwillkürlich in diese andere Welt entführt.
Sie schafft es mit ihren fantastischen, sehr ausdrucksstarken Bildern ein Märchen voller Poesie zu erzählen, in denen sowohl die Menschen als auch Tiere ,und besonders der gestiefelte Kater, mit sehr viel Charisma zu illustrieren.
Sie hat ihre ganz eigene Art Menschen zu zeichnen. So besonders, dass unsere Lesekinder mittlerweile schon am Cover erkennen wenn es sich um ein Buch der Illustratorin handelt.
Chiara Arsego spielt mit ihren gezeichneten Figuren, setzt sie dem Inhalt entsprechend in Szene und verleiht ihnen Persönlichkeit und Charakter. Dabei versetzt sie den Betrachter trotz ihrer modernen Art der Darstellung in eine längst vergangene Zeit verwebt das Früher mit dem heute 
Unsere Lesekinder faszinierte vor allem die Figur des gestiefelten Katers, den die Illustratorin mit sehr viel Raffinesse in den Gesichtszügen, schon fast schurkenhaft, zeichnet. Die Hinterlist, mit der er hochstapelt und den bösen Zauberer überlistet wird hier besonders gut herausgestellt wobei er dem ein oder anderem kleineren Kind als zu böse vor kam obwohl er im Grunde keine böse Figur ist sondern eben "nur" mit Schläue sein Ziel verfolgt.


Bildquelle: Schaltzeitverlag
Märchen zur guten Nacht
Der kleine Däumeling
mit Illustrationen von Chiara Arsego
Text Helene Kerkillis
aus dem Französischem von Claudia Sandberg & Andreas Illmann
nach einem Märchen der Gebrüder Grimm
40 Seiten
1. Aufl. 2013
Schaltzeit Verlag
ISBN: 978-3-941362-34-5
12,80€

Der kleine Däumeling ist ein Märchen, das im Gegensatz zum gestiefeltem Kater weniger bekannt ist. Sicherlich wer Märchen kennt, kennt auch den kleinen Däumeling doch wer zwar nur schon mal von Märchen gehört hat leider nicht, dabei ist es eines der Märchen, das unseren Lesekindern am besten gefallen hat.
Es gibt verschiedene Versionen dieses Märchens daher fasse ich den Inhalt kurz zusammen.
Es war einmal ein armer Bauer, der lebte ganz allein mit seiner Frau auf einem kleinen Hof. Als sie älter wurden und die Arbeit schwerer wünschten sie sie hätten ein Kind das ihnen helfen könnte wenn sie es gar nicht mehr schaffen würden.
Tatsächlich bekamen sie dann spät, aber nicht zu spät einen kleinen Sohn. Er war sehr , sehr klein aber sie liebten ihn. Der Sohn wurde älter und schlauer, sehr schlau aber er wird nicht größer. Nun sollte man meinen, dass er den Eltern so klein nicht helfen kann doch weit gefehlt. Durch seinen Einfallsreichtum ist er große Hilfe. So kann er zwar den Wagen mit dem Pferd nicht kutschieren, aber er kann sich ins Ohr des Pferdes setzten um ihm den Weg zu weisen.
Bei einer dieser Aktionen kommen zwei Männer vorbei, die ein Geschäft darin wittern, wenn sie den kleinen Kerl ihr eigen nennen könnten. Sie bieten dem Bauern Gold, doch der lehnt erbost ab. Seinen einzigen Sohn verkaufen? Nein, niemals!
Der kleine Däumeling jedoch bittet den Vater ihn zu verkaufen, er würde schon wieder zurück finden. Gesagt getan, der Kleine geht mit den beiden Männern mit. Getragen auf dem Hut gehen sie des Weges bis es dunkel wird. Der Winzling bittet den Herrn ihn herunter zu lassen um sich die Beine vertreten zu können. In Wirklichkeit will er wieder zurück laufen. Er versteckt sich zum Ärger der Wanderer in einem Mauseloch. Sie schaffen es nicht ihn heraus zu holen und gehen erbost ohne ihren Kauf weiter. Der Däumeling 
Nun muss nur noch jemand kommen, der ihn ein Stück mit in Richtung nach Hause nimmt.
Wie es ihm gelingt und welche Abenteuer er noch überstehen muss bis er seine Eltern wieder in den Arm schließen kann davon handelt dieses Märchen, an dessen Ende eines steht, noch einmal lässt der Däumeling sich nicht verkaufen und auch die Eltern würde dies nie wieder tun. Für alles Geld der Welt nicht.
*
Das Lieblingsmärchen unserer Leskinder beeindruckt nicht nur inhaltlich.
Chiara Arsego illustriert dieses Märchen mit herrlichen, kunstvollen und sehr lebendigen Bildern. Dabei schafft sie wie so oft in ihren Büchern eine besondere Grundstimmung durch die Verwendung von viel erdigen Brauntönen. In einem Interview erzählte sie mal, dass sie gern erst den Hintergrund schafft und in diesen hinein arbeitet. Dies ist in vielen Bildern gut zu erkenne. Anders als zum Beispiel beim "Gestiefeltem Kater" sind die Gesichtszüge der Figuren sehr weich. Ein kleines Mädchen, sagte zwischen der Lesung immer wieder, "Wie süüüüß, oh wie süüüß!"
Dies liegt nicht nur an der Darstellung des Däumelings sondern an den weichen, oft auch lustigen Gesichtsausdrücken und den recht witzig anzuschauenden Situationen innerhalb der Geschichte.
So zum Beispiel wenn der Winzling auf dem Pferdeohr sitzt.
Aber auch die unglaublich realistischen, naturgetreuen Zeichnungen von Kuh und Pferd lösen Faszination und Verzücken aus.
Diese drei Bilder zeigen deutlich die unglaubliche Bandbreite der Illustrationen, die modern und dennoch märchenhaft sind.
Chiara Arsego schafft es immer wieder uns in ihre Märchenwelt mitzunehmen, für eine Weile zu fesseln, in eine andere Welt eintauchen zu lassen.
Ein wunderschönes Märchenbilderbuch, das Kinder wie Erwachsene gleichermaßen begeistert.
 


Bildquelle: Schaltzeit Verlag
Märchen zur guten Nacht
Hans 
im Glück
ein Märchen nach den Gebrüdern Grimm
illustriert von Chiara Arsego
Text Dörte Grimm
40 Seiten
1. Aufl. 2015
Schaltzeit Verlag
ISBN: 978-3-941362-53-6
14,80€


Ein Märchen voller Abenteuer und Gefühle


Dieses Bild ist unmittelbar in die Herzen unserer Lesekinder gewandert !

Dieses alte Märchen der Gebrüder Grimm wird wie immer in der Reihe der Märchen des Schaltzeit Verlags sehr nah am Original erzählt und mit eindrucksvollen, sehr künstlerischen Illustrationen von Chiara Arsego begleitet. Dabei schafft sie es Märchenstimmung zu vermitteln und trotzdem einen modernen Touch einzubringen, der dem ganzen sehr viel Lebendigkeit und Dynamik verleiht.
Besonders die naturgetreuen realistischen Darstellungen der Tiere faszinieren die Kinder immer wieder aber auch Mimik und Gestik der Personen sprechen einfach an.
Immer wieder überrascht die Illustratorin mit sehr besonderen Zeichnungen, die das Geschehen illustrieren so wie dieses Bilder der Kuh, in dem sich Hans im Auge der Kuh wie in einer Seifenblase bewegt.



Dieses Bild beschäftigte die Lesekinder sehr lange. Faszination pur und Fragen über Fragen.

Unsere Lesekinder vertiefen sich immer wieder in Bilder, versuchen sie zu entdecken und auch zu hinterfragen. Hier gab es eigentlich immer wieder 2 Fragen. Zum einen "Wie kommt man darauf Hans ins Auge der Kuh zu zeichnen?" und zum anderen
"Wieso ist Hans plötzlich so klein?"
Die größeren Kinder können zumindest letzteres erklären. Aber die Frage nach der Idee für diese Illustration kennen wir nicht. Gelungen ist sie auf jeden Fall.
Für alle die das Märchen von Hans im Glück nicht kennen hier eine kleine Zusammenfassung.
Hans verließ sein Elternhaus und zog aus um Schmied zu lernen. Er arbeitet fleißig und machte seinem Lehrherrn große Freude. Nach 7 Jahren fand es Hans jedoch an der Zeit zurück zu seiner Mutter zu gehen.
Der Meister verstand den Wunsch seines fleißigen Gesellen und belohnt ihn für seine treuen Dienste mit einer Mütze aus Leder und einem großen, sehr großem Klumpen Gold.
So macht sich Hans auf den langen Weg nach Hause. Zu Fuß mit solch schwerem Gepäck da werden die Füße schwer. Also er schon eine Weile gegangen war kam ein Reiter an ihm vorbei. Zu gern würde Hans auch ein Pferd besitzen um nicht laufen zu müssen. Der Reiter bietet ihm einen Tausch an. Pferd gegen Gold. Gesagt getan, nun ist Hans die schwere Last los und kann sich vom Pferd nach Hause tragen lassen. Eine weile reitet er so dahin, doch der Gaul macht nicht immer was er soll und so kommt es, dass er einen Bauern mit einer Kuh trifft. Das Pferd scheut wirft Hans ab und der landet sehr unsanft im Dreck. Hans wünschte sich ein ruhigeres Tier sein eigen zu nennen wie die Kuh des Bauern, die würde ihn nicht ab werfen und auch noch Milch geben.
Klar das er nicht lange zögert als der Bauer ihm einen Tausch anbietet.
Zufrieden ziehen beide von dannen.
Als Hans durstig wird versucht er die Kuh zu melken doch es kommt kein Tropfen heraus. Vielmehr wird dem Vierbeiner das ganze zu viel. Sie tritt Hans so schlimm, das er ohnmächtig zu Boden geht.
Auch dieses Mal kommt zufällig jemand an ihm vorbei der ihm einen Tausch anbietet und wieder nimmt Hans das Angebot gerne an. So tauscht und tausch Hans auf dem Weg nach Hause immer wieder.
Zum Schluss müht er sich wieder mit schwerem Gepäck ab. Zwei große Steine, die sein Glück sein können. Als er eine Rast macht um sich aus einem Brunnen etwas Wasser zu holen fallen ihm die Steine in den Brunnen. Jetzt hat Hans nichts mehr. Wo andere niedergeschlagen und verzweifelt wären mit Nichts dar zu stehen streckt Hans vor Glück fröhlich die Arme in die Luft, so leicht fühlt er sich und läuft glücklich und beschwingt das letzte Stück seines Weges.
*
Ihr findet das ist ein seltsames Ende?
Ja, auf den ersten Blick schon, das dachten auch unsere Kinder. Was sagt uns dieses Märchen? Welche Botschaft vermittelt es uns?
*
Das Märchen von Hans im Glück liefert viele Anlässe für Gespräche denn es beschäftig die Kinder unmittelbar. Die Gedanken, Ideen und Empfindungen sind  auch Grundstein  für kindlich philosophische Betrachtungen.
*
Sowohl das Märchen als auch die moderne Interpretation der Bilder sprechen an.
Chiara Arsego bleibt ihrem Farbkonzept  treu und schafft damit genau die Stimmung, die man sich für Märchen wünscht. Man taucht ein, lässt sich von der Stimmung einfangen und durch das Buch und das Märchen tragen.
Ein wunderbares Buch, das Kleine und große Märchenfans oder die es noch werden wollten begeistern wird. 


Bildquelle: Schaltzeit Verlag
Märchenhaft
nacherzählt von Dörte Grimm
mit Bildern von Chiara Arsego
112 Seiten
1. Aufl. 2017
ISBN: 978-3-946972-03-7
18,00€


Eine Sammlung  der schönsten Volks- und Kunstmärchen
für Kinder ab 4 Jahren
Eine Märchensammlung sollte jeder besitzen.
Wer eine wunderschön illustrierte seine Eigen nennen möchte für den könnte diese hier etwas sein.
In ihr nimmt uns die aus Italien stammende und in Frankreich wohnende Illustratorin Chiara Arsego mit in ihre Märchenwelt
Das Buch spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen an und vereint die bekanntesten traditionellen Märchen von den Gebrüdern Grimm über die von  Hans Christian Andersen bis zu den Geschichten aus 1001 Nacht, sowie zahlreiche weniger bekannte.
Alle orientieren sich sehr nah an den ursprünglichen/ bekanntesten Versionen, so dass sich gerade Erwachsene schnell an ihre Märchenerfahrungen erinnern werden.
 Sprachlich kindgerecht ohne zu einfach zu wirken bleibt die Struktur der Märchenerzählung wunderbar erhalten. Das ist wichtig um den Zauber eines Märchens spüren zu können und ein Gefühl für diese Erzählform zu erhalten.
Ein wichtiger Fokus liegt hierbei auf den Bildern, die die Märchen illustrieren denn sie schaffen einen besonderen Blick und Zauber. Durch Chiara Arsegos sehr persönliche Illustrationsstiel werden wir in eine Welt der Märchen geführt, die uns fesselt und auch nach dem Zuschlagen des Buches noch begleitet, denn immer wieder erinnern wir uns an ihre Bilder, die voller Faszination sind. 
Märchenhaft!
Welche Märchen erwarten uns nun in diesem Buch?
Es beginnt mit den
"Bremer Stadtmusikanten"
geht weiter mit 
"Der goldenen Gans"
"Die Bienenkönigin"
"Der Froschkönig"
"Das Rotkäppchen"
"Die drei kleinen Schweinchen"
"Hänsel und Gretel"
"Aschenputtel"
"Die Prinzessin auf der Erbse"
"Melusine"
"Aladin und die Wunderlampe"
"Tölpel-Hans"
"Das tapfere Schneiderlein"
"Des Kaisers neue Kleider"
"Der Schneemann"
und endet mit
"Katz und Maus in Gesellschaft"

Alle hier vorzustellen macht wenig Sinn, denn es geht hier in erster Linie darum darzustellen was diese wunderbare Sammlung bietet. 
Dennoch möchte ich natürlich etwas über das Buch berichten und auch über die Erfahrungen, die wir bei unseren Märchenprojekten in Kindergärten und Schulen gemacht haben.
Neben dieser Sammlung hatten wir einige andere Märchenbücher und Sammlungen im Gepäck. Uns ging es darum, Kindergarten und Grundschulkindern sowie angehenden Erziehern aber auch Eltern zu zeigen wie schön Märchen sind. Was sie uns fürs Leben mitgeben und in welcher Form sie uns vermittelt werden. Hierzu gehören auch die unterschiedlichen Illustrationsstiele und die jeweilige Wirkung auf das Märchen. Dabei haben wir festgestellt, dass ein Märchen, das in nahezu gleicher inhaltlicher Weise vermittelt wird sich dennoch extrem in Darstellung und Wirkung unterscheiden kann. Grund sind in der Tat die Bilder, die oft einen sehr unterschiedlichen  Fokus auf bestimmte Handlungsabläufe vermittelt.
Besonders fasziniert haben die sehr ausdrucksstarken Bilder dieser Märchensammlung. Chiara Arsegos Figuren erzählen jede für sich durch ihre Mimik und Gestik eine kleine Geschichte in der Geschichte. Sie arbeitet auf sehr besondere Weise die einzelnen Charaktere heraus und spielt besonders mit diesem körperlichen Ausdruck.
So bekommt man nicht nur ein Gefühl für die Stimmung und den Inhalt der transportiert wird sondern auch ein Gefühl für die Zeit in der die Märchen spielen. Was wir heute als Kostüme bezeichnen ist die Kleidung längst vergangener Zeit in der Märchen noch die Wahrheit waren. Denn  viele haben einen durchaus realistischen, wahren Hintergrund. 
Wer mehr über Märchen und wie sie entstanden erfahren möchte sollte sich einmal mit der "Märchenfrau" beschäftigen. Dorothea Viehmann auch die" Viehmännin" genannt war die Märchenfrau die um  1813 den Gebrüdern Grimm inspirierten.
Mit dem verträumten Portrait eines kleinen Jungen mit Schiebermütze führt uns die Illustratorin in ihr persönliches Märchenbuch.
Dabei nehmen die Bilder eine begleitende Funktion ein, die eine besondere Szene, eine Schlüsselszene herausheben, anders als beim Märchenbilderbuch, das großformatig fast seitenfüllend illustriert ist.
Diese Zeichnungen sind mal kleiner aber auch großformatig/ ganzseitig. Sie versetzten uns in die Märchen, verzaubern uns und lassen uns dennoch die Möglichkeit angeregt durch die Darstellung gedanklich  eigene Bilder entstehen zu lassen.
Hier ein kleiner Blick ins Buch und die wunderbare Welt der Chiara Arsego.





Unsere Lesekinder fanden dieses Bilderbuch besonders schön weil die Figuren so wirklich sind.  Wie ein Kind sagte:" die sehen so echt aus"  Vermutlich auch weil sie durch den Illustrationsstiel lebendig wirken und man das Gefühl hat sie kämen gleich aus dem Buch heraus. Da die Kinder heute reichlich mediale Erfahrungen haben und mancher Animationsfilm ähnlich wirkt empfinden sie vermutlich die Dynamik der Bilder ähnlich vielleicht wie ein Standbild das gleich weiter läuft, so in etwa beschrieb es der 5 jährige Mathie bei einer unserer Lesungen und viele Kinder stiegen in diesen Vergleich ein.

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