Bildquelle: Atlantis Verlag
Komm bald wieder
eine Geschichte von Andreas Greve
und Lena Winkel
32 Seiten
978-3-7152-0753-7
12. Aufl. 2018
14,95€
Eine wundervolle Freundschaftsgeschichte von vorübergehendem Abschied nehmen, kurzzeitiger Trennung, Vermisse, Sehnsucht, Wiederkommen
und der Erkenntnis nie wieder ohne den anderen zu sein
für Kinder ab 4 Jahren
In dieser Geschichte erleben die zwei Hauptprotagonisten Hubert, ein Lurch, so zumindest titulierten unsere Lesekinder ihn und Huschl der Igel, wie schön es ist einander zu haben.
Doch bis sie zu dieser Erkenntnis kommen geschieht sehr viel. Beide wohnen im Garten eines Wochenendhauses, in dem sich Familienmitglieder freudig treffen und auch wieder von einander Abschied nehmen. Die Freude der Großeltern wenn die Enkel zu Besuch kommen ist großdoch auch der Abschied scheint gar nicht so traurig zu sein, denn es wird mit Taschentüchern gewunken, was sehr lustig aussieht und das finden die beiden toll. ....".....aber wie viel schöner kann es eigentlich sein, wenn du weg bist und dann endlich wieder kommst?" möchte Hubert von Hutschel wissen.
Eine Frage, die auch der kleine Igel nicht so einfach beantworten kann. Viel mehr stellen sich ihm ganz viele neue Fragen in diesem Kontext. z.B.Wie lange muss man weg bleiben,, damit sich Sehnsucht einstellt?
Aus anfänglichem abwechselnden Winken mit dem Taschentuch wird dann etwas mehr und so kommt es, dass Hutschl ging und winkte und Hubert wartete.
Hutschel lief immer weiter und weiter, kam an die verschiedensten Orte, an denen er tolle neue Dinge erlebte und andere kennenlernte. Die Neugier trieb ihn immer weiter während Hubert zuhause wartete. Zunächst machte er sich keine Gedanken doch mit der Zeit vermisste er Hutschl und machte sich Sorgen. Während Hutschl die spannende Welt entdeckte wurde Huberts Sehnsucht größer und größer. Dicke Tränen, herzzerreißendes Schluchzen war aus dem Garten zu hören. Doch auch Hutschl vermisste seinen Freund. Er brauchte dringend jemandem dem er von all seinen Erlebnissen erzählen kann. So wandert er heim. Doch der Empfang war so ganz anders als er sich das vorgestellt hatte. Hubert war mittlerweile so traurig, das er sich gar nicht so recht über Hutschls Heimkehr freuen konnte oder wieso weinte er plötzlich?
Ihr werdet es erfahren wenn ihr euch das Buch einmal selbst anschaut.
Eines sollte man jedoch vor dem Lesen schon einmal bereit halten.
Taschentücher!
Zum Winken üben und um das ein oder andere Tränchen, auch Freudentränchen abwischen zu können, denn die Geschichte und ihre wunderbaren Illustrationen lassen einen unmittelbar mit empfinden. Besonders Hubert tut uns immer wieder sehr leid. Seine Sehnsucht trifft unsere Herzen nicht zuletzt so intensiv wegen der absolut phantastischen Bilder, die durch ihre Ausdrucksstärke überzeugen und uns regelrecht mit ziehen.
Ein Buch über Sehnsucht, über unterschiedliche Gefühlslagen bietet immer auch jede Menge Gesprächsstoff. So intensiv und deutlich sowohl durch Text als auch Bilder habe selten ein Bilderbuch erlebt.
Andreas Greve schafft es mit einfachen, klaren Worten und Redewendungen bzw. Fragestellungen genau so zu erzählen, dass es seine Leser verstehen. Dies wird besonders in der Auseinandersetzung mit dem Thema Wiederkommen bzw. Wiedersehensfreude zu Beginn der Geschichte besonders deutlich. Der Dialog der beiden Protagonisten nimmt die Gedanken, die Kinder haben auf, versucht Fragen zu beantworten, die nur schwer zu beantworten sind und die neue Fragen aufwerfen, was am Ende im Selbstversuch mündet.
Unsere Lesekinder konnten nach der Vorlesestunde alle eigene Geschichten von Wiedersehensfreude, Sehnsucht, Abschied etc. erzählen und dabei dann auch gleich berichten, wie sie sich in der Situation gefühlt haben und wie sie mit ihren Gefühlen umgegangen sind. Besonders die Zeit des Wartens war hierbei sehr interessant, da jeder so seine eigene Strategie, bzw. einen eigenen Tipp hatte.
Man sollte sich Zeit lassen beim Vorlesen, die Bilder wirken lassen, in Interaktion mit den Kindern ( auch zuhause beim Vorlesen) treten und sehr genau die Stimmung der Kinder im Auge behalten. Merkt man, das ein Kind zu traurig oder zu sehr in sich versunken mit seinen Gedanken ist, die die Geschichte gerade ausgelöst hat kann man wunderbar durch eine Frage oder Feststellung über die Illustration die Kinder zurück holen. Einfach gesagt, ablenken.
Traurig ist die Geschichte im Grunde nicht aber in bestimmten Situationen, die immer wieder durch Hutschls neue Entdeckungen aufgelockert, abgelenkt werden, sehr emotional. Eine Emotionalität, die Kinder nicht verängstigt sondern begeistert und so ist es auch ein Stück weit das Fernweh mit seinen Abenteuern, das die Geschichte so lebendig und aufregend macht.
"Komm bald wieder" ist so ein zeitloses Buch, das auch in vielen, vielen Jahren noch begeistern wird. Ich würde mich freuen wenn wir es eines Tages als Klassiker bezeichnen würden, das Potential dazu hat das Buch.
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