Bildquelle: Ravensburger Buchverlag Ich mag dich wie du bist von Andrea Schütz http://www.andrea-schuetze.de/ mit Bildern von Joelle Tourlonias https://joelletourlonias.blogspot.com/ 72 Seiten 1. Aufl. August 2020 ISBN: 978-3-473-44726-8 Ravensburger Buchverlag 14,99€ 2 Geschichten zur Ich-Stärkung über Liebe und Selbstbewusstsein für Kinder ab 3 Jahren Der ein oder andere mag die Geschichten schon kennen, denn bei diesem Buch handelt es sich um gleich zwei Geschichten die einst als separate Bilderbücher herausgebracht wurden. Das Buch vereint die Geschichten:: Frau Schnecke sucht ein neues Haus Frau Stinktier braucht ein neues Parfüme
die 2013/2014 im Langenscheidt Verlag erschienen. Nun hat der Ravensburger Buchverlag diese zwei Geschichten, die bei den Kindern schon lange absolute Lieblingsgeschichten sind, in ein Buch zusammengefasst und so haben auch alle die, die die Geschichten von Andrea Schütz und Joelle Tourlonias noch nicht kannten, die Gelegenheit sie kennenzulernen. Frau Schnecke sucht ein neues Haus Frau Schnecke denkt es wird Zeit für ein neues Haus, also verabschiedet sie sich von ihrem Mann und macht sich auf den Weg zum Schneckenhaus-Fachgeschäft. Dort angekommen gibt es eine reiche Auswahl an Häusern. Eine freundliche Verkäuferin nimmt sich viel Zeit für sie und berät sie mit einer Engelsgeduld. Das ein oder andere Schöne ist schon dabei doch irgendwie ist es dann doch nie das Richtige und so macht sich Frau Schnecke nach etlichen Anproben und mit neuen Eindrücken auf den Weg nach Hause. Schon als sie ihr altes Haus anzieht spürt sie dieses Wohlgefühl was sie bei all den anderen Häusern vermisste und so kehrt sie mit dem besten aller besten Schneckenhäusern glücklich zurück wo ihr Mann sie schon fröhlich erwartet, denn er ist richtig erleichtert, das seine geliebte Frau sich nicht verändert hat, denn er liebt sie so wie sie ist. "Ich mag dich genau so wie du bist...." Eine herrliche Geschichte, die einfach zur Spaß macht. Was für verrückte Schneckenhäuser sich Andrea Schütz und Joelle Tourlonias für ihre Leser und natrürlich Frau Schnecke haben einfallen lassen ist einfach zu schön. Da schlüpft Frau Schnecke in ein bunt gemustertet Haus mit Rutsche, ein Gewäschhaus, das sie erröten lässt und ihr dann doch etwas zu freizügig ist, in eine Kirche, die eine viel zu laute Glocke für eine kleine Schnecke hatboder eine Pyramide, die zwar figürlich einiges zu bieten hat doch wenn man immer herabfallenden Sand in die Augen bekommt ist das dann doch nicht das Wahre. Eine Sauna ist zu heiß, ein Iglu zu kalt. Ich glaube ihr erkennt was für ein Vergnügen es sein wird die Geschichte zu entdecken. Und Dank Joelle Tourlonias sehr originellen Illustrationen gibt es auch optisch jede Menge zu entdecken. Wie in all ihren Büchern, in all ihren Illustrationen spürt man mit wie viel Freude und Liebe sie sie gezeichnet hat. Witzig, ausdrucksstark, lebendig und gefühlvoll, immer der Situation entsprechend erleben wir eine Verkäuferin und eine Frau Schnecke mit herrlicher unterschiedlicher Mimik und Gestik, aber auch auf das Drum Rum lebt und so kann man herrlich auf den Seiten verweilen und in die Bilderwelt eintauchen. Beide Geschichten sind ähnlich und liest man sie hintereinander vor, so wird den Kindern schnell vieles bekannt vorkommen. Zuerst dachte ich, das könnte langweilig werden, doch schnell stellte ich fest, dass genau dieses Aufeinanderfolgen von Ähnlichkeiten gar nicht so verkehrt ist, da die Botschaft, die sie vermitteln so verstärkt wird. "Ich mag dich wie du bist" Frau Stinktier braucht ein neues Parfüm Frau Stinktier liebt den Wohlgeruch ihres Mannes, der so herrlich stinkig riecht und wenn er seine Stiefel nach der Arbeit auszieht und der Gestank von fauligem Blumenvasenwasser gemischt mit dem miefigen Geruch vergammelten Quarks von den Socken den Raum erfüllt fühlt sie sich wie im 7. Stinkegeruch-Himmel. Sie selbst jedoch hat das Gefühl immer gleich zu riechen. Und so beschließt sie sich ein neues Parfüm zu kaufen und macht sich auf in die Stadt. Die Verkäuferin empfängt sie freundlich und fragt nach den Wünschen. Frau Stinktier möchte ein Parfüm das zu ihr passt und ein wenig peppig soll es auch sein.. Die Verkäuferin ist sich sicher, sie kann die Wünsche ihrer Kundin erfüllen. Sie zeigt ihr die schönsten Düfte und schnell umgibt Frau Stinktier ein herrlicher Rosenduft, ein Hauch von Pfefferminzschokolade oder auch Waldmeister-Zitrone. Doch was die Verkäuferin als Wohlgeruch empfindet ist für Frau Stinktier der absolute Graus. Ganz blümerant wird ihr von all den fruchtig, blumigen..... Düften. Nein, das ist nichts für sie und das gibt sie der netten Verkäuferin auch deutlich zu verstehen. Die setzt ihre Brille auf und erkennt das ihre Kundin ein Stinktier ist. Klar, das sie etwas ganz anderes braucht. Etwas aus der Spezialabteilung in der der Kollege gleich versteht was hier gefragt wird. Ein Hauch von Misthaufengeruch, ein Schweinsrülpser-Duft oder eine Mischung aus Käsetheke und Hundehaufen könnte das Richtige sein. In der Tat, Frau Stinktier fühl sich sichtlich wohl doch irgendwie .... . Gerade als sie noch überlegt hört sie eine bekannte Stimme. Ihr möchtet wissen wie es weiter geht. Richtig, ich verrate es nicht doch was Herr Stinktier sagt, das verrate ich euch noch: "Ich finde, sie riecht so, wie sie ist, am allerleckersten......... . Das Wichtigste ist doch , dass man sich gegenseitig riechen mag......" Wie wahr! Und so erleben wir auch in der zweiten Geschichte ähnliches wie in der Ersten. Herr Schnecke und Herr Stinktier mögen ihre Frauen genau so wie sie sind. Da bedarf es weder eines neuen Schneckenhauses noch eines neuen Duftes. Eine Geschichte allein birgt schon viel Anlass für Gespräche in denen man über das eigene "Ich" sprechen kann doch wie heißt es so schön "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" und so ist es doch ganz schön wenn die Kinder gleich zwei Geschichten erleben können die, die gleiche Botschaft vermitteln. Wenn ihr in einer Einrichtung mit Kindern diese Geschichten lest habt ihr gut die Möglichkeit nach einer Geschichte zu pausieren und die andere am nächsten Tag oder bei nächster Gelegenheit zu lesen, so habt ihr es in der Hand wie viel die Kleinen hören. In der Familie sieht das etwas anders aus, ich denke jeder kennt es, entweder heißt es nach einem Buch "...noch einmal bitte!" oder "..... noch ein Buch, noch eine Geschichte." Wenn die lieben Kleinen dann bei diesem Buch sehen, das es weiter geht, das da zwei Geschichten sind werden sie wohl keine Ruhe lassen bis auch die zweite Geschichte vorgelesen wurde. Erstaunlicherweise haben wir festgestellt, dass es sich gar nicht in die Länge zieht sondern das man das Gefühl hat, die zweite Geschichte ist schneller beendet. Dem ist nicht so. Sie sind gleich lang doch durch die Ähnlichkeit verschmelzen sie ein wenig, es gibt viel bekanntes und das wird es vermutlich sein, was das Buch insgesamt als sehr kurzweiliges Vorleseerlebnis macht. Das Thema Ich- Stärkung, Selbstbewusstsein aufbauen ist einer der wichtigsten Bausteine in der Entwicklung des Kindes hier können Geschichten wie diese beiden wundervoll helfen Botschaften zu vermitteln. Geschichten stärken! Ach so, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen, natürlich sind auch in der zweiten Geschichte die Bilder von Joelle Tourlonias und was ich zum ersten Teil diesbezüglich erwähnt habe gilt natürlich auch für den zweiten Teil.
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