Unsere Lieblingsbücher

Klara & Defi * Kopfkino, das Ende der Angst

Bildquelle: Praxis für Canepädagogik Corinna Möhrke
Klara & Delfi
Kopfkino
Das Ende der Angst
von Corinna Möhrke
56 Seiten
ISBN: 9783982055800
1. Aufl. Februar 2019
10,00€


Eine wundervolle Fantasie-Reise 
der besonderen Art zum Thema Angstbewältigung
zum Vorlesen und Einsatz bei Entspannungsstunden
sowie zum selber lesen für Kinder 
mit etwas Leseerfahrung ab etwa 2.Klasse


In ihrem Buch 
"Klara & Delfi  *Kopfkino, das Ende der Angst" nimmt die Autorin Corinna Möhrke ihre kleinen wie großen Leser mit auf eine ganz besondere Reise, die einen nicht nur tief in eine fantastische Welt mit nimmt sondern wirklich auch sehr viel in einem bewirkt. Dabei ist es nicht nur der Inhalt der Geschichte sondern vor allem auch die Art und Weise wie die Autorin erzählt.
Einfühlsam mit sehr viel Empathie erzählt sie von Delfi, einem kleinem Delfin, der in das Netzt von Fischern gerät, sich an Netzt und Schiffsschraube verletzt und nur durch ein Wunder mit Hilfe von Klara und ihren Eltern sowie dem Tierarzt überlebte. Eigentlich hatten alle ihn aufgegeben doch Klaras Hartnäckigkeit, Liebe, Pflege und Fürsorge rettet Delfi das Leben. Seitdem sind Klara und Delfi beste Freunde. Doch diese lebensbedrohliche Situation hat bei Delfi tiefe Spuren hinterlassen. Er hatte Angst allein hinaus aus Meer zu schwimmen, tief zu tauchen. Am liebsten war er da wo Klara war. In ihrer Nähe fühlte er sich sicher und sie versuchte alles Delfi dabei zu helfen seine Angst zu überwinden. Sie tauchte mit ihm und auch sonst hatten sie viel Spaß. Für Klara ist es das fast perfekte Leben wäre da nicht die Sorge um Delfi, denn bei aller Freude und Freundschaft möchte sie natürlich auch, dass Delfi ein Leben wie alle anderen Delfine führen kann. Schließlich wartet auf ihn in der Tiefe des Meeres eine wundervolle Welt, die es sich lohnt zu entdecken. Einfühlsam erzählt die Autorin von Klaras Bemühungen und der unbändigen Angst die Delfi lähmt und in Panik versetzt. Sehr besonders wird es als Klara Delfin auf eine Fantasiereise mit nimmt in der sie gemeinsam in die Tiefe des Meeres abtauchen, tiefer und tiefer . Dabei beschreibt sie alles so wunderbar und realistisch als wären sie wirklich abgetaucht. Als es kurze Zeit später zu einer sehr dramatischen Situation kommt in der Klara Delfis Hilfe benötigt ist ihm klar, dass er seine Angst überwinden muss. Er erinnert sich an Klaras Fantasiereise von ihr geleitete gelingt es ihm zusammen mit seinem Willen zu helfen in die Tiefe abzutauchen und Klara zu helfen. Dabei wächst er dank der Kraft  des Kopfkinos über sich hinaus.
Die Geschichte endet mit dem wundervollen Satz:
"Dankeschön, wunderbares Leben, für deine Herausforderungen und die magische Kraft unserer Gedanken!"
Ein Buch und seine Wirkung auf einen zu beschreiben ist um so schwerer, je mehr man von der Geschichte begeistert ist. So geht es mir und vielen anderen, die ich kenne auch.
Corinna Möhrkes Buch fasziniert und begeistert aber da ist noch so viel mehr. Die Geschichtet spendet, auch wenn sie für Kinder geschrieben ist, unglaublich viel Kraft bei gleichzeitiger Entspannung. Als ich das Buch das erste Mal in die Hände nahm und es im Hinblick auf die Lesefähigkeit für Kinder prüfen wollte war ich zunächst begeistert von der großen, klaren Druckschrift und der handlichen Aufmachung. Das Vorhaben zu sehen wie ich das Buch mit Kindern einsetzten kann rückte schon nach ein paar Zeilen ganz weit weg und ich war gefangen in der Geschichte, die mit so viel Gefühl geschrieben ist, das man sich ihr nicht mehr entziehen möchte. Man taucht in eine ganz andere Welt die noch einmal tiefer entführt in dem Moment wo Klara mit Delfi auf eine Fantasie-Traumreise geht. Dieser Wirkung kann und will man sich einfach nicht entziehen und sie ist es, die die Geschichte so intensiv und nachhaltig auf uns wirken lässt.
Was Erwachsene berührt und ihnen Kraft gibt muss bei Kindern nicht die gleiche Wirkung haben und so überlegte ich wo und wann ich es mit Kindern lesen könnte. Ich entschied mich für eine Kita mit Kindern im Alter zwischen 5 und 7 Jahren, des sogenannten Vorschulkindern, bei denen ich im Laufe der letzten Besuche immer wieder fesselten musste, das sie nicht länger als 5-8 Minuten still sitzen konnten um einer Geschichte zu folgen. Gewagt? Vielleicht. Doch irgendetwas sagte mir, dass ich es machen muss. Meine Intuition war genau richtig. Die Kinder waren fasziniert von der Geschichte, fragten noch nicht einmal nach Bildern. Sie wahren fast alle sehr entspannt und ruhig und als ich zur Fantasiereise kam sah man deutlich die verträumten Gesichter, die sich immer mehr entspannten und die Körperspannung nachließ. Viele lümmelten sich längs hin, kuschelten sich in Kissen und als die Reise zu Ende war und die Geschichte auf seinen Höhepunkt zuging, es also richtig spannend wurde, da hatte ich / bzw. die Geschichte ihre volle Aufmerksamkeit obwohl ich ja nun schon eine weile vorgelesen hatte.
Die Erzieherinnen, die zwischendurch hineinschauten glaubten es kaum, genauso wie ich. Als dann auch noch zwei der sonst so unruhigen Kinder zu mir kamen und fragten ob ich mit der Geschichte noch einmal wieder kommen könnte  bedeutete mir das sehr viel. Eines erzählte, dass es sich anfühlte als wenn man auf einer Wolke im Wasser schweben würde. Ein Widerspruch in sich aber ich verstand.
Fantasiereisen für Kinder gibt es viele, gehören, so dachte ich, zum Erzieher- Repertoire, doch hier in der Einrichtung arbeitete damit nicht. Vielleicht war es deshalb so etwas besonders. 
Nachdem ich in 4 weiteren Einrichtungen mit ähnlicher Zielgruppe mit dem Buch zu Gast war nahm ich es mit zu unserer sonntäglichen Kinder -und Seniorengruppe. Dieses Mal bauten wir eine wahre Kuschellandschaft mit Matratzen und Kissen, gemütlichen Sesseln etc. auf. Für jeden sollte es Gelegenheit geben sich zu entspannen. Und ich möchte hier auch gar nicht ausschweifen aber es war ein besonderer Vorlesetag, der dazu führte, dass die älteren Herrschaften nun mehr solche Entspannungsreisen machen möchten.
Nun ist die Geschichte ja ganz anders angelegt, geht es doch um eine Möglichkeit Angst zu überwinden. Das kann man beim und nach dem Vorlesen nicht direkt erfahren, um so erfreuter war ich, das  mich zwei Einrichtungen baten noch einmal wieder zu kommen weil die Kinder mir Geschichten erzählen wollten. Ich war sehr gespannt, denn so etwas gab es noch nicht. Da kam der kleine Tim 5 Jahre, der angst vor Höhe hatte. Die Kinder lachten ihn oft aus wenn er oben an der Rutsche stand und sich dann dich nicht traute hinunter zu rutschen, das hatte er mir im Gespräch nach der Leserunde erzählt. Er erzählte jetzt, dass er am Nachmittag mit der Oma auf dem Spielplatz war und an Delfi gedacht hat und dann hat er sich auf den Bauch gelegt, all seinen Mut zusammen genommen und ist gerutscht. Auf dem Bauch deshalb damit er nicht nach unten gucken musste. Er war so stolz und es hat ihm so gut gefallen, dass er nach ein paar Mal rutschen auf dem Bauch sich dann auch traute im Sitzen zu rutschen. Eine eigene Fantasiereise hatte er nicht. Für ihn war der Ansporn so mutig zu sein wie Delfi.
Viele der Kinder mit denen ich beim zweiten Treffen sprach erzählten  ähnliches, wenn auch nicht so spektakulär wie das Erlebnis von Tim aber für sie wichtig. Einer traute sich den Hund des Nachbarn zu streicheln, die andere stellt sich jetzt freiwillig unter die Dusche..... .
Mir hat diese Zeit mit den Kindern, den Senioren und dem Buch gezeigt wie wichtig diese Geschichte für uns alle ist und welche Wirkung ein Buch haben kann. Eine intensive Erfahrung und darum ist die Rezension dieses Mal auch etwas anders ausgefallen wie sonst.
Nach Ostern werde ich mit Grundschulkindern der 3-4 Klassen in einer Projektwoche diese Geschichte lesen. Im Anschluss werden sie eigene Fantasiereisen erfinden können und dazu Bilder gestalten. Ich bin schon sehr gespannt wie das Projekt sich entwickeln wird. Ich werde darüber berichten und dann hoffentlich auch mit Fotos, die ich eigentlich schon von den anderen Veranstaltungen einbringen wollte. Leider hat mir die Technik ( meine Unfähigkeit) da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber beim nächsten Mal bin ich schlauer und passe beim Transfair besser auf.
Zum Abschluss und weil ich gerade von Bildern sprach möchte ich auch noch auf die Bilder, die die Geschichte begleiten eingehen. Stimmungsvoll wie die Geschichte sind auch die kleinen  Bildblasen, von denen ich hier im Video einmal ein paar eingefangen habe, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt.
Ja, und ganz zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass die große, klare Druckschrift, die ich zu Beginn schon erwähnte, wunderbar für Leseanfänger zu lesen ist. Ab 2. Klasse haben unsere Lesekinder sie selbst gelesen und waren genauso begeistert wie alle anderen. Es gab kein Kind, dem die Geschichte nicht gefallen hat und das auch bei den Jungen obwohl die Protagonistin ein Mädchen ist.

Wer mehr über die Autorin Corinna Möhrke
erfahren möchte dem möchte ich ihre Homepage empfehlen. Jeder der mit Kindern insbesondere schwierigen Kindern zu tun hatte sollte sich hier einmal auf Entdeckungsreise begeben .
http://canepaedagogik.de/tiergestutzte-paedagogik-idee/