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Buffo

Bildquelle: Thienemann Esslinger Verlag
Buffo
das kleine Bergschaf
von Bill Peet
56 Seiten
1. Aufl. 15. Oktober 2020
ISBN: 978-3-480-23566-7
Thienemann Esslinger Verlag
14,00€

Ein Bilderbuch über das Anderssein, Selbstzweifel, Mut und der Erkenntnis, dass jeder etwas besonders gut kann.
Eine einfühlsame, turbulente Geschichte 
für Kinder ab 4 Jahren

Was wenn man so ganz anders ist wie die anderen, wenn man ein Handicap hat?
Das erzählt diese sehr turbulente, aber auch sehr gefühlvolle Geschichte von Bill Peet, in der das sehr kleine Bergschaf Buffo es wahrlich nicht leicht hat durchs Leben zu gehen. Nicht nur dass er viel, viel kleiner als die anderen ist wachsen seine Hörner auch noch ganz anders als bei den anderen. Das allein wäre vielleicht noch nicht so schlimm doch Buffos Hörner wachsen so groß und falsch geformt, das sie ihm zu einem großen Hindernis werden. So kann das kleine Bergschaf nicht nur nicht mehr mit der Herde mithalten, herum springen und klettern sondern sie bringen ihn richtig in Gefahr. Die Hörner sind so schwer, das er das Gleichgewicht nicht mehr richtig halten kann und sind so rund geformt das er ständig droht sich irgendwo zu verhaken oder fest hängen zu bleiben. Seine Freunde sind ihm eine große Hilfe, helfen wo sie können doch Buffo ist dies sehr unangenehm. Er möchte ihnen nicht zur Last fallen und so beschließt er eines Tages die Herde/ seine Freunde zu verlassen und allein klar zu kommen. Er versucht alles mögliche seine ungeliebten Hörner los zu werden, doch ohne Erfolg. Wenn es für ihn zu gefährlich in den Bergen ist, muss er einen Platz finden, wo es nicht so gefährlich ist. Im Tal könnte es besser sein. Also macht er sich auf den Weg und tatsächlich sieht es zunächst so aus, als ginge sein Plan auf. Er schließt sich einer Herde Büffel an, die ihm durch ihre Größe Schutz bieten, doch es droht Gefahr von Oben. Es gibt Jäger, die vom Flugzeug aus auf Bergschaf-Jagd gehen. Bleibt nur eins Buffo muss zurück in die Berge um Schutz zu suchen und so beginnt eine spannende abenteuerliche Jagd, der inzwischen an Land gegangenen Jäger, die Buffo natürlich entdeckt haben. Doch auch wenn Buffos ungewöhnliche Hörner für ihn Last sind sie stellen sich als Lebensretter heraus und nicht nur das durch sie wird Buffo zum Held. Was da genau geschieht verrate ich natürlich nicht, doch soviel sei gesagt es wird sehr spannend, turbulent und verrückt.
So traurig es auch ist, das Buffo mit seinen Hörnern so vielen Schwierigkeiten und auch Leid ausgesetzt ist, die Geschichte zeigt deutlich, dass es für jeden einen Platz gibt an dem er sich wohl fühlen kann, wo er glücklich Leben kann und das ein Handicap nicht eine persönliche Niederlage ist sondern etwas Besonderes. Man ist besonders und das nicht im Negativen. Jeder kann etwas besonders gut, auch Buffo. Dies zu erkennen war ein langer Weg, doch am Ende wartet das Glück.
Es ist ein ganz wundervolles Bilderbuch über das Anderssein, dass eindrucksvoll zeigt, das es sich lohnt mutig zu sein.
Die Geschichte allein würde bei den Kindern vielleicht zuweilen etwas traurig ankommen, in Zusammenhang mit den wundervollen, sehr ausdrucksstarken Illustrationen, die eine Symbiose mit der erzählenden Handlung eingehen kommt kaum richtige Traurigkeit auf. Da sind zum einen die Freunde, die Herde, die Buffo immer hilft und zum anderen die Faszination der Berge, die stark auf den Betrachter wirkt. Die Gefahren, die lauern sind für Buffo zwar bedrohlich lassen den Betrachter aber immer auch ein wenig schmunzeln. Einzig, die Phase der Sinnsuche, des Abschieds ist traurig, wird aber schnell wieder durch andere Ereignisse, die spannend und letztendlich sehr turbulent und auch witzig sind abgelöst. Alles in allem nehmen die Illustrationen einen mit auf eine Reise voller Überraschungen. Es gibt sehr viel zu entdecken, kleine Randgeschichten können erlebt werden und letztendlich erlebt der Betrachter durch die ausdrucksstarken Zeichnungen die ganzen Stimmungen und Gefühle die damit verbunden sind hautnah mit. 
Die Kinder durchleben die Geschichte gemeinsam mit Buffo, der ihnen so zeigt, das es schwer ist mit einem Handicap, mit Anderssein seinen Weg zu finden, aber es sich lohnt mutig zu sein denn am Ende wartet ein Ziel, das das Leben glücklich macht.