Bildquelle: Annette Betz Verlag
Känguru Rudi geht verloren
von Jessica Tromm
und Elfe Marie Opiela
32 Seiten
1. Aufl
.ISBN: 978-3-219-11762-2 2018
Annette Betz Verlag
15,40€
Thema verloren gehen
für Kinder ab 3 Jahren
Es kommt immer mal wieder vor, dass ein Kind sich zu weit entfernt und dann nach seiner Bezugsperson sucht.
Genauso geht es dem kleinen Känguru Rudi, der mit seiner Mutter in den Zoo geht.
Gut nur, das Rudis Mutter ihn auf solch eine Situation vorbereitet hat und Rudi nun weiß wie er sich verhalten muss.
Das Bilderbuch eignet sich wunderbar um genau diese Situation mit Kindern zu besprechen.
Mit einer guten Vorbereitung ist alles nämlich halb so schlimm.
Das Bilderbuch ist für kleine Kinder gedacht.
Man sollte hier noch nicht zu viel Verhaltensregeln erwarten. Als Einstieg für ein Gespräch, in dem man die wichtigsten Regeln genau bespricht ist es wunderbar, zumal viele der Dinge, die man zu dieser Thematik seinem Kind erklären möchte ohnehin individuell unterschiedlich sind.
Aber nun zur Geschichte:
Rudi, das kleine Känguru lebt sicher und geborgen im Beutel seiner Mutter.
An diesem Tag gehen sie gemeinsam in den Zoo. Nachdem sich Rudi mit einem super leckerem Muffin gestärkt hat guckt er neugierig aus seinem Beutel hervor und ist sehr überrascht wie viel es dort zu sehen gibt.
Viele menschliche und tierische Besucher möchten diesen Tag im Zoo verbringen.
Wie bei Menschenkindern auch kommt dann von Rudi irgendwann die Frage ob er sich auch ein wenig allein umschauen kann und wie bei Menschenmuttis auch erlaubt auch Rudis Mamas es natürlich mit dem Hinweis nicht zu weit weg zu hüpfen.
Nun ist es aber so, das Rudi ständig neue tolle Sachen entdeckt. Die bunten Fische im Aquarium lassen ihn so lange staunen bis er ein lautes "TÖRÖÖÖÖ!" hört. Wo das wohl herkommt? Schnell entdeckt er den riesigen Elefanten. Dann findet er für eine Zeit eine Spielgefährtin mit der er herumtollt. Als sie von ihrem Papa abgeholt wird entdeckt Rudi einen Löwen. Den muss er unbedingt seiner Mama zeigen.
Doch wo ist sie?
Ratlos überlegt er. Einen kleinen Augenblick kommt ihm der Gedanke, ob die Mutti wohl allein nach hause gehüft ist. Doch er ist sich sicher, das würde sie niiiiiemals machen.
Schnell fällt ihm ein was seine Mutter ihm immer sagt.
"Kannst du mich mal nicht mehr sehen, hüpf nicht weiter, bleibe stehen!"
Also bleibt er stehen ruft aber nach ihr. Leider ohne Erfolg.
Und dann kommt da plötzlich eine scheinbar freundliche Stimme, die Hilfe anbietet.
Bei uns Menschen wäre es ein Fremder, mit dem man nie mitgehen darf.
Hier ist stellvertretend die säuselnde Schlange gewählt worden, was nicht nur unsere Lesekinder toll fanden.
Rudi ist klug, er ist ja auch schon "groß" er weiß genau, das er mit niemandem mitgehen darf.
Während er nun einfach mit seinem Kuscheltuch in der Hand abwartet und ihm schon ein paar Tranchen über die kleinen Känguru Wangen rollen kommt Gerti, die kleine Giraffe mit ihrer Mama vorbei.
Ob sie Rudi helfen können?
Natürlich!
Aber wie, das verrate ich hier noch nicht.
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Es ist eine lustige, einfühlsame, sehr lebendige Geschichte ohne den pädagogischen Zeigefinger, die einfach anregt einmal mit den Kindern über das Thema "Verlorengehen" zu sprechen.
Elfe Marie Opielas Illustrationen fangen die Geschichte wunderbar ein und veranschaulichen die Situationen wunderbar.
Ihr sehr eigener, klarer etwas kindlich wirkender Illustrationsstil spricht ihre kleinen wie großen Leser an. Witzig, alltäglich, dynamisch, fröhlich und mit viel Liebe zum Detail erzählt sie so ganz nebenbei auch noch viele kleine Randgeschichten.
Der Pinguin der mit einem Hörnchen Eis auf einem Zaun sitzt, der Maulwurf der fröhlich aus der Wiese blickt, der kleine gelbe Vogel auf dem großen grauen Elefanten, Eine Vogelfamilie, die es sich am Teich gemütlich gemacht hat und die vielen Menschen mit ihren unterschiedlichsten Gesichtern, all das lässt das Bilderbuch auch zu einem kleinen, quirligen Entdeckerbuch werden.
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Unsere kleinen Lesekinder haben Rudi schon sehr ins Herz geschlossen und ich bin mir sicher es wird noch vielen anderen auch so gehen.