Mino, der kleine Wolf und Lenni, der kleine Bär sind beste Freunde. Gemeinsam gehen sie in die Wuselwaldschule. in der nicht nur Wölfe und Bären die Schulbank drücken sondern alle Tiere die so im Wald leben. Vom Waschbären über das Eichhörnchen bis hin zum Wildschwein ist alles vertreten. Jeder der beiden Freunde hat so seine besonderen Eigenarten, kann etwas besonders gut. Mino kann supergut riechen und Lenni ist, wen wundert es, bärenstark. Die kindlich, tierische Welt ist in Ordnung bis eines Tages eine neue Schülerin in die Schule kommt. Ein Thema bei dem sicherlich viele Kinder auf ihren eigenen Erfahrungsschatz zurück greifen können um nachzuempfinden was nun geschieht.
Mino kann Lola die Wildkatze überhaupt nicht riechen. Irgendwie stör sie ständig, insbesondere die Freundschaft zu Lenni, der Minos Abneigung gegenüber Lola nicht so recht verstehen kann.
Als die Klasse dann aber eine Schnitzeljagd macht und die Gruppe dabei in Gefahr gerät wird schnell klar, ohne Vertrauen und gegenseitige Hilfe geht es nicht. Nur gemeinsam sind sie stark und schlau genug um der Gefahr zu entrinnen. Jeder hat seine besonderen Fähigkeiten die eingesetzt werden und so gelingt es tatsächlich das Abenteuer zu überstehen. Besser noch Mino erkennt, dass Lola gar nicht so doof ist wie er dachte. Aus Abneigung wird Zuneigung und Freundschaft. Man kann eben auch mehrere beste Freunde haben, das wird hier besonders schön deutlich zumal es mit mehreren ja einfach auch viel schöner ist zu spielen.
Besonders gut hat mir die Empathie gefallen mit der die Autorin hier kindliche Sorgen und Nöte aber auch andere Alltäglichkeiten in die Tiere hineinprojiziert und den Kindern so ihr eigenes Verhalten zuweilen verdeutlicht. Aus der Sicht der Tiere gesehen, die das alles erleben können die Kinder reflektierter erleben was sie eigentlich kennen.
Darüber hinaus lernen die Leser und Zuhörer ganz nebenbei sehr viel über die Tiere und deren Lebensgewohnheiten. Hier wird nahezu unbemerkt Sachwissen in eine fiktive Geschichte eingebunden, die von Freundschaft, Toleranz, Miteinander und Gemeinschaftsgefühl erzählt.
Die Geschichte ist in mehrere längere Kapitel unterteilt, die den jungen Lesern eine gute Möglichkeit bieten gezielt Lesepausen zu machen, gleiches gilt natürlich auch fürs Vorlesen. Begleitet wird die Handlung von vielen farbigen Illustrationen die Tina Nagel mit viel Liebe zum Detail inszeniert bzw. gezeichnet hat. Die Bilder visualisieren nicht nur das Geschehen trefflich sondern vermitteln darüber hinaus auch ein gutes Gefühl für die jeweiligen Stimmungen.