Unsere Lieblingsbücher

Mabu hat keine Lust mehr auf Bananen (Deutsch/Englisch)

Bildquelle: Kleine🌍 Welt Verlag
Mabu hat keine Lust mehr auf Bananen
Mabu is done with bananas!
von Kathrin Lechl & Natalie Burger
übersetzt von Rebecca Haubrich
32 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2024
ISBN: 978-3-911-118002
Kleine🌍 Welt Verlag
20,00€

Auf euch wartet eine spannende, gefühlvolle, zweisprachige Geschichte
über etwas haben wollen, Abenteuerlust, Mut, aber vor allem auch 
über Sprache,
verschiedene Sprachen, andere nicht verstehen (können)
 und Sprache und Verständigung auch ohne Worte
auch über Selbstbewusstsein, Ungeduld, den Weg nicht finden (verloren gehen)
-ZWEISPRACHIG-
für Kinder ab 3 Jahren
Das Buch gibt es immer zweisprachig
Deutsch-Englisch
Deutsch-Französisch
Deutsch- Türkisch
Deutsch- Spanisch

Mit Sprache und Verständigung ist das manchmal so eine Sache, das muss auch der kleine Mabu in der Geschichte von Kathrin Lechl & Natalie Burger erleben.
Die beiden haben hier ein wirklich zauberhaftes Bilderbuch erschaffen, dass sehr vielfältig ist. Zum einen geht es um etwas haben wollen, das gerade nicht verfügbar ist, zum anderen um das Ziel es sich zu besorgen, und dabei auch mutig sein muss und dann erlebt, dass es mit der Verständigung gar nicht so leicht ist. Meine Lesekinder sagen, es geht auch um Weglaufen, Verlaufen, Mut und Ungeduld und damit haben sie recht.

Der kleine Mabu kann keine Bananen mehr sehen. Er möchte viel lieber saftige Mangos essen, die sein Onkel von Zeit zu Zeit vorbeibringt. Doch wie es nun mal oft ist, ausgerechnet jetzt da wo ihm nach Mangos gelüstet sind keine da. Also macht er sich auf den Weg zum Mangobaum, der sich am anderen Ende des Dschungels befindet. Der Weg ist weit und eigentlich kennt Mabu den Weg gar nicht so genau. Er ist verzweifelt. Hat er sich verlaufen? Er begegnet mehreren Tieren, die er nach dem Weg fragt, doch das, was sie "antworten" (von sich geben) versteht Mabu nicht. Als Mabu eine Schlange fragt, sieht er wie, sie eine Spur in den Boden schlängelt. Er versteht, das die Schlange hat ihm den Weg aufgezeichnet.
Und tatsächlich findet Mabu nun den Mangobaum und seinen Onkel und ....
Ja, und wen er dort auch noch trifft und was der*die sagt, wird euch bestimmt zum Schmunzeln bringen.
Ihr seht, die Geschichte ist vielschichtig / vielfältig in Bezug auf die Thematiken, die hier erlebt werden können. Jeder wird, vielleicht auch situationsorientiert, einen eigenen Fokus setzten. Für uns war der Fokus auf dem einander verstehen und NICHT verstehen können.
Hier wird sehr schön deutlich, dass man auch ohne Sprache miteinander kommunizieren kann. Die Schlange macht es vor.
Alle Tiere, denen Mabu unterwegs begegnet ist, sprachen eine andere Sprache. Er hat sie nicht verstanden. Doch die Zeichensprache der Schlange brachte ihn ans Ziel.
Im Laufe des Gespräches nach dem Vorlesen haben wir viel über Gebärden und Gebärdensprache, aber auch über Fremdsprachen gesprochen. Gleichzeitig haben uns einige Kinder, die eine andere Muttersprache haben, daran teilhaben lassen, wie sie sich gefühlt haben, als sie nach Deutschland kamen und die Sprache nicht verstanden haben. Es ist kein schönes Gefühl und mit viel Unsicherheit und Ratlosigkeit verbunden, doch auch sie haben festgestellt, dass hier viel mit den Händen, mit Mimik und Gestik versucht worden ist sich zu verständigen, was sehr gut geklappt hat.
Im Laufe des Gespräches kam auch das Thema auf, das es doch viel einfacher wäre, wenn alle die gleiche Sprache sprechen und wieso es keine "EINEWELT-Sprache" gibt.
Ja, ich weiß es gibt den Versuch mit ESPERANTO doch durchgesetzt hat sie sich nie.
Mabus Geschichte hat die Neugier auf Sprachen lernen geweckt und gezeigt, das Gebärden und mit dem Körper sprechen oft hilft.

Die Geschichte liefert aber noch viel mehr Gesprächsstoff.
Ich erwähnte ja bereits das Thema Ungeduld , was die Kinder selbst entdeckt haben. Mabu kann es nicht abwarten, er will jetzt Mangos.
Und er läuft weg, um sich die Mangos zu besorgen, um seinen Willen durchzusetzen, sagen die Kinder.
Weglaufen ist nicht toll. 
Gleichzeitig finden die Kinder, es zum einen mutig sich zu trauen, den Weg allein zu gehen, zum anderen aber auch gefährlich, denn zum einen kennt Mabu den Weg nicht wirklich und zum anderen begegnet er Tieren und fragt sie auch noch, die ihm auch gefährlich werden könnten.
Ist Mabu naiv und unbedarft oder weiß er, was er macht?
Die Kinder sahen sehr wohl, dass Mabu nicht direkt zu den gefährlichen Tieren geht, sondern aus der "sicheren" Entfernung mit ihnen Kontakt aufnimmt, doch viele finden auch das mutig und gefährlich.
Mabus Selbstbewusstsein könnte hier auch ein Thema sein über das man sprechen könnte.

Ja, und dann gibt es auch noch den letzten Teil der Geschichte, der uns so schmunzeln lässt, und den Kommentar aufkommen lässt: "Man will oft das, was man gerade nicht bekommen kann."

Das Buch kommt immer zweisprachig zu euch.
Ihr könnt beim Kauf zwischen momentan (glaube ich) 4 Sprachkombinationen wählen, immer in Verbindung mit Deutsch.
So kommen Kinder spielerisch mit einer weiteren Sprache in Kontakt und es ermöglicht euch ganz leicht zweisprachiges Vorlesen.
Zum Abschluss möchte ich natürlich noch auf die wundervollen Illustrationen eingehen, die nicht nur Mabus Gefühle fantastisch einfangen und widerspiegeln, sondern einen auch mit  Dschungelgefühl umhüllen. Gleich zu Beginn erwartet euch ein absolut magisches Bild, das viele Betrachter zu einem tiefen Seufzen veranlasst und auch "..soooo schön" ist oft zu hören.

Mabu als Identifikationsfigur wächst uns sofort ans Herz. Das heißt aber nicht, dass die Kinder es gut finden, dass Mabu sich so einfach auf den Weg macht. Das sie die Mabus Handeln reflektieren und selbst einiges thematisieren ist Ausdruck für die Besonderheit der Geschichte, die viel Raum für eigene Wahrnehmungen lässt, und aus der jeder etwas (viel) mit nimmt.

Soo schön können Bilderbücher sein!
Das Buch ist einfühlsam und keinesfalls pädagogisch vorhaltend, sondern einfach nur inspirierend. Inspirierend über Verständigung und Sprache nachzudenken und Wege von Kommunikation zu finden, aber auch inspirierend um über Gefühle und Verhalten nachzudenken und zu reflektieren.
Am Ende ist es ein Buch das großen Spaß macht und uns mit einem lang anhaltenden Schmunzeln im Gesicht entlässt.

p.s. Ich habe das Buchprojekt von Anfang an verfolgt und hatte eine Erwartungshaltung, die mehr als erfüllt wurde. Das die Geschichte zu so viel Interaktion unter den Kindern führt hatte ich nicht ansatzweise geahnt. Dass sie den Kindern so viel Raum lässt, um zu jeder Situation eigene Gedanken zutage zu fördern ist nicht nur toll, sondern auch extrem spannend zu beobachten.
Mir hat es einmal mehr gezeigt, wie wichtig und richtig es ist Crowdfunding Aktionen zu unterstützen. Ohne sie würden so viele unglaublich tolle wertvolle Geschichten nie unser Leben bereichern.
Ganz viel mehr über Mabu, seine Geschichte, das Buch und die Kreativen dahinter bekommt ihr auf der Seite des Kleine Welt Verlag. Der Link führt dich hin

 Und auch auf Instagram bekommt ihr nich viel, viele weitere Einblicke

Das Buch vom kleinen Mabu wurde durch ein Crowdfunding Projekt bei Startnext realisiert hier kommt ihr zur Startnext Buchvorstellung