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Tony die Feldmaus

Tony, die Feldmaus
zwei tolle Geschichten
von Thomas G.Biedermann
56 Seiten Paperback DIN A 4
1. Aufl. 03.07.2020
ISBN: 978-3-347-02020-7
tredition
14,95€

2 kurzweilige lustige Geschichten
zum Vor- und selber lesen
für Kinder ab 3 Jahren


Maus Tony und sein Freund Bär Bärny sind ein super eingespieltes Team. Jeder mit seinen kleinen Eigenheiten, die sie so liebenswert machen.
Gemeinsam betreiben sie eine kleine Waldbeerenzucht und verarbeiten die Beeren zu Marmelade und Saft, den sie in ihrem kleinen Laden, mitten im Wald, verkaufen.
Und obwohl jeder sein eigenes Haus hat sitzen sie am Abend, nach getaner Arbeit gerne gemeinsam zusammen.
Eines Nachts, Tony hat schon gemütlich geschlummert, klopft es an seiner Tür. Es ist der Uhu, der gern etwas Saft und Marmelade kaufen möchte. Für ihn fängt mit der Nacht sein "Tag" erst an und es ist ihm überaus peinlich, das er Tony aus dem Bett geholt hat. Damit dies zukünftig nicht mehr passiert vereinbaren sie, das Tony abends Saft und Marmelade vor die Tür stellt und Uhu sie sich dann abholen kann ohne die Maus zu wecken. Doch der Plan geht nicht auf. Zwei Tage später wird Tony erneut vom Uhu geweckt, denn ....
Ahnt ihr was passiert ist? Wieso der Uhu Tony erneut aus dem Bett geholt hat?
Ich werde es euch nicht verraten. Hinter das Geheimnis müsst ihr schon selbst kommen.
In der zweiten Geschichte brauchen Tony und Bärny einen Tapetenwechsel. Sie beschließen in Urlaub zu fahren. Auf eine Insel mit ganz viel weichem Sandstrand.
Unterwegs begegnen sie dem Uhu. Auch er hat einen Koffer in der Hand und möchte verreisen. Es stellt sich heraus, daß sie das gleiche Ziel haben und so bilden sie kurzerhand eine Feriengemeinschaft.
Auf die Insel gelangt man nur mit einem Schiff und so beginnt für die drei das erste Reiseabenteuer. Erst ist der Kapitän nicht an Bord dann stellt sich auf rauer, hoher See heraus, das der Kapitän seekrank wird und die Drei versuchen müssen das Schiff sicher zu steuern. Doch damit nicht genug, warten auf die Freunde auch auf der Insel Überraschungen und Abenteuer. Was eine Schatzkarte damit zu tun hat verrate ich euch nicht, doch das es aufregend und lustig wird könnt ihr euch bestimmt denken, denn Thomas Biedermann zeichnet seine Figuren nicht nur mit viel Humor sondern lässt auch jede Geschichte mit einem großen Leserschmunzeln enden.
Ein wenig erinnern seine Zeichnungen an die des bekannten Cartoonisten und Fotografen Uli Stein, der leider vor kurzem verstorben ist. Thomas Biedermanns Figuren sind einfach herrlich und begeistern durch ihre Einfachheit. Die Illustrationen bringen das Geschehen auf den Punkt und unterstreichen die besondere Situationskomik. Es sind keine Cartoons sondern in ihrer Einfachheit sehr ausdrucksstarke Zeichnungen, die uns schmunzeln lassen.
Beide Geschichten sind ein kurzweiliges Lesevergnügen wobei die zweite deutlich länger ist. 
Das Buch in Paperbackausführung im DIN A 4 Format wartet mit inneren Werten auf denn hier werden nicht nur müde Eltern- und Großelternaugen geschont sondern es ist auch für die Leseanfänger ein großes Vergnügen und eine Erleichterung das der Text in einer extrem großen, klaren Druckschriftype gedruckt ist
Auf dem Bild kommt nicht annähernd heraus wie groß die Buchstaben wirklich sind . So in etwa ist das TONY könnt ihr es euch die Schriftgröße des Textes vorstellen.
Das erleichtert gerade Leseanfängern das sinnverstehende Erlesen der Wörter. Ich habe irgendwo gelesen das "der Erzählfluss etwas holprig" ist.
Das kann man durchaus so sehen und für alle die, die "nur" vorlesen wird es zuweilen wirklich so rüber kommen doch kann man diese Holprigkeit durchaus als Stilelement sehen. Thomas Biedermann erzählt mit vielen Wortwiederholungen. Das mag nicht jedem gefallen aber gerade kleine Kinder lieben diese Wortwiederholungen, die einen ganz besonderen Rhythmus in die Geschichte bringen und Inhalte bzw. Botschaften verstärken oder bewusster erleben lassen. Da dieses Buch ein Erstlingswerk ist denke ich ist es mehr unbeabsichtigt so geworden. Was meist der Tatsache geschuldet ist, das Geschichten so zu Papier gebracht werden wie sie mündlich erzählt werden. Aber genau das macht den Reiz der Geschichte für Kinder aus. Sie lauschen einer Erzählung. Klar und einfach ohne große Ausschmückungen aber eben auch nicht zu wenig. Für Leseanfänger hat diese Wortwiederholung und die Einfachheit der Sprache ebenfalls große Vorteile. Sie können bekannte Worte, die einmal gelesen und verinnerlicht wiedererkennen und so wird der Lesefluss schnell fließender. Auch verwendet Thomas Biedermann wenig lange oder schwierige Wörter und wenig Wörtlich rede. Durch die extrem große Druckschrift ist die Wortmenge pro Zeile meist zwischen 6 und 8 Wörter sind genau die Menge, die ein Leseanfänger, der den Buchstabenerwerb abgeschlossen hat und schon erste kleine Leserfahrungen gemacht hat gut erlesen kann. Wir haben das Buch mit Kindern der gerade begonnenen zweiten Klasse gelesen bzw. sie lesen lassen und sie hatten nicht nur viel Freunde mit den Geschichten sondern auch viel Spaß am Selberlesen. Durch die witzigen und auch recht großen Illustrationen hatten sie immer die Möglichkeit eine kleine Lesepause zu machen und in die Bilderwelt einzutauchen um da noch etwas Neues zu entdecken. Meist jedoch waren sie so neugierig wie es weiter geht, das sie die Bilder etwas vernachlässigt haben und sie sich später separat noch einmal angesehen haben. Das wiederum hängt wirklich vom Kind und seiner Lesemotivation ab. Besonders wichtig ist mir immer, das die Kinder mit Freude und einer Leichtigkeit an unbekannte Texte heran gehen. Viele Bücher für Erstleser sind zwar nach einem bestimmten Kriterienkatalog entstanden (an dem ich leider nicht ganz unschuldig bin) aber sie sind vom Text und besonders von der Handlung fast schon gestelzt und eben ohne diese Leichtigkeit, die hier in den Geschichten zu finden ist. So konnten wir beobachten, das Kinder, die sich zuvor nicht an ein "ganzes" Buch heran getraut haben plötzlich doch wie gebannt in dem Buch lasen. Sich einen Text selber zu erlesen ist für viele Kinder nicht leicht und daher das Erfolgserlebnis wenn es dann doch gelingt sehr groß. Ein weiterer Vorteil dieser, für manche vielleicht, recht einfachen Geschichten, ist das die erste Geschichte deutlich kürzer ist. So kann das Kind seine Lesefertigkeit langsam steigern.
An dieser Stelle möchte ich aber noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, es ist kein Erstlesebuch im klassischen Sinn. Durch die verschiedenen Merkmale, die dieses Buch aufweist können Leseanfänger jedoch wirklich toll ihre Lesefertigkeit trainieren.
Lesefähigkeit, also einen Text zu lesen und Lesefertigkeit, einen Text auch sinnverstehend zu lesen ist ein großer Unterschied. Viele Kinder lesen und lesen tun sich mehr oder weniger schwer dabei aber wissen gar nicht was sie gelesen haben. Einfache Sätze mit Wortwiederholungen die einprägen erleichtern häufig das Verstehen und Behalten und somit wird die Lesefertigkeit gefördert.
All das hat der Autor bestimmt nicht beabsichtigt und gewusst aber das ist auch völlig egal.
Wie ihr wisst, mein oberstes Kriterium um ein Buch vorzustellen ist, das es den Kindern gefällt.
Und Tony, Bärny und Uhu haben mit ihren Erlebnissen viele Kinder erfreut und vielleicht ja auch euch.