Bildquelle: Carlsen Verlag
Das Dings
von Simon Puttock
illustriert von Daniel Egnèus
32 Seiten
1. Aufl. 29. Juni 2023
ISBN: 978-3-551-52207-8
Carlsen Verlag
15,00€
Wer oder was ist das Ding, dass da plötzlich herunterplumpst?
Flick, Purzel, Brummel und Romp finden es wunderschön und würden das Ding gern kennenlernen, doch es rührt sich nicht.
Auf euch wartet eine zauberhafte Geschichte,
über das auf Fremde zugehen, über Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Neugier auf Neues aber auch über die, die Fremdes ablehnen, das Dings weghaben wollen.
Eine fantasievolle, intensive, humorvolle Geschichte mit zauberhaften Illustrationen
Ein Plädoyer für Toleranz
für Kinder ab 4 Jahren
Schauen wir auf das Cover werden wir sofort neugierig.
Was mögen die die Tiere da wohl über ihnen beobachten?
Klappen wir das Buch auf sehen wir etwas Rundes.
Was könnte das sein?
Es sieht aus wie eine große und zwei kleinere Kugeln, die aneinanderkleben.
Noch sind wir neugierig.
Haben die Hoffnung, dass sich alles klärt und wir erfahren, was es mit dem Ding auf sich hat.
Doch erst einmal lernen wir 3 Figuren kennen, nein halt es sind vier, die uns fremd sind. Noch haben sie keine Namen, sie sind Fremde. Es ist von Jemand und ein anderes Jemand und einem dritten und vierten Jemand die Rede. Sie haben das Dings gefunden, haben beobachtet, wie es auf die Erde fiel. Sie rätseln, was es wohl sein mag. Sie finden es wunderschön.
Ob es lebendig ist?
Es wirkt irgendwie einsam meint Brummel. Und Ramp schlägt vor da zu bleiben, um ihm Gesellschaft zu leisten. Und das machen sie dann auch. Sie legen sich zu dem Dings, damit es nicht alleine ist.
Am nächsten Tag ist alles genauso wie am Abend zuvor. Nichts hat sich verändert und auch das Rätselraten geht weiter. Sie machen sich viele Gedanken in alle Richtungen und da sich das Dings immer noch nicht bewegt bauen sie ein Schutzdach. Das Ganze bleibt natürlich nicht unbeobachtet. Immer mehr "Leute" kommen, um das Dings zu sehen und zu bestaunen.
Wobei einige Kinder etwas irritiert sind, wieso in der Geschichte von Leuten die Rede ist, wo sie eigentlich Tiere, oder besser gesagt verschiedene Figuren sehen. Manche können sie benennen. Da gibt es Giraffen (wegen der langen Hälse), ein Nilpferd, ein Strauß, einer sieht ein wenig aus wie ein Elefant, ein anderer wie ein Schnabeltier. Andere kann man nicht so eindeutig benennen.
Auf jeden Fall kommen nach und nach viele Besucher, um das Dings zu bestaunen. Nach und nach baut sich so etwas wie ein Jahrmarkt um das Dings herum auf. Das Dings wird zu einer Touristen-Attraktion. Sogar in den Medien wird von dem Dings berichtet.
Doch es gibt auch die Skeptiker, die das Dings gefährlich finden. Sie sagen:" "Dieses Dings" gehört hier nicht her. Es muss weg!" und damit beginnen sich zwei Lager zu bilden und ein Streit, der die schöne Stimmung beendet.
Am anderen Morgen ist das Dings weg.
"Irgendwie war es entplumpst und verschwunden....." (Zitat)
Und da das Dings weg war kamen auch keine Besuche mehr. Langsam wurde alles abgebaut und irgendwann war es, als wäre nie etwas gewesen. Alles war wie früher, wie vor dem Dings.
Ein paar wenige freuten sich aber die meisten fanden es schade. Und unsere Vier- Brummel, Flick, Purzel und Romp, die vermissen es schon.
Doch so ganz ist es nicht wie früher, denn Purzel sagt etwas ganz Wichtiges. "Bevor das Ding kam, waren wir Fremde".. und Romp ergänzt:" Und jetzt sind wir Freunde."
Dann geht jeder seines Weges, aber zuvor versprechen sie sich, sich bald wiederzutreffen.
Was für eine feinsinnige, wunderschöne, fantasievolle und Fantasie anregende Geschichte.
Mit wenigen Worten und manchmal auch bewusst nicht so ganz klar, um den Leser zum Nachdenken anzuregen, erzählt Simon Puttock die Geschichte vom Dings und lässt so erleben, dass es immer viele Sichtweisen auf und über etwas gibt. Wir erleben eine Art Gruppendynamik, eine Gruppen- und eine Lagerbildung und wir erleben, dass es sehr bereichernd ist, wenn man neugierig auf etwas zu geht und offen ist, für das was das Leben an Überraschungen bereithält. Wir erleben aber auch, dass es Skeptiker gibt, die aus Angst vor dem Fremden eine Ablehnung an den Tag legen, ohne sich auf das Unbekannte einzulassen. Anstatt es kennenzulernen, lehnen sie es ab und schüren sogar Angst.
Dieses Verhalten kenn wir Erwachsenen aus unserem Leben.
Die Kinder haben damit vielleicht noch nicht so intensiv Bekanntschaft gemacht und das ist auch gut so. Die Geschichte vom Dings ist ein Plädoyer für Toleranz. Die Botschaft sehr deutlich.
Zu Beginn waren sie Jemand und Jemand und Jemand und Jemand. Dann waren sie Bummel, Flick, Purzel und Romp und dann waren sie plötzlich aus dem gemeinsamen Erlebnis heraus Freunde. Freunde, die mit viel Herzenswärme dem fremden Dings gegenüberstanden, sich um das Dings kümmerten und im Positiven Gedanken über es machten. Ihre Neugier, ihre Offenheit, ihre Gemeinschaft sind beispielhaft und hoffentlich auch ein Vorbild für alle, die die Geschichte vom Dings kennengelernt haben.
Daniel Egnèus fängt dies in zauberhaften, teilweise sehr fantasievollen Bildern in ganz wunderschönen Farben mit vielen wundervollen Farbverläufen.
Ich bin mir nicht ganz sicher welche Technik der in Schweden geborene Illustrator verwendet hat. Von Stil her erinnert es mich sehr an die Collagentechnik in der, der amerikanische Illustrator Mark Hoffmann arbeitet.
Auf euch warten wirklich wundervolle, meist auch sehr witzig anzusehende Bilder, die ihren ganz eigenen bezaubernden, faszinierenden Charm haben.
Schaut es dir selbst an.
Entdecke diese wundervolle Geschichte, die zum Nachdenken und darüber Sprechen inspiriert und genießt die zauberhaften Bildwelten mit den sprechenden Bilden.
Ich wünsche Dir genauso viel Lesespaß wie wir ihn hatten.
Hier noch die Insta Bilder
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p.s. Wenn ihr euch für die Collagentechnik interessiert empfehle ich euch den Instagram Account von
Mark Hoffmann https://www.instagram.com/studiohoffmann/
Jeden Donnerstag bzw. in der Nacht von Donnerstag auf Freitag geht er mit mindesten einem Gast live. Es ist eine supertolle Kombination aus Gespräch und gestalten, denn während sie über Gott und die Welt und die Kunst sprechen können wir ihnen beim Zeichnen und Gestalten zuschauen. Und so erlebt ihr über 2-3 Stunden (manchmal auch länger) wie bei Mark Hoffmann ein Bild in Collagentechnik entsteht. Der jeweilige Gast hat meist eine völlig anderen Illustrationsstil. Die Lives könnt ihr natürlich alle später abgespeichert sehen. Beim Live selbst könnt ihr allerdings Fragen stellen, was auch sehr bereichernd ist.
Auch dieses wundervolle Bilderbuch hat Daniel Egnèus illustriert