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Kapitän Bommel und die Seeschlange

Bildquelle: Esslinger Verlag
Kapitän Bommel 
und die Seeschlange
von Günter Spang
mit Bildern von Beatrice Braun-Fock
erstmals erschienen 1962
jetzt neu aufgelegt
1. Aufl. 11. Februar 2019
Esslinger Verlag
32 Seiten
ISBN: 978-3-480-23501-8
12,00€

Die Geschichte über einer angsteinflößenden, ärger machenden Seeschlange, die zeigt, dass man sich auch ändern kann
für Kinder ab 4 Jahren

Seit einiger Zeit entdecken die Verlage ihre alten Kinderbuchschätze wieder und haben den Mut sie neu heraus zu geben. Immer wieder bin ich fasziniert davon zu sehen wie zeitlos Geschichten und Illustrationen sein können. Wer es nicht wüsste, käme nicht auf die Idee , dass diese hier schon,  57 Jahre alt ist.
Kapitän Bommel ist nicht wie viele andere Kapitän eines Fischerbootes oder vielleicht einer Fähre, er ist Seenotretter. Wann immer ein Schiff in Seenot ist fährt er mit seiner Mannschaft heraus um zu retten. Wenn er frei hat wohnt er auf einer ganz kleinen Insel auf der nur sein Leuchtturm steht. Von dort oben hat er eine wunderbare Aussicht auf das Meer in dem er von Zeit zu Zeit auch die riesige Seeschlange entdeckt, die nichts anderes im Sinn hat als die Seeleute zu ärgern und in Angst zu versetzten. Sie schubst Boote um, beschädigt sie und lässt das Wasser tosen. Nur Sonntags ist die ruhig und niemand hat etwas zu befürchten. Eines Tages jedoch geschieht etwas seltsames. Vorsichtig schlängelt sie sich am Leuchtturm hoch um dann ebenso vorsichtig durch das geöffnete Fenster hindurchzukriechen. Große Seeungeheuer Tränen kullern auf den Boden direkt von Kapitän Bommels Füße. Doch was hat die Schlange? Vielleicht Zahnschmerzen? Nein, das ist es nicht. Was jedoch, das verrate ich noch nicht. Tatsächlich entdeckt der Kapitän den Grund für die Tränen und hilft damit nicht nur der Riesenschlange aus einer misslichen Lage. Von da an ändert sich die Welt der Bewohner, der Seeschlange und auch die von Kapitän Bommel, der fortan einen neuen Seenotretter im Team hat.
Es ist eine so herrlich Geschichte, die unsere kleinen Lesekinder nicht nur wegen des Seeungeheuers begeisterte. Sicherlich eine Seeschlange verspricht Abenteuer doch die Figur des Kapitän Bommel, das Meer und das Leben am Wasser zog sie Anfangs mehr in die Geschichte.  Es passiert viel bis das Ungeheuer erstmals in Erscheinung tritt und genau diese langsame Hinführung öffnet und vermittelt ein Gefühl dafür was so ein Seeungeheuer alles anrichten kann. 
Wir sehen Schiffe und Menschen in Seenot. Tosende Wellen und eine Rettungsaktion durch Kapitän Bommel und seine Mannschaft bevor langsam auch die Seeschlange zu sehen ist und wir mehr von ihr und ihren Untaten, später aber auch von den guten Taten erfahren.
Einfache klare Zeichnungen, die das Geschehen trefflich widerspiegeln und einen als Betrachter fesseln. In Blautönen gehalten mit wenigen weiteren Farben wirkt es sehr maritim und nie überladen. Es ist beeindruckend zu sehen wie Farben und Handlungen eine Stimmung zaubern, die einen durch die Geschichte trägt und gleichzeitig eine wunderbare Harmonie zum Text bildet. 
Beatrice Braun-Fock hat in ihrer Schaffenszeit rund 50 Bücher illustriert. Ihr zeitloser Stil begeistert früher wie heute. Dieses Buch begeisterte  vor vielen Jahren auch die Autorin Cornelia Funke. Es begeisterte sie sogar so sehr, das sie es in ihrem Buch Tintenherz erwähnte, was den Autor Günter Spang sicherlich sehr freute.