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Jim ist mies drauf


Bildquelle: Loewe Verlag
Jim ist mies drauf
von Suzanne & Max Lang
32 Seiten
1. Aufl. 2020
ISBN: 978-3-7432-0669-4
Loewe Verlag
12,95€

Eine sehr ausdrucksstarke Geschichte über Gefühle insbesondere schlechte Laune
für Kinder ab 3-4 Jahren
Ist dieses Cover nicht schon herrlich?
Ein kleines Mädchen sagte zu mir:
"Oh Himmel sieht der grimmig aus. was ist dem denn passierrt, das er so schlechte Laune hat? .... Ich glaub ich grusel mich."

Jim Panse wacht auf und irgendwie ist alles nicht richtig.
Obwohl es ein wunderschöner Tag war, war es ihm zu hell, der Himmel strahlte zu blau und die Bananen waren auch nicht nach seinem Geschmack. Er ist selbst verwundert über sich. Was ist nur los? Sein bester Freund Nick vermutet, das Jim schlechte Laune hat und mit dieser Vermutung tritt er eine ungeahnte Lawine aus, denn Jim wird richtig sauer. "Ich habe keine schlechte Laune!" ruft er. Als sie dann auf den Marabu treffen und ihm ebenfalls auffällt, das Jim schlecht gelaunt ist wird es langsam nervig für den kleinen Affen. Der Marabu meint, dass Jims Körperhaltung für Anspannung und schlechte Laune steht. Jim ändert sofort seine Haltung denn er hat ja keine schlechte Laune. So geht das fast den ganzen Tag. Überall wo Jim hin kommt wird er auf seine schlechte Laune angesprochen und erwähnt das doch eigentlich so ein schöner Tag ist. Jeder hat einen Rat für ihn. Doch dann wird  es Jim einfach zu viel. Er brüllt ganz laut: " Ich hab keine schlechte Laune" und läuft davon.
Als er wenig später unter einem Baum etwas zur Ruhe kommt wird ihm langsam bewusst, das er vielleicht doch schlechte Laune hat. Sich einzugestehen, dass man nicht gut drauf ist und die anderen damit auch nich recht haben ist bestimmt nicht leicht für den kleinen Affen, der erst noch lernen muss mit Gefühlen umzugehen. Vor allem mit Gefühlen, die er erst einmal selbst nicht einordnen kann und die ihm deshalb auch ein wenig Angst machen.
Als sich wenig später Nick zu ihm gesellt, der so sein ganz eigenes anderes Problem hat, und sie einfach so nebeneinander sitzen, da gesteht Jim seinem Freund aber vor allem auch sich selbst ein, das er wohl doch schlechte Laune hat. Doch er kommt auch zu der Einsicht, dass es völlig oky ist mal schlechte Laune zu haben.
Suzanne und Max Lang gelingt es mit ihrem Bilderbuch in Wort und Bild eine Geschichte zu erzählen, die tief in die Gefühlswelt von Kindern blicken lässt. Wir Erwachsenen haben gelernt mit Gefühlen umzugehen, gelernt sie einzuordnen und dennoch fällt es uns oft schwer damit umzugehen. Kinder müssen es erst noch lernen. Ihnen machen Gefühle, die sie nicht kennen, die sich nicht einordnen können Angst. Das es völlig oky ist wenn es einem einmal einfach nicht gut geht, lernen und verstehen sie durch Jim Panse und seine Geschichte. Was mir sehr gut an der Geschichte gefällt ist, dass auch auf die Körpersprache, die Mimik und Gestik eingegangen wird. Hängende Schultern, eine gewisse Angespanntheit oder traurig aussehende hängende Augenlider sind nur ein Beispiel dafür. Gefühle zu verstehen ist schwer. Durch die wundervollen Illustrationen, die die Gefühlswelt in vielen Facetten einfängt und widerspiegelt , gelingt es Kindern ein Gefühl für Gefühle zu bekommen.
Das Jim sich und seinem Freund am Ende eingesteht, das er wohl doch schlechte Laune hat und das es wohl noch eine Weile so bleiben wird ist ein Lernprozess den Kinder machen. Wenn sie sich dann an Jim erinnern fällt es ihnen vielleicht etwas leichter und nimmt ihnen die Angst vor dem Unbekannten. Andererseits lernen vielleicht aber auch alle das es Situationen, Momente gibt an denen ein gut gemeinter Rat einfach nicht fruchten kann.
Und so haben wir hier ein wirklich tolles Bilderbuch. Ausdrucksstark, intensiv, gefühlvoll und auch ein wenig witzig, denn das was wir in den Bildern sehen lässt doch schon öfter mal schmunzeln.