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Töffel ist toll, wie sie ist


Bildquelle: Ideen-Stiferei
Töffel
ist toll, wie sie ist
von Corinna Stremme
mit Unterstützung von Elena Grumann
mit Bildern von Britta Bolle
48 Seiten
1. Aufl. 01.März 2020
ISBN 978-3-00-064778-9
Ideen-Stifterei
12,90€

Eine Geschichte zum Thema ADHS mit Ratgeberteil 
für Kinder ab 5 Jahren 
und alle, die sich mit ADHS beschäftigen

💗Dieses großartige Buch sollte in keiner Familie und keiner Einrichtung fehlen!!
Ihr werdet sehen, dass diese Buchvorstellung etwas anders ist wie ihr sie sonst von mir kennt. Das ist der Komplexität und der Wichtigkeit des Buches geschuldet. Es gibt sehr, sehr wenige Bücher, die sich mit dem Thema ADHS beschäftigen und neben einer Geschichte auch noch jede Menge Hilfestellungen sowohl für die Kinder als auch Eltern und Pädagogen / Interessierten beinhalten. In erster Linie ist es eine Geschichte, in der sich ADHS Kinder ( auch die, die noch nicht wissen das sie ADHS haben!!) wiederfinden. Gleichzeitig ist es eine Geschichte, die bei Kindern, die kein ADHS haben Verständnis aufbaut. Aber mehr dazu später. Bevor ich nun das Buch selbst vorstelle und meine Eindrücke und Erlebnisse mit dem Buch mitteile, möchte ich erst einmal die Ideen-Stifterei selbst zu Wort kommen lassen. 

Ein waschechtes ADHS Abenteuer
"Mit einem Herz für Inklusionskinder hat Corinna Stremme eine Geschichte erfunden, die Mut machen und inspirieren soll.

Töffel ist ein Hamstermädchen, das nie stillsitzen kann und große Schwierigkeiten mit Organisation und Konzentration hat. Töffel zieht frisch aufs Land wie die Autorin und dort entstanden viele Ideen und Inspirationen, die in dem Buch verwirklicht wurden. Denn Reizarmut und Platz für Tobereien tut allen Kindern gut.

Töffel entstand als Identifikationsfigur für Kinder, die nicht stillsitzen können und beim Eintauchen in die Geschichte merken: „Töffel ist ja wie ich: mutig, einfallsreich, hibbelig und abenteuerlustig.“ Es gibt Kinder, die kommen mit oder ohne die Diagnose ADHS gut durch das Größerwerden. Andere kämpfen gegen ein zu geringes Selbstwertgefühl an, fühlen sich abgelehnt oder verstehen nicht, was sie in den Augen anderer so „anders“ macht. Oder warum Lernen für sie so schwierig ist, dem Rest aber leichtfällt. Es entstand dann am Schreibtisch der Lehrerin und Lerntherapeutin „ein waschechtes ADHS-Abenteuer“. Darin setzen sich die Grundschulkinder Töffel, Mariechen und Löffel erfolgreich gegen Ungerechtigkeit, Vorurteile und Mobbing zur Wehr. Etwas, das auch andere Kinder schon erlebt oder beobachtet haben.

Die Zeichnungen von Britta Bolle hatten es der Schriftstellerin, die bereits einige Sachbücher geschrieben hat, gleich angetan. Sie habe sie im Internet gesucht und gefunden. Töffel ist mittlerweile sogar das Vereinsmaskottchen von „Hamster im Kopf e.V.“ geworden, weil die Kinder sich mit ihr identifizieren und sie einfach niedlich finden.

„Eine selbst erfundene Figur zu erleben, wie sie durch den Zeichenstift einer Illustratorin zum Leben erweckt wird, ist ein zauberhafter Prozess“, so die Pädagogin. „Kinder, die dem Schulstoff nur bedingt oder schwer folgen können, möchten Identifikationsmöglichkeiten haben. Die finden sie bei Astrid Lindgren und anderen Schriftstellern“, sagt die Autorin, der wilde Kinder schon immer am Herzen lagen. Vielleicht, weil sie selbst gerne eins gewesen wäre?

Wichtig ist Corinna Stremme jedoch nicht nur die Unterhaltung, die sie mit der Erzählung verfolgt, sondern die Hoffnung, Betroffenen zu vermitteln, wie man Chaos und Stress in den Griff bekommen kann, falls ein Kind - und mit ihm das Umfeld - von Hyperaktivität betroffen sind. Der Kinder-Ratgeber hat deshalb im Mittelteil einen Strategieteil, der im Elternhaus, in der Therapie und in der Schule eingesetzt werden kann. Es finden sich hilfreiche Tipps für Eltern, zwei Arbeitsblätter zum Einsatz in der Schule und Einschätzungen der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Mirja Rößner (Leiterin der Erziehungsberatungsstelle Lüchow-Dannenberg) im Buch. Corinna Stremme war es wichtig, sich Unterstützung bei Fachleuten zu holen, die Erfahrung mit Kindern und ihren Schwierigkeiten haben. Auch Entspannungstrainerin und Autorin Elena Grumann war eine wertvolle Hilfe im Entstehen von Töffel. 

Nun aber zu meiner persönlichen Buchvorstellung
Vorab, ich habe die Geschichte Kindern im Alter zwischen 5 und 10 Jahren vorgelesen. etwas mehr wie 60% dieser Kinder haben ADHS und leben in sozialen Einrichtungen der Kinderhilfe, also in betreuten Wohn- und Heimgruppen. Der andere Teil der Lesekinder sind Kita- und Grundschulkinder. Sicherlich ist darunter auch noch das ein oder andere ADHS Kind gewesen.

Wer in der Nähe von Kappeln an der Schlei zuhause ist und sich das Buch erst einmal ausleihen, oder hinein schauen möchte kann sich gern via Instagram Nachricht https://www.instagram.com/kinderbuchkiste/ mit mir in Verbindung setzten.
Hier möchte ich euch erst einmal die wichtigsten Protagonisten der Geschichte vorstellen:
von links nach rechts seht ihr 
natürlich erst einmal Töffel, das kleine Hamstermädchen um das es in dieser Geschichte in erster Linie geht.
Daneben sitzt Mariechen  und der, der da gerade auf dem Sprung ist, ist Löffel.
Mariechen und Löffel sind sehr aufgeschlossene Figuren, die auf Töffel zu gehen, sich von ihrer Art nicht abschrecken lassen und so zu Töffels besten Freunden werden. 
Wichtig ist auch Adler Arnold und natürlich Frau Prof. Dr. Eule, die Töffel und ihrem Umfeld hilfreich zur Seite steht.

Wie ich eingangs schon erwähnte, ist es ein Buch mit Geschichte und Ratgeberteil. Wie dies genau aussieht erfahrt ihr jetzt.
Aufbau des Buches:
Zunächst einmal haben wir eine sehr einfühlsame, ereignisreiche, turbulente, gefühlvoll Geschichte die auf 25 Buchseiten mit jeweils einigen Illustrationen erzählt wird.
Innerhalb der Geschichte gibt es 5 ockerfarbige Seiten mit Hilfestellungen, die die weisen Eule für Töffel hat.
Im Anschluss an die Geschichte findet ihr ein paar persönliche Worte der Autorin Corinna Stremme, in der sie nicht nur einigen Menschen dankt sondern  gleichzeitig dem Leser noch etwas Hintergrundinformationen liefert.
Darauf folgt ein ganz wichtiges Kapitel:
"Zum Umgang mit der Erzählung innerhalb der Familie oder Klasse" in dem es auch darum geht, was es bedeutet, ein Kind mit ADHS in der Klasse  bzw. in der Familie zu haben.
Es folgt ein Wort an die Eltern und ein Wort an Kolleginnen und Kollegen in Therapie und Beratungsstellen, von der Dipl. Psychologin Mirja Röbner.
Gefolgt von einer kleinen aber feinen Literaturliste und wichtige Anlaufstellen für Betroffene.
Der Schlussteil richtet sich wieder an die Kinder. Hier findet ihr ein Ausmalbild, das man wunderbar kopieren und an Kinder verteilen kann, und zwei im Grunde leere Seiten, die wie ein Bilderrahmen gestaltet sind. "Wie sieht es in deinem Kopf aus? Tobt da ein Hamster oder etwas anderes?" fragt die Autorin und lädt Kinder ein ihren persönlichen "Hamster im Kopf" zu zeichnen. Normalerweise bin ich kein Freund davon, das Kinder in Bücher malen. Gehört das Buch jedoch dem Kind, ist es sein ganz persönliches Exemplar, dass es mit niemandem teilen muss, dann finde ich es in diesem Fall sogar sehr gut, denn so bekommt das Kind in der inneren Auseinandersetzung noch mal einen intensiveren Bezug zum Buch und der Geschichte.
Ganz zum Schluss gibt es dann noch einmal zwei Arbeitsblätter für Kinder der 3. und 4. Klassen. Hier geht es darum Verständnis nicht Betroffener aufzubauen, zu sensibilisieren.
"Wie verstehe ich Mitschüler(innen) mit ADHS besser?"
Und auch ein wichtiges Element, dass allen Kindern gut tut
"Entspannen und Bewegen mit Töffel" 
Im Buch findet ihr einen Link zu einem Download der Arbeitsblätter!
Hier noch ein ergänzender Hinweis von mir:
Die Arbeitsblätter sind so gut gestaltet, dass man sie auch für Gespräche mit Kindern ab 5 Jahre nutzen kann. 
Fragen wie: "Was kannst DU nicht so gut?" und "Warum ist es für Töffel schlimm nicht still sitzen zu können?" beantworten Vorschulkinder genauso wie ältere Kinder und eine Frage wie: "Wie kannst du einem Kind mit ADHS in der Schule helfen?" kann man auch abwandeln und "Schule" durch "Kindergarten" ersetzten.

Nun zur Geschichte:
Ein neuer Schultag bricht an. Hase Löffel und seine Freundin Mariechen sind schon ganz gespannt, denn der Lehrer hat einen neuen Schüler angekündigt. Bislang wussten sie nur seinen Namen "Töffel", doch wer sich hinter dem Namen verbarg ahnte noch niemand.
Das kleine Hamstermädchen Töffel kam zeitgleich mit Löffel und Mariechen durch die Klassentür und wurden vom Klassenlehrer erst einmal freundlich begrüßt, bevor er sich direkt an Töffel wandte und sie bat sich vorzustellen. Als Löffel mitbekam, dass Töffel ein Mädchen war, war die Überraschung erst einmal sehr groß, dachte er doch Töffel wäre ein Jungenname, aber auch sonst sorgte Töffel erst einmal für viel Stirnrunzeln. Töffel war sehr unwohl so vor der Klasse zu stehen, und als der Lehrer sie bat sich vorzustellen bemerkte man deutlich wie nervös und gestresst sie war, doch was dann kam erstaunte zumindest Löffel sehr. Töffel wartete nicht ab bis der Lehrer zu ende geredet hatte sondern lief zu einem freien Platz direkt neben Mariechen, setzte sich ohne zu Fragen hin und packte ihre Sachen mit solch einem Schwung aus, dass ihre Stifte zu Boden vielen.
 Niemand ahnte was in Töffel gerade vorging und wieso sie so zappelig war, doch das ihre Art bei vielen auf Unverständnis stoß, dass war ihr bewusst. Viel zu oft hatte sie wegen ihrer Art schon angeeckt und ihre Erfahrungen gemacht, deshalb setzte sie sich in der Pause auch weit ab von den anderen. 
Löffel und Mariechen fanden das traurig und setzen sich zu ihr. Als die Kleine merkte, dass die beiden ehrlich nett zu ihr waren klagte sie ihnen ihr Leid, erzählte von sich und ihren Eigenarten, mit denen sie zu oft schon angeeckt war und  damit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es ist nicht nur der Beginn einer besonderen Freundschaft sondern auch ein neuer Lebensabschnitt für das Hamstermädchen, denn Löffel und Mariechen haben eine Idee, wie sie Töffel vielleicht helfen können. Nach der Schule gehen sie mit ihr zur Berater-Eule, die spezialisiert ist Kindern, die sich nicht konzentrieren können zu helfen. Noch bevor sie den Baum von Frau Prof. Dr. Eule erreichen erleben sie ein besonderes Abenteuer, von dem ich hier noch nicht zu viel erzählen möchte. 
Jemand ist in Not und ohne groß zu zögern hilft Töffel mit viel kreativer Ideenkraft, während Löffel und Mariechen erst einmal besonnener, verhaltener sind, denn der, der Hilfe braucht ist nicht unbedingt ein Freund von Hasen, Hamstern und Co. Die Rettungsaktion ist sehr erfolgreich und Adler Arnold, den die Drei dank Töffels mutiger Art gerettet hatten entpuppt sich entgegen Löffels Angst als netter Kerl, der sehr dankbar für die Hilfe ist. Auch Adler Arnold hat sein Päckchen zu tragen und auch hiervon erzählt die Geschichte, in der Löffel, Töffel und Mariechen fortan einen neuen Freund haben. 
Kern der Geschichte ist allerdings, die Begegnung mit Frau Prof. Dr. Eule, die nicht nur Erfahrungen mit Kindern hat, die sich nicht konzentrieren können sondern auch ganz viele konkrete praktische Hilfestellungen für das Hamstermädchen hat und die stehen in einem mit Leder eingeschlagenen Büchlein, aus dem die vorliest. 
So z.B.
"Sag deinen Mitschülern und Freunden, dass du vergesslich bist und ADHS hast. Dann sind alle informiert und nicht mehr erstaunt...... "
Schreib auf einen Zettel auf was du noch machen musst......."
"Nimm dich so an wie du bist........Denk mehrmals am Tag an deine Stärken......" Tipps werden mit konkreten Anleitungsbeispielen verdeutlicht und dienen so nicht nur Töffel sondern allen betroffenen Kindern als Leitfaden. Und da dieser Teil der Geschichte farbig unterlegt ist finden die Kinder diesen Teil auch sehr schnell um einmal nachzuschlagen/ nachzulesen (vorausgesetzt sie können schon lesen). Da es hier um Schule geht ist die Zielgruppe der Geschichte in sofern schon definiert. Jedoch gibt es ganz leicht Möglichkeiten diese Hilfestellung in Piktogramme bzw. Vignetten umzusetzen, so dass auch Kindergartenkinder eine Art Spickzettel/ Fahrplan an die Hand bekommen können. Gemeinsam mit den Kindern ( nicht nur den  betroffenen!!) kann man die einzelnen Punkte von Frau Eule durchgehen und Bilder entwickeln, die das transportieren was im schlauen Buch der Berater-Eule steht. Sich Hilfestellungen holen, seiner Stärken bewusst sein, das Chaos im Kopf versuchen zu ordnen und sich dies auch täglich selbst vor Augen halten sind wichtige Elemente im Umgang und Leben mit ADHS aber auch der Umgang mit Reaktionen des Umfelds, z.B. wenn andere über einen Tuscheln oder Lachen will gelernt sein. Wie gut Töffel das umsetzt ist dann wieder Teil der Geschichte, in die die Begegnung mit der Eule eingebunden ist. Und in diesem Teil wird es noch einmal sehr spannend und auch lustig, denn die, die Töffel, Mariechen und Löffel eins auswischen, erschrecken wollen, die über Töffel gelacht haben, werden noch ihr blaues Wunder erleben. Es wird wirklich sehr ereignisreich, doch was genau passiert, das verrate ich natürlich noch nicht. Nur so viel : "Wer zu Letzt lacht, lacht am besten" oder "wer andren eine Grube gräbt fällt selbst hinein" könnte auf die ein oder andere Weise zu den Ereignissen passen in der Adler Arnold noch eine wichtige Rolle spielt.

Am Ende hat nicht nur Töffel eine Menge gelernt sondern die anderen auch. Besonders schön ist auch, dass sich die Berater-Eule mit Töffels Eltern in Verbindung gesetzt hat und ihnen Hilfestellungen im Umgang mit Töffel an die Hand gegeben hat. Dadurch entspannt sich auch das Verhältnis innerhalb der Familie. Egal ob Elternhaus, Schule oder privatem Umfeld, wenn alles wissen was los ist, wie sie mit Situationen umgehen bzw. sie einordnen können und wissen wie sie helfen können, ist das auch für die Betroffenen eine große Hilfe. 
Was in der Geschichte immer wieder besonders herausgearbeitet und herausgestellt und die wichtigste Botschaft überhaupt ist, ist:
"DU bist toll, so wie du bist".
Und das wiederum ist etwas, was nicht nur ADHS Kindern gut tut sondern allen Kindern. Und so ist klar, auch wenn es hier um ADHS geht, nehmen nicht nur die betroffenen Kinder ganz viel aus der Geschichte mit sondern alle Leser.

Das zeigte sich auch in den Lesestunden und anschließenden Gesprächen mit den Kindern.
Viele ADHS Kindern kamen später mit leuchtenden Augen zu mir und fühlten sich das erste Mal richtig verstanden. Denn auch das ist das besondere an diesem Buch, es findet Worte wo Betroffenen die Worte fehlen. Es erzählt von Situationen und Gefühlen. Die Kinder finden sich wieder und verstanden, gleichzeitig bekommen sie etwas an die Hand um das Chaos im Kopf zu lichten und auch das Umfeld lernt dazu. Jetzt kann das Kind anders auf andere zu gehen lernen und findet Worte. Und wenn man die Geschichte in einer Gruppe liest, bedarf es noch nicht einmal eigener Worte ( zumindest fürs Erste!).
Sicherlich kann man mit Grundschulkindern 3.-4. Klasse noch einmal intensiver in einen Austausch gehen, doch auch Kindergarten-, Vorschul- und Schulkinder, die jünger sind, sind in der Lage anhand der Geschichte und des Buches im Allgemeinen in Interaktion zu treten.
So haben wir, wie bereits erwähnt mit Vorschulkindern, die Ratschläge / Hilfestellungen der weisen Eule mit den Kindern in Bildern transportiert, die wir auf eine große ausgerollte Tapetenrolle gezeichnet haben. Diese hängt nun an einer Wand und jeder kann sich, wann immer es nötig ist an die Worte der Eule erinnern und so irgendwie auch Hilfe holen.
Wie sehr betroffene Kinder sich mit Töffel identifizieren wird jeder erleben, der das Buch vorliest. Und jeder wird erleben wie glücklich die Kinder sind sich verstanden zu fühlen. Denn dafür haben sie sehr viele Worte wenn es darauf ankommt. Da wird auch schon mal aus einem verschlossenen Kind ein Plappermaul vor lauter Erleichterung. "Leicht" ist in diesem Zusammenhang übrigens ein viel benutztes Wort bei den Kindern, gerade wenn sie etwas älter sind.

Dieses Buch sollte in keiner Familie und keiner Einrichtung fehlen und kann wunderbar in der Therapie eingesetzt werden.

Ihr seit neugierig geworden und möchtet nich mehr über die Geschichte erfahren? Dann lest einfach weiter:

Leseprobe aus "Töffel ist toll, wie sie ist"

"Und schon öffnete sich die Tür, als hätte die alte, weiße, weise Eule direkt dahinter gestanden, nachdem Töffel endlich zu klopfen gewagt hatte.

„Schön, dass ihr da seid“, sagte Prof. Dr. Eule, und sie sah so alt, so wunderschön weiß und mit ihrer dicken Brille unglaublich weise aus.
„Ich habe schon heißen Kakao für euch eingeschenkt, macht es euch gemütlich!“ Na, das ließen sich die drei nicht zweimal sagen und kletterten auf das gemütliche Sofa.
„Nun rückt mal raus mit der Sprache, wo drückt der Schuh?“
„Hm“, brummte Töffel. „Ich weiß nicht mehr.“
„Ah“, sagte die Eule, „So schlimm steht es um dich? Das ist wie beim Zahnarzt, sobald man auf dem Stuhl sitzt, ist der Schmerz weg.“
Also strickte Prof. Dr. Eule weiter an den kleinen Schuhchen, die sie für ihre Enkel-Eule machte, und ließ sich stattdessen von Löffel die Geschichte erzählen, die sie von ihrem Freund, dem alten Kaninchen, gehört hatte :
Nämlich wie es Löffel gelungen war, seine Panik zu überwinden und sich gegen den bösen Fuchs und den stacheligen Igel zur Wehr zu setzen, und wie toll es gewesen war, zu erkennen, dass er Angst haben durfte. Ui. Da spitzte Töffel die Ohren.
Die weise Eule sah Töffel an: „Na, fällt dir wieder ein, warum du hier bist?“

„Ja“, sagte Töffel. „Ich bin immer so unkonzentriert und keiner von meinen Mitschülern kennt das Gefühl. Alle wundern sich immer, warum ich so zappelig bin, nicht so richtig zuhören kann, oft meine Hausaufgaben oder meinen Turnbeutel vergesse und mir Dinge nicht so gut merken kann. Dann erfinde ich manchmal Sachen oder erzähle Fantasiegeschichten, weil ich mich schäme zuzugeben, dass ich was vergessen habe. Ich bin bei Ihnen, weil ich hoffe, dass Sie mir vielleicht helfen können!? Warum kann ich bloß nicht stillsitzen wie alle anderen?“
Dr. Eule sah Töffel freundlich an und sagte zu ihr: „Ich kann dir helfen. Du hast ADHS!“
„ADH-was?“, platzte es aus Töffel heraus.
„Das klingt kompliziert und ist die Kurzform für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom!“ „Donnerschlag!“, entfuhr es Töffel „Aufmerksamkeits-Dingsbums-Syndrom! Das kann nicht mal ich mir merken.“
Wem eine Leseprobe noch nicht reicht, der freut sich bestimmt über die Lesung von Corinna Stremme auf YouTube.


Ihr bekommt das Buch über den Buchhandel, besser aber ihr bestellt es direkt bei der Ideen-Stifterei, so kommt das Geld 1 zu 1 an die richtige Stelle, ohne Abzüge und ich bin mir sicher, es wird gut in neue Titel investiert!

Übrigens:
Wenn zwei Grundschullehrer/innen zusammen bestellen gilt der Prüfrabatt, der aber nur über das Kontaktformular abwickelbar ist. Mehr dazu findet ihr auf der Homepage!

http://www.ideen-stifterei.de/

Hier noch ein Basteltipp:
Ihr könnt richtig schnell Eulen basteln, so hat jeder seine kleine Berater- Helfer-Eule.
Ihr braucht nur Papier, daraus schneidet ihr Kreise, einen Schnabel und Füße je nach der Größe die ihr gerne haben möchtet, dann braucht ihr einen Kleber und Stifte zum anmalen.


Ergänzend zum Buch möchte ich noch den Elternratgeber

von Corinna Stremme ans Herz legen.
187 Seiten
1. Aufl. 2018
ISBN: 978-3-497-02812-2
Das Buch erscheint im Reinhardt Verlag und kostet 19,90€

Und hier dann auch noch der Hinweis auf
Hamster im Kopf e.V.

Und wie versprochen gibt es jetzt noch einen kleinen Blick auf bald erscheinende Titel:

Die Informationen sind von der Ideen-Stifterei!

Ein Titel zum Thema Tod

erscheint Ende November/ Anfang Dezember 2021
"Töffel und Bruno trauern auf ihre Art
 - Wie man Verluste verwindet und dennoch
bärig glücklich wird"

 von Corinna Stremme mit Unterstützung von Annette Seydlitz

Und wieder ein waschechtes ADHS Abenteuer über große Gefühle

Erscheinungsdatum 2021


Die zweite Erzählung aus der Töffel-Reihe ist in Zusammenarbeit mit einer systemischen Familientherapeutin entstanden. Natürlich wird diese Geschichte auch von Britta Bolle Illustration bebildert werden.

Wir dürfen uns auf einen neuen Charakter freuen: Bruno, den Bären. Er muss wie unser Hamster-Mädchen mit tiefer Traurigkeit umgehen lernen.

Abenteuer kommen hier wie im ersten Teil wieder nicht zu kurz, gleichzeitig erhalten Eltern und trauernde Kinder mehr als nur Informationen, dass Traurig- und Glücklichsein nahe beieinander wohnen. 

Ob Töffel trauert, dass sie mit ADHS eine andere Kindheit leben muss als andere oder Bruno befürchtet, seine Schwester Emma könne sterben, beide lernen: Über Gefühle darf gesprochen werden-jede/r trauert auf seine Art.


Wir dürfen gespannt sein, wie unser Bären-Junge aussieht. Britta Reinhard wird etwas gewohnt Wundervolles gestalten.

Leseprobe aus "Töffel und Bruno können trauern und dennoch bärig glücklich sein", 

(...) "Auf dem Weg zur Schule besserte sich Töffels Laune erst, als die Sonne hinter den Wolken hervorblinzelte und sich erahnen ließ, dass die Wettervorhersage vielleicht doch nicht Recht behalten würde. Das wäre toll! Die Leiter zum Baumhaus hatten sie gestern nämlich schon angefangen.

Vollends vergessen war die miese Stimmung aber, als Töffel unerwarteter Weise Bruno, ihren Lieblingsbären aus der alten Schule, sah. Sie traute ihren Augen nicht, sie glaubte tatsächlich zu träumen, aber diesmal einen wunderschönen Traum, vermisste sie Bruno doch all zu sehr.

Der Freundschaftsbär hatte sich kaum verändert. Nur die üblichen Veränderungen hatten stattgefunden, die Tierkinder in ihrem Land so durchliefen. Sie wurden ihren Eltern im Erwachsenwerden immer ähnlicher. Und so war Bruno im Laufe des letzten Jahres wie seine Freundin Töffel insgesamt der eigenen Mutter im Aussehen ein wenig näher gekommen.

„Was machst du denn hier, hast du dich verlaufen?“ 

„Nö“, sagte Bruno. „Wie käme ich dazu? Ich kenne den Wald wie meine Westentasche.“ Und schon lagen sie sich jubelnd in den Armen.

Das musste sie Mariechen und Löffel erzählen, die beiden kannten alle Geschichten von Bruno und wie schwer es Töffel trotz neuer Freunde an der neuen Schule ohne ihn fiel.

Bei Bruno war der Morgen anders verlaufen, aber fröhlich konnte man den Beginn ebenfalls nicht nennen.

Tschüss, Emma, ich komme morgen wieder“, sagte Bruno so fröhlich er nur konnte, als er das Zimmer seiner kleinen Schwester im Krankenhaus verließ. Sie war so blass und klein in diesem großen Bett in einem Zimmer, das gar nicht zu ihr passte. Ein Bären-Mädchen wie sie musste grässlich pinke Vorhänge haben und auf dem Boden einen nachgestellten Ponyhof und einen Frisiertisch haben mit tausend Spangen. 

Hier gab es zwar ein paar lustige Tierzeichnungen an den Wänden, die konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um eine Art Endstation für kleine Tierkinder handelte. Auf dem Flur schaute er nach seinen Eltern. Sie waren nicht da und er fragte eine alte Storchenfrau, die dort als Krankenschwester arbeitete, nach ihnen. (...)"

https://ideen-stifterei.de/Einblicke/Toeffel-und-Bruno-Band-2/


Zum Thema Pflege- oder Adoptionskind
wird es 2022 folgenden Titel geben:


"Du und das Zauber-Seelchen"

Dieser Text entstand schon 2010, schlummerte tief und fest auf der Festplatte.

Thematisch geht es in der Erzählung um soziale Familien, die die Geburt eines Kindes genauso feiern möchten wie andere Familien auch. Manchmal tritt das Feiern in den Hintergrund und die Ursprungs-Geschichte überschattet den Weg in die Welt. Nicht so hier!

Die Autorin lobt und achtet den steinigen Weg, seine Wurzeln und schätzt die Ankunft des Kindes in seiner Familie. 

Das Veröffentlichungsdatum steht noch nicht genau fest. Genaueres dazu in Kürze.

Leseprobe aus "Du und das Zauber-Seelchen" von Corinna Stremme, Illustrationen von Tanja Sehrndt alias FrauErbse.

"Nun durfte es losgehen.

Die Sonne ging gerade am Horizont unter.

Es wurde Nacht.

Bevor es wieder Morgen wurde, fand sich das Seelchen auf der Wunder-Wiese wieder.

Das Zauber-Seelchen war auch schon da und war äußerst fleißig gewesen: Es hatte Blumen gestreut, in wunderlicher Weise. Es war gar schön anzusehen.

Ganz in Gedanken runzelte es die Stirn, brabbelte Zaubersprüche vor sich her, raufte sich die hübschen Haare, ordnete die Blumen noch kunstfertiger an, um dann wieder den Kopf zu schütteln und ärgerlich

vor sich hin zu murmeln.

Es war wie verhext!

Das Zauber-Seelchen schaffte einfach keine Verbindung zu Mutter und Vater.

Es konnte sich das gar nicht erklären.

„Pah!“, rief es trotzig und selbstbewusst zugleich: „Jetzt weiß ich, was zu tun ist! Seelchen, wir müssen einen Umweg machen.

Hast du Mut oder bist du ein Hasenfuß?

Ein Angst-Popöchen?  

Ein Schiss in der Böx?“

Das ließ sich das Seelchen nicht zweimal sagen:

„Ich und Bammel? Das wäre doch gelacht!“, entgegnete es in seiner Vorfreude flink und mit ein wenig zitternder Stimme.

„Dann musst du jetzt ganz tapfer sein und eine Last auf dein Seelchen laden. Bist du wirklich stark genug oder willst du lieber mit deinen Freunden Faxen machen?“, fragte das Zauber-Seelchen mit bierernster Miene.

„Was redest du für verrücktes Zeug? Natürlich bin ich stark und kann zentnerschwere Lasten tragen. So wahr ich ein Seelchen bin!“, entfuhr es dem Seelchen aufgeregt."