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Das große keine-Lust-Buch


Bildquelle: Worthandel:Verlag
Das große Keine-Lust-Buch
von Enrico (Lyrico) Keydel
mit Bildern von Stefan Kahlhammer
1. Aufl. Dezember 2018
36 vollfarbig illustrierte Seiten
ISBN 978-3-935259-23-1
Worthandel:Verlag
16,90€


Eine sehr amüsante Geschichte über ein Thema, das alle Familien nur zu gut kennen:
Das Aufräumen!
"Für Kinder, Pubertierende, lustige Erwachsene und WG -Bewohner"
ab 5 Jahren

Wer kennt das nicht, die Kinder sollen aufräumen doch sie haben keine Lust oder gerade etwas ganz wichtiges zu erledigen.

Doch was passiert wenn die Menschen mit denen man zusammen lebt (die Eltern) plötzlich auch keine Lust mehr haben aufzuräumen?
Davon handelt diese wundervolle, unglaublich amüsante Geschichte von "Lyrico" in der der Autor alle Klischees, Marotten und Aufreger in punkto Ordnung, die man so hat, vereint.
Paul mag nicht aufräumen und macht grundsätzlich nur das wozu er Lust hat. Wozu muss man auch den Klodeckel schließen. Paul stört es nicht wenn er aufsteht, wen es stört der muss es halt selber richten und ihn schließen.Ob Müll herausbringen, Klodeckel schließen, Hände waschen, zu laute Musik oder Tisch abräumen, einen großen Geist ist das alles völlig egal und damit es dann nicht all zu schlimm aussieht räumt der Vater dann doch hinter Paul her bis zu dem Tag, an dem es ihm reicht, er auch keine Lust mehr hat. Er setzt sich in seinen Lieblingssessel und lässt 5 gerade sein.Nach ein paar Tagen in denen so also niemand etwas im Haushalt getan hat sieht es schon sehr schlimm aus. In der Küche stapelt sich der Müll und das dreckige Geschirr. Im Bad mischen sich leere Klorollen, Klopapier und Wäsche mit dem Chaos auf dem Waschbecken und saubere Wäsche gibt es bald auch nicht mehr. Es müffelt und stinkt doch das ist noch längst nicht alles. Die beiden verwahrlosen auch optisch. Der Vater rasiert sich nicht mehr, die Haare werden immer länger und auch Paul denkt nicht daran sich zu waschen oder Zähne zu putzen.
Was für ein Graus, das hält doch keiner aus!
Doch nach ein paar Monaten hat Paul keine Lust mehr keine Lust mehr zu haben.  Er ermahnt seinen Vater, dass es so doch nicht weiter gehen kann. 
Ihr glaubt nicht das es so etwas gibt? Das Eltern auch keine Lust mehr haben?
Hm, ich könnte ja jetzt etwas verraten , mach ich aber nicht denn schließlich sollt ihr das Buch ja selbst entdecken.
Wenn ich euch verrate, das Paul nun seine Sachen aufhebt und die Wohnung zum Schluss der Geschichte wieder richtig gut aussieht, dann wisst ihr immer noch nicht was dazwischen passiert ist. Ihr werdet euch wundern!
Die Geschichte lässt nicht nur uns Erwachsene immerfort schmunzeln. Als wir sie unseren Lesekindern vorgelesen haben merkte man genau den Schauer, der ihnen über den  Rücken ging vor lauter Unverständnis und Ekel. Wie kann man alles nur so verwahrlosen lassen?
Am Ende müssen aber alle furchtbar lachen denn.... Nein von mir erfahrt ihr wirklich nichts.
Die Erzählung nimmt die Fantasien und Überlegungen vieler Erwachsener auf. Ich selbst hatte auch schon mal diese Phase wo ich gestreikt habe. Wenn keiner hilft mache ich auch nichts mehr. Eine dumme Idee, ich weiß, denn unsere kleinen großen Keine-Lust-Monster haben einen sehr, sehr langen Atem, den ich leider nicht habe und so war mein Streik nach 4 Tagen zu Ende. Was nicht heißt, dass ich danach allein klar Schiff gemacht habe, aber das ist eine andere Geschichte. 
Als ich das erste Mal das Buch in der Hand hatte dachte ich für wen das Buch denn nun mehr gemacht ist. Für Erwachsene oder die Kinder. Mein erster Eindruck war dann doch das es für die Erwachsenen ist doch die Erfahrungen mit den Kindern hat gezeigt, dass sie genauso viel Spaß an der Geschichte und den absolut genialen Illustrationen haben wie wir Erwachsene.
"Lyrico" und Stefan Kahlhammer ist es tatsächlich gelungen ein Buch für alle zu machen. Für Jung und Alt und Alt und Jung.  Die Zeichnungen, die das Chaos und die Emotionen so fantastisch visualisieren,  in Verbindung zur erzählenden Geschichte, in der auch der Text noch graphisch mit eingebunden wird und wirkt sowie die Sprache der Dialoge sind einfach toll. 
Paul scheint ein pubertierender Junge mit starkem Selbstbewusstsein zu sein und dennoch können auch schon jüngere Kinder in die Geschichte einsteigen und ihre Alltags- und Erfahrungswelt in die Handlung mit einbringen. Was sie alle beim Lesen und zuhören anfangs lustig und cool fanden wurde schnell zu einem Albtraum, den sie im Grunde, bei aller Lustigkeit nicht erleben möchten und so sind sie dann doch alle in die pädagogische Falle der Geschichte gelandet, aber das verraten wir Erwachsenen ihnen dann doch lieber nicht.
So, ich hoffe ihr seit jetzt alle neugierig auf das Buch geworden.
Ich wünsche euch viele genüssliche, Leseminuten!


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