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Race Cars – Ein unfaires Rennen

Bildquelle: Penguin Junior
Race Cars
ein unfaires Rennen
Gemeinsam über weiße Privilegien 
und Rassismus sprechen
von Jenny Devenny
illustriert von Alex Peter
Charnaie Gordon (Hg.)
übersetzt von Melody Ledwon
48 Seiten
1. Aufl. 29. März 2023
ISBN: 978-3-328-30218-6
Penguin Junior
15,00€
Ein Buch, dass Rassismus erklärt, eine Freundschaftsgeschichte erleben lässt und gleichzeitig viele, viele fachliche, sachliche Informationen und Arbeitsgrundlagen liefert
Für Kinder ab 4 Jahren
Entgegen meinen sonstigen Buchvorstellungen möchte ich hier gar nicht zu viel auf die Geschichte und den Handlungsverlauf eingehen, sondern vielmehr vermitteln, was dieses Buch sonst noch bietet. Es ist nämlich nicht einfach "nur" ein Bilderbuch, sondern vielmehr ein Buch, dass man auch als Arbeitsbuch bezeichnen könnte.
Es ist ein wichtiges Buch, dass auf sehr anschauliche Art eine Geschichte erzählt, in der es um zwei beste Freunde geht, die eine große Leidenschaft teilen, die Liebe Rennen zu fahren. Die Rede ist von zwei Rennautos, die sich Rennen lieferten, denen es aber völlig gleich war, wer gewinnt. Die Freundschaft war wichtiger als das Gewinnen. Das eine Auto war schwarz, das andere weiß, aber darüber, dass ihre Farbe einen Unterschied machen könnte, darüber haben sie nie ansatzweise nachgedacht. Es war schlicht kein Thema, genauso, wie es sein sollte.
Leider herrschte unter den Rennautos, die im Rennkomitee waren, eine andere Meinung, und die wurde deutlich, als das schwarze Rennauto ein Rennen gewann. Als erstes schwarzes Auto. Während sich Ace, das weiße Auto für seinen Freund Chase, dem schwarzen Auto freute, beratschlagte das Rennkomitee wie sie es, denn in Zukunft anstellen könnten, dass kein schwarzes, oder anders farbiges Auto mehr gewinnen konnte. Nur weiße Wagen sollten Gewinner sein.
Es gab zwar eine im Komitee, die das nicht richtig fand, taute sich aber auch nicht gegen die Meinung der anderen zu sprechen. Und so kam es, dass sie tatsächlich in die Rennstrecke zwei Wege einbauten. Eine für weiße und eine für schwarze und andersfarbige Wagen.
Und so gewann beim nächsten Mal Ace und nicht Chase, was alle sehr verwunderte.
Wie es weiter geht, verrate ich nicht, aber eins möchte ich dann doch erwähnen, die beiden Freunde sind immer Freunde, nichts trübt ihre Freundschaft. Vielmehr stärken die Vorfälle sie und Ace sieht sich veranlasst seinen Gewinn zu hinterfragen.
Gleiches Recht für alle, gleich welcher "Haut"Farbe, welchen Geschlechtes oder anderer Dinge, die unterscheiden, ist noch immer nicht selbstverständlich und genau deshalb gibt es dieses Buch.
Wieso genau und was Jenny Devenny als Autorin dazu gebracht hat so zu erzählen, wie sie es macht, davon erfahren wir in ihrem Vorwort, dem sich das Vorwort der Herausgeberin anschließt, die unter anderem darauf eingeht, wieso die Geschichte von Ace und Chase neu aufgelegt und das Buch weiterentwickelt wurde.
Das Buch soll als Gesprächsgrundlage diesen, über Privilegien und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu sprechen, und deshalb gibt es nicht nur im Anschluss die Geschichte eine Vielzahl von Disskusionsfragen, die sich immer auf bestimmte Seiten in der Geschichte beziehen, sondern auch vorab schon Tipps für das Lesen mit Kindern und eine Erklärung, wieso dieses Buch so wichtig ist.
Ich könnte hier jetzt viele Zitate und Analysen vermitteln, doch ich denke, jeder sollte dieses Buch selbst in die Hand nehmen und erleben.
Es ist zu wichtig und zu intensiv und so würde es hier den Rahmen sprengen all die Vorzüge des Buches darzustellen.
Ich denke es ist eine großartige Arbeitsgrundlage, um intensiver in die Thematik einzusteigen. Um Kinder für das Thema zu sensibilisieren, aber auch um betroffene Kinder zu stärken.
Was mir fehlt ist eine ergänzende Literatur und Hilfeverzeichnis, z.B. mit Hinweisen auf Anlaufstellen oder weiteren Geschichten.
Vielleicht wird das ja bei einer erneuten Auflage Berücksichtigung finden.
Das Buch eignet sich für den Kindergarten-Vorschulbereich, ist aber in Bezug auf die Diskussionsfragen ehr dem Schulbereich zuzuordnen, was überhaupt nicht heißen soll, dass man es nicht Kindergartenkindern vorlesen kann. Die Geschichte selbst verstehen Kinder ab 3,5 - 4 Jahren und sind absolut begeistert von der Handlung, die in ihnen von alleine Fragen und Kommentare zu Ungerechtigkeiten wecken, jedoch sind die Diskussionsfragen ehr Grundlage für Gespräche mit etwas älteren Kindern. Man kann sich aber im Kitabereich wunderbar daran orientieren und eigene Frage formulieren.