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Tom hat keine Angst... nur manchmal im Dunkeln...

 

Bildquelle: Kaufmann Verlag
Tom hat keine Angst
.....nur manchmal im Dunkeln 
ein klitzekleines bisschen
von Kerstin M. Schuld
32 Seiten
1. Aufl. Februar 2022
ISBN 9783780664259
Kaufmann Verlag
12,95€
Eine einfühlsame, spannende,
 ereignisreiche Geschichte
über Freundschaft, Angst, 
das Zelten, Dunkelheit und Gewitter
für Kinder ab 3 Jahren
Tom ist dein fröhlicher kleiner Bär mit richtig guten Freunden.
Sie unternehmen viel gemeinsam und als Bibi das Eichhörnchen, Molly, die Maus und Joe, der Dachs auf ihn zu kommen und mit ihm Zelten möchten ist er sofort mit von der Partie. Doch seine Freude über das Forscher-Zelt-Abenteuer hält nicht lange an. Als Molly so ganz nebenbei erwähnt, dass sie dann am Lagerfeuer sitzen können bis es dunkel wird, wird Tom ganz anders. Unter dem Vorwand seine Taschenlampe vergessen zu haben möchte er zurück laufen um dann doch nicht an dem Forscher-Ausflug teilnehmen zu müssen, doch da hat er die Rechnung ohne Molly gemacht, die ihm gleich ihre Lampe anbietet.
Am liebsten würde er sagen, was wirklich in ihm vor geht, das er Angst vor Dunkelheit hat, doch er sagt nichts um nicht vielleicht ausgelacht zu werden. "Eigentlich schade", denken die Kinder in meiner Leserunde und sind der Ansicht, das gute Freunde sich nicht gegenseitig auslachen. Schade auch, das Tom das von seinen Freunden denkt, oder zumindest Angst vor der Reaktion hat.
Am Waldrand angekommen finden sie einen richtig schönen Platz für die Nacht und stellen erst einmal die Zelte auf, was für den ein oder anderen schon ein Abenteuer für sich ist. Molly scheitert , doch das ist nicht schlimm, Joe lädt sie direkt ein bei ihm zu schlafen. Tom ist insgeheim traurig. Wäre er auf die Idee gekommen, hätte er wenigstens nicht allein schlafen müssen. Bevor es dunkel wird erleben die Vier noch so einiges auf ihrer Forscher Tour und zuweilen hat Tom auch hier Angst, während die anderen neugierig und abenteuerlustig die Umgebung entdecken.
..achtet mal auf die Gesichter!
Tom denkt ständig an die Nacht und an die Dunkelheit und das er Angst hat. Die Angst ist wie ein Spielverderber. Er hat an nichts richtig Spaß und essen mag er auch nichts. Damit er wenigstens nicht im Dunkeln zu seinem Zelt gehen muss, geht er noch im Hellen, unter dem Vorwand müde zu sein in sein Nachtlager. Er ist froh, das er sein Kuscheltier unbemerkt mitgenommen hat, so ist er nicht ganz so alleine.
Er hört seine Freunden noch eine Weile von Weitem zu doch auch sie gehen dann irgendwann zu Bett und es ist ruhig. Wie Tom sich fühlt beschreibt Kerstin.M. Schuld ganz wunderbar, genauso wie die kommenden Begebenheiten. Es wird sehr aufregend, spannend, ereignisreich und nass, denn ein Sturm mit viel Regen zieht auf. Nicht alle Zelte halten und so kommt es, dass irgendwann alle in Toms Zelt schlafen und Tom feststellt, das es gar nicht schlimm ist Angst zu haben. Das andere auch Angst haben, das niemand ihn auslacht weil er Angst hat und ein Kuscheltier mit hat.
Es ist eine wirklich tolle, intensive, ereignisreiche aber vor allem sehr emotionale, gefühlvolle Geschichte, die deutlich verstehen lässt was Freundschaft bedeutet, das Gefühle wie Angst nichts schlimmes sind und vor allem das jeder einmal Angst hat, vor den unterschiedlichsten Dingen. Die Angst ist hier zwar das Hauptthema und wird in vielen Facetten beschrieben und auch über die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke transportiert,
dennoch wird sie von tiefer Freundschaft getragen, die alle Figuren einschließt. Sie sind voller Verständnis, so wie es sein sollte. Hier lacht niemand, hier macht sich niemand über den anderen lustig, vielmehr gestehen alle, das auch sie Ängste haben. Tom versteht, seine Angst war unbegründet. Nicht nur die Angst vor der Dunkelheit sondern vor allem auch die Angst seine Freunde zu verlieren, das seine Freunde ihn auslachen etc.
Vermutlich ist Letzteres für ihn sogar die größte Erfahrung überhaupt.
Für Kinder die dieser Geschichte lauschen gibt es gleich mehrere Botschaften oder besser gesagt Erkenntnisse. Zum einen, das es nicht schlimm ist Angst zu haben denn auch andere haben Angst, und zum anderen, das echte Freunde einen tragen und Verständnis haben.
Eine tolle Geschichte, die von wundervollen Illustrationen begleitet wird, die nicht nur das Geschehen visualisieren, sondern auch ein Gefühl für die Situationen und Gefühle vermitteln.
Tom guckt ängstlich während die anderen neugierig in die Höhle blicken und auch am Lagerfeuer sieht man wie traurig, fast schon verzweifelt er ist. Noch nicht einmal Essen mag er!
Die Kinder können in den Gesichtern lesen, und über sie erkennen, wie unterschiedlich eine Situation auf die einzelnen Figuren wirkt. Angst und Abenteuerlust sind hier in einem Bild. Die abenteuerlustigen, neugierigen Gesichter von Dachs, Maus und Eichhörnchen lassen Toms ängstliches Gesichtsausdruck, der so anders ist, wie die der Freunde, noch einmal intensiver wirken. Mitfühlen, Nachempfinden ist hier ein Stichwort, das die Geschichte immer wieder begleitet.
Die Kinder sind fasziniert von dem Thema Abenteuer Zelten und werden sofort von der Abenteuerstimmung eingefangen. Die Autorin holt ihre kleinen Leser unmittelbar ab, in dem sie an etwas anknüpft was sich viele wünschen und alle vorstellen können.
So verschmelzen eigene bereits gemachte Erfahrungen und Wünsche mit der Geschichte, in der der Leser in der Folge zum unmittelbaren Beobachter wird und so ganz nah am Geschehen ist.
Eine wirklich tolle, nahbare Geschichte zum Thema Angst und Freundschaft.