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Die Wunder des heiligen Nikolaus

Bildquelle: arsEdition
Die Wunder des heiligen Nikolaus
erzählt von Nicole Büker
    mit Bildern von Daniela Chudzinski
32 Seiten
1. Aufl. 2017
arsEdition
ISBN: 978-3-8458-1893-1
12,99€



Alle Jahre wieder gibt es den Moment, an dem man in lieb gewordener Tradition, die alten Kinderbücher zum Thema Nikolaus heraus holt um sie mit den Kindern zu lesen.
Dabei greift man gern auf Bücher zurück, die einen schon länger begleiteten aber man freut sich auch einmal ein schönes neues Buch in die Hände zu bekommen .
Für all diejenigen, die einmal etwas Neues suchen möchten wir hier dieses Geschichten vom heiligen Nikolaus vorstellen.
Auch wenn das Cover vermuten lässt, das es sehr traditionell zu geht wird man gleich beim aufschlagen eines anderen belehrt.
Ein älterer Man mit Seemansmütze läuft mit zwei Kindern an der Hand am Strand entlang. Das Meer tobt, die Schiffe hüpfen leicht durchs Wasser. Ein stimmungsvolles Bild das das aufkommende Unwetter wunderbar transportiert.
Leonie ist etwas beunruhigt und möchte von ihrem Opa wissen ob die Schiffe noch heil den Hafen erreichen werden. Opa weiß eigentlich alles und so wird er auf diese Frage mit Sicherheit auch eine Antwort haben. Und so beginnt er die Geschichte vom heiligen Nikolaus, dem Schutzheiligen der Seefahrer zu erzählen, der noch dazu immer am 6.Dezember die Kinder besucht und ihnen ein kleines Geschenk mit bringt.
Der Großvater beginnt die Geschichte schon viel früher als die meisten Bilderbuchgeschichten über den heiligen Nikolaus, nämlich mit seiner Geburt. Er erzählt von der Liebe zu den Geschichten, die ihm sein Onkel, der Bischof von Myra erzählt, von Heranwachsen mit den Glauben der Kirche und dem Bewusstsein Gutes tun zu wollen. Bilder im orientalischen Stil mit hellen modernen Farben vermitteln eine fröhliche ausgelassene Stimmung voller Lebensfreude. Mit 19 Jahren wird er zum Priester geweiht. Als Kurz darauf seine Eltern sterben erbt er ein beachtliches Vermögen. Jetzt hätte er sich gut auf seinem Geld ausruhen können und ein ruhiges Leben führen, doch Geld bedeutete ihm nichts. Er war glücklich wenn er anderen helfen konnte und so half er wo er nur konnte und hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen. Eindrucksvoll erzählen die Bilder in hellen freundlichen Farben von all dem. Als sein Onkel, der Bischof von Myra starb wurde er sein würdiger Nachfolger.
Als eine Hungersnot das Land heim suchte, aber auch Nikolaus Vorratskammern leer waren beteten sie zu Gott und tatsächlich kamen kurz darauf voll beladene Schiffe vorbei, die auf dem Weg nach Konstantinopel waren. Abgeben wollten sie aus Furch vor den Strafen ihres Kaisers jedoch  nichts.
Ich glaube die meisten wissen wie die Geschichte weiter geht daher verlasse ich sie jetzt und widme mich noch einmal den Illustrationen, die mich wirklich begeistert haben.
Eine Geschichte zu erzählen und dabei nah an der wahren Überlieferung zu bleiben bedeutet vielfach auch die Bilder alt darzustellen. Das ist im Grunde wirklich nicht schlecht und hat auch seinen Reiz doch gerade kleine Kinder begeistere ich mehr wenn die Illustrationen näher an ihrer eigenen Erfahrungswelt sind. So sehen wir ihr viele Kinder, bunte fröhliche Farben, einen Nikolaus, der mit den Kindern spielt und lacht, die Freude die er dabei vermittelt und auch selbst hat ist unglaublich gut herausgearbeitet. Es mach soviel Spaß die Zeichnungen auf sich wirken zu lassen und ich habe mich dabei ertappt, dass ich in das Gesicht des Bischofs schaute und automatisch fühlte ich mich angelächelt und ein Lächeln kam über mein Gesicht zurück, das ihn anlächelte.
Das Buch endet bei Leonie, Finn und ihrem Opa in der guten Stube. Sie haben aus alten Zeitungen Schiffe gefaltet und damit der Nikolaus auch wirklich zu ihnen kommt singen sie das Nikolauslied " Lasst uns froh und munter sein", dessen Text mit Noten in das Abschlussbild eingegliedert wurde.
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Nachdem ich nun ein neues Lieblings-Nikolaus-Buch habe musste ich es selbstverständlich auch gleich einer kleinen Gruppe von Kindern vorlesen. Normalerweise warte ich damit ja gern bis die richtige Zeit gekommen ist aber manchmal ist es nötig Ausnahmen zu machen.
Meine kleinen Zuhörer waren andächtig bei der Sache. Die Bilder hatten auf sie ähnliche Wirkung wie auf mich.
Besonders erstaunlich fand ich die Reaktion der kleinen July, die nach der Lesung an meiner Jacke zupfte und sagte:
"Du, guck mal - dabei schlug sie die Seite im Buch auf, auf der mich der Nikolaus so warm angelächelt hatte- siehst du wie er uns zuzwinkert?"
Ja, auch der kleinen July ist es so gegangen wie mir.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Daniela Chudzinski für diese wunderbaren Zeichnungen bedanken. Sie muss einen besonderen Draht zum heiligen Nikolaus haben. Mit Sicherheit gefallen ihn die Illustrationen selbst so gut, das er uns dieses Lächeln schenkt.
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Selbstverständlich haben wir später auch noch Schiffe gefaltet.
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Und auch ein Dank an die Autorin, Nicole Büker, die in dieser Vorstellung etwas zu kurz gekommen ist.
Entschuldigung!
Ich war einfach zu fasziniert von der Wirkung der Bilder, die auf den ersten Blick einfach zu sein scheinen und denen so viel Wärme inne wohnt.
Auch die Geschichte ist wunderbar erzählt.
Besonders schön finde ich die Verbindung von Heute und Früher. Vor allem aber die Idee, die norddeutsche, maritime Stimmung als Einleitung in die Geschichte zu wählen. Eine wie ich finde absolut geniale Idee.
Danke dafür!!!
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So, und nun bleibt mir nur noch allen viel Freude mit diesem Buch zu wünschen.
 Vielleicht schreibt ihr mir ja mal wenn euch der Nikolaus auch zu gelächelt/ angezwinkert hat!

 


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