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Die Haltestelle der Madame Vromant

Bildquelle: Jonna Struwe und Arabell Watzlawik
Die Haltestelle der
Madame Vromant
von Jonna Struwe
illustriert von Arabell Watzlawik
32 Seiten
ISBN: 978-3-98595-971-6
1. Aufl. 01. Dezember 2023
17,00€

Auf euch wartet eine ganz wundervolle, herzerwärmende Geschichte über Hilfsbereitschaft, Herzenswärme, und Freundlichkeit 
-nach einer wahren Begebenheit aus Frankreich-
für Kinder ab 4 Jahren
Es gibt so viele wundervolle Geschichten, die das Leben schreibt, die aber nicht in die Welt hinausgetragen werden und dann irgendwann vielleicht in Vergessenheit geraten. Wie gut, dass es Geschichtenerzähler*innen wie Jonna Struwe gibt, die neugierig alles aufnehmen und es mit viel Herzblut und Leidenschaft weitergetragen. Ohne Jonna Struwe hätten wir wohl nie von Madame Vromant erfahren und somit auch nicht von all den wundervollen Menschen von Dieppe in der Normandie, die durch ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft die wahre Geschichte mitgeschrieben haben.

Auf Grundlage der wahren Begebenheit, die 2008 ans Tageslicht kam, erzählt Jonna Struwe die Geschichte des kleinen Raphael oder eben die Geschichte seiner Begegnung mit der wahren Geschichte um die Haltestelle Jeannine Vromant und ihrer Namensgeberin, die in ihrem Testament  mehr als 200 Bürger von Dieppe bedachte. 
Erst einmal möchte ich euch Raphael vorstellen, den Junge, den Jonna Struwe zu ihrem neugierigen kleinen Protagonisten erwählte, um mit ihm diese Geschichte lebendig werden zu lassen.

Raphael fährt fast täglich mit seiner Mutter mit dem Bus. Mal zum Strand, mal in die Stadt, mal an den Hafen oder auch zum... . Er liebte das Zischen, wenn sich die Türen des Busses öffneten und schlossen, er klettere gern auf die hohen Sitze und er lauschte gern der Stimme, die die Haltstellen ansagt. Kurz für Raphael ist Busfahren immer etwas Schönes.
Er kannte alle Haltestellen und wusste genau die Reihenfolge, in der sie auf ihrem Weg lagen. An diesem Tag in der Geschichte steigen sie an der Haltstelle Jeannine Vromant aus und damit beginnt dann die spannende Reise in die Geschichte der Jeannine Vromant, nach der die Haltestelle benannt wurde. Raphael möchte von seiner Mutter wissen, wo denn Madame Vromant wohnte, und erfährt zu seinem Erstaunen, dass sie gar nicht dort in der Häuserzeile gewohnt hat, wo die Haltestelle steht.. Raphael war sich sicher, nach dem eine Haltestelle benannt wurde, der musste berühmt sein. In seiner kindlichen Phantasie malte er sich aus, wieso sie berühmt ist, was Arabella Watzlawik in zauberhaften und auch witzigen kleinen Gedankenblasen-Bildern eingefangen hat. 
War sie vielleicht eine Berühmte……, oder eine reiche……., oder….. ?
Doch zu seiner Überraschung erklärte ihm seine Mutter, dass Jeannine Vromant nicht berühmt war. Auch die Bäckerin, mit der Raphael ins Gespräch kommt kannte Jeannine Vromant, sagte aber, wie einige andere, die er später noch befragte, dass Sie nicht berühmt war. Jeder den er fragte konnte etwas zu der alten Dame erzählen. Jede Geschichte lässt uns Lesern die alte Dame ein wenig näher kennenlernen, aber einen Grund, wieso nach ihr eine Haltestelle benannt wurde, gab es deshalb immer noch nicht.
Doch wieso ist dann nur eine Haltestelle nach ihr benannt worden? Raphaels Mutter hat eine tolle Idee. Sie schlägt Raphael vor den Busfahrer zu fragen.
Und genau das macht er dann gleich am nächsten Morgen. 
Was er erfährt, ist die echte Geschichte der Jeaninne Vromant, die einfach berührend und herzerwärmend ist.
Die Geschichtensplitter, die wir durch Raphaels Befragungen kennenlernen dürfen, sind von Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe geprägt. Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, die der alten, schon etwas gebrechlichen Madame Vermont zuteilgeworden ist. 

Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten, denn es ist so wundervoll, wie Jonna Struwe die Geschichte erzählt, dass ich den Zauber, der von der Handlung ausgeht, nicht vorwegnehmen möchte.
Nun, einen Geschichtensplitter verrate ich dann doch, aber das Ende nicht.

Madame Vermont, so erzählt der Busfahrer, war schon alt und gebrechlich. Das Laufen am Stock viel ihr schwer und deshalb gab es viele Busfahrer, die die alte Dame ganz nah an ihrem Haus aussteigen ließen, auch wenn es da keine Haltestelle gab. So hatte sie es nicht so weit zu laufen. Und das hat dann im weiteren Verlauf auch damit zu tun, dass eine Haltestelle nach ihr benannt wurde.
Ich sehe schon die Fragezeichen in eueren Köpfen, doch wieso, weshalb, warum? Das erfahrt ihr, wenn ihr in diese zauberhafte Geschichte eintaucht, an dessen Ende ihr auch noch weitere Hintergrundinformationen zur eigentlichen Geschichte bekommt.

Jonna Struwe erzählt hier aber nicht nur eine warmherzige Geschichte, in der eine wahre Begebenheit eingebunden ist, sondern vermittelt uns Lesern auch ganz viel von dem französischen Flair des kleinen Ortes Dieppe in der Normandie, was Arabell Watzlawik in wundervollen, mit viele Liebe zum Detail gezeichneten Illustrationen eingefangen und zu Papier gebracht hat.
Sie erweckt damit die Handlung zum Leben und gibt ein Gefühl für Stimmungen und Situationen.
Wieso die Zeichnungen so viel Realitätsbezug haben und auf welcher Grundlage Arabell Watzlawiks Zeichnungen entstanden sind davon erzählt Jonna Struwe auf ihrer Homepage. Ich kann jedem den Blick auf die Homepage nur ans Herz legen, denn es ist wirklich sehr spannend und dann erfahrt ihr auch, wieso eine der Figuren ein Ahronblatt, das kanadische Wappensymbol, auf ihrem Kapuzenpulli trägt und wieso dies Jonna so wichtig war.

Die Geschichte ist wirklich wundervoll. Raphaels Liebe zum Busfahren, seine Neugier, mit der er auf seine eigene Entdeckungsreise geht, und wie er sich mit der Geschichte der alten Dame auseinandersetzt, und nicht zuletzt die wahre Geschichte der Madame Vromant. Mit den zusätzlichen Informationen zur Entstehungsgeschichte dieses Bilderbuchs wird daraus ein ganz besonderes Buch- und Geschichten-Erlebnis. Ich bin so froh all das auf der Homepage entdeckt zu haben, um es nach dem Vorlesen mit den Kindern teilen zu können. Die Geschichte hinter der Geschichte ist fast genauso spannend, wie die Handlung.

Die Bilderbuchgeschichte liefert schon viel Möglichkeiten mit Kindern ins Gespräch zu kommen, doch mit den zusätzlichen Informationen werden die Kinder inspiriert zusätzlich in die Geschichte des Ortes einzutauchen, die auch ein wichtiger Bestandteil unserer eigenen, oder sollte ich sagen unserer gemeinsamen, Vergangenheit ist.
Arabell Watzlawik (auch das erfahren wir auf Jonna Struwes Homepage) war selbst noch nicht in Dieppe, hat aber große Lust sich auf die Spuren der Geschichte zu begeben, und genauso geht es auch vielen Lesern.

So ist diese Bilderbuchgeschichte, weitaus mehr als eine Bilderbuchgeschichte, wenn man sich auf das Leseabenteuer einlässt und sich inspirieren lässt, weiterzuforschen.

Ob über die kulinarischen Vorlieben der Franzosen, oder den Ort Dieppe und die Lage in der Normandie, oder die geschichtlichen Ereignisse, es gibt soooo viel zu erforschen, und genau deshalb ist dieses Bilderbuch auch so Altersgruppen unabhängig. Kinder ab 4-5 Jahren können der Handlung gut und umfassend folgen, aber auch für Grundschulkinder ist es unglaublich spannend. Man kann es wunderbar einsetzten, um danach über die Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit zu sprechen um später den Bogen weiter zu schlagen.

Dabei bietet sich an ein Augenmerk auf Landschaft und Kulturgeschichte, und natürlich auch auf die geschichtlichen/ historischen Aspekte zu richten.

Ihr könnt aber auch noch einen anderen spannenden Fokus setzten, in dem ihr das Buch in Kombination mit den vielen Zusatzinformationen auf der Homepage nutzt, um mit den Kindern in die Welt der Entstehung eines Buches und der Illustrationen einzutauchen.

Bereits
 "Molly, Trappel und das Knack", ein besonderes Buch über Geräusche (von Jonna Struwe und Arabell Watzlawik) war ein absoluter Hit und hat so verdient den Selfpublisher Buchpreis gewonnen, doch die „Haltestelle der Madame Vromant“ ist noch einmal besonderer. 
Einfach fantastisch.
Wer die Geschichte rund um die Haltestelle und Madame Vromant einmal gehört hat, wird sie so schnell bestimmt nicht vergessen.

In diesem Sinne lege ich euch das Buch mit dem besonderen Lesespaß ganz besonders ans Herz und ich würde mir wirklich sehr wünschen, wenn ihr das Buch vielen weiterempfehlt und die Geschichte der Madame Jeannine Vromant weitertragt.

Für Inspiration, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.
Mehr erfahrt ihr auf Jonna Struwes Homepage, die ich euch wirklich sehr ans Herz lege.
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