Bildquelle: Loewe Verlag
Für meinen Sohn
von Ariel Andrès Almada
mit Bildern von Sonja Wimmer
aus dem Spanischen übersetzt von Silke Kleemann
40 Seiten
1. Aufl. 2021
ISBN 978-3-7432-1152-0
Loewe Verlag
14,00€
Eine absolut fantastische, emotionale, poetische Liebeserklärung von Eltern an ihren Sohn
wundervoll gestaltet, illustriert und erzählt
für Kinder ab 4-5 Jahren
"Für meinen Sohn" und auch "Für meine Tochter" (Hinweis siehe unten!)
sind zwei zauberhafte Bilderbücher, die eine Art Wegbegleiter für das Kind sind. Es ist eine emotionale, liebevoll erzählte Reise in der Ariel Andrès Almanda von den ersten Gefühlen, von der schönen Welt, die das Kind erwartet und von den Wünschen für das Kind auf sehr poetische Weise erzählt . Das Erfolgsbuch aus Spanien besticht aber nicht nur durch die Erzählweise und die Botschaften, die das Kind mit auf den Weg bekommt, sondern vielmehr durch die absolut magischen Illustrationen. Beim Lesen und Betrachten wird man auf eine Reise mitgenommen, die einem, wie ein Traum vorkommt. Schon der kleine Sternengucker auf dem Cover, lässt dies erahnen, doch was einen dann im Buch erwartet ist noch viel, viel schöne.
Wir haben hier ein Bilderbuch, von dem wir annehmen, das es für Kinder ist doch in der Tat ist es ein Familienbuch. Ein Buch, das man Eltern zur Geburt ihres Kindes schenken kann, ein Buch, das auch ein schönes Taufgeschenk ist. Es ist ein Buch, das die Seele anspricht. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass es inhaltlich (von der Erzählung her) Erwachsene mehr verzaubert als viele Kinder. Während die Bilderwelt, mit ihrer sehr magischen Bildsprache schon 3 Jährige wirklich in den Bann zieht verstehen die Kinder in der Regel erst ab 4-5 Jahren die Botschaft der Geschichte, die im Grunde ja auch keine Geschichte sondern eine Wunschreise fürs Leben ist, in der die Eltern dem Kind von ihren Gefühlen nach der Geburt, den ersten neuen Tagen ihres gemeinsamen Lebens berichten um dann vom Leben, der Welt da draussen zu fabulieren.
Da hören wir vom Himmel und den Sternen, von Ebbe und Flut, von "Glühwürmchen, die sich mit der Nacht anfreunden", von Bienen, die den Honig sammeln genauso wie von den Wünschen der Eltern an das Elternsein. Was sie ihrem Sohn (ihrem Kind) alles zeigen, mit ihm entdecken möchten. Nicht immer ist das was wir hören und sehen fröhlich, freundlich, denn natürlich möchten die Eltern ihr Kind auch in schwierigen Situationen begleiten. Wenn es Angst hat, wenn es vielleicht nicht weiß wie es weiter geht. Das diese Gefühle zum Leben dazu gehören, das erzählt Ariel Andrès Almanda wirklich schön:
" Auf manchen Pfaden sieht es aus, als ob dort Drachen lauern.
Aber keine Angst, mein Sohn. Ich glaube, sie sind da, damit wir etwas lernen können."......."Manchmal ist es gut, die Angst zu überwinden, denn die Gefahr wirkt sehr viel größer, als sie ist....."
Das Buch ist sowohl von den Bildern, als auch von der erzählenden Reise, auf der der Leser mitgenommen wird etwas besonderes, das natürlich in einer "zweisamen Stunde" mit dem eigenen Kind am intensivsten entdeckt werden kann, das man aber auch in Kitas im kleinen Rahmen vorlesen kann. Hier ist es hilfreich kreativ vorzulesen. Ich kenne einige Erzieher:innen, die sich die Mühe gemacht haben, den Text etwas abzuwandeln und auf einen separaten Zettel geschrieben haben. Das hat den Vorteil, das die Kinder selbständig ins Buch schauen und in die Bilderwelt eintauchen können während erzählt wird. Das Buch muss so nicht in der Hand der Vorleser:innen liegen.
Sonja Wimmers Illustrationen sind für die Kinder eindeutig die wichtigeren Elemente. Dennoch waren gerade die Vor-und Grundschulkinder bei unseren Leserunden sehr reflektiert. Jedes Kind hatte etwas, womit es sich gedanklich etwas mehr auseinander gesetzt hat. Diese bleibenden Eindrücke eignen sich wunderbar um mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
Ein schönes Bilderbuch, das unabhängig von der Intention einen Blick hinein zum Erlebnis macht.
Ergänzender Kommentar zum Buch:
In Zeiten der Gender-Diskussion wird vielfach von Erzieher:innen gefragt, ob es gut ist ein Buch für den Sohn oder die Tochter zu schreiben. Hätte man nicht einfach "Für mein Kind" sagen können.
Sicherlich könnte man das. Das die Autorin einen anderen Weg gewählt hat, hat liegt in ihrer künstlerischen Freiheit und hat sicherlich auch persönlichen Hintergründe. Beim Vorlesen kann man ohne weiteres "mein Kind" sagen.
Die Bücher nicht zu lesen nur weil sie ein Geschlecht ansprechen fände ich persönlich sehr schade, zumal das Buch / die Bücher wirklich allein durch die magischen Zeichnungen ein absolutes Erlebnis sind.
Und noch eine Anmerkung:
"Für meinen Sohn" ist inhaltlich anders als "Für meine Tochter". Hier wurde also nicht nur der Titel geändert sondern es sind zwei völlig verschiedene Bücher, mit der selben Intention aber anders erzählt und illustriert.
Hier noch der Hinweis zum Gegenstück
"Für meine Tochter"
Bildquelle: Loewe Verlag
Für meine Tochter
von Ariel Andrès Almada
mit Bildern von Sonja Wimmer
aus dem Spanischen übersetzt von Silke Kleemann
40 Seiten
1. Aufl. 2021
ISBN 978-3-7432-0938-1
Loewe Verlag
14,00€