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Vom kleinen Stern, der etwas Besonderes sein wollte

 


Bildquelle: Gerth Medien
Vom kleinen Stern, der etwas Besonderes sein wollte
von Björn Steffens
24. Seiten
1. Aufl. 27. August 2018
Gerth Medien
12,00€

Eine gefühlvolle Geschichte über
Traurigkeit, Selbstzweifel,
 Ich-Findung, Selbstfindung
-Gott hat jeden besonders gemacht-
für Kinder ab 3 Jahren
Vorab: Auch wenn es eine weihnachtliche Geschichte ist, ist es keine Geschichte, die nur an Weihnachten spielen kann. Die Handlung könnte sich das ganze Jahr über so oder ähnlich zutragen und deshalb sollte man sich nicht darauf beschränken, das Buch in der Weihnachtszeit vorzulesen.

Es war in der Weihnachtszeit, als Kinder ganz viel Plätzchen backten.
Wundervolle kleine Schneemänner, Tannenbäume, Herzen und auch Sterne wanderten auf die Backbleche und in den Ofen. Und auch wenn sie alle mit Förmchen liebevoll ausgestochen wurden war nicht jedes gleich. Wie im Leben, auch wir sind nicht alle gleich.
Nur das wusste der kleine Stern auf dem Blech nicht, der so gern das allerschönste Plätzchen werden wollte. Es wollte mit Zuckerguss und Streuseln verziert eine Freunde für alle sein. Eben einfach etwas ganz Besonderes.
Als der Lebkuchenmann das hörte lachte er. Mehr noch er erklärte dem kleinen Stern wieso er niemals das schönste Plätzchen werden könnte.
Er sein viel zu klein, viel zu krumm und ein Stück von einer Sternenzacke fehlte. Die Worte des Lebkuchenmanns schmerzten den kleinen Stern sehr und als die Kinder ihn am nächsten Tag links liegen ließen, da schlich er sich heimlich weg. Er kletterte den Tisch hinunter und lief nach draußen in den kalten Schnee. "Ich bin nichts wert", dachte er , "...niemand beachtet mich und freut sich an mir!"(Zitat).
Nach einer Weile traf der auf eine kleine Blaumeise, der der trauriger Stern sofort auffiel. Es wollte wissen wieso der Stern so traurig war. Er erklärte ihr, dass er etwas Besonderes sein wollte, das man sich an ihm freuen sollte. Die Blaumeise wunderte sich sehr, denn für sie war der kleine Stern etwas Besonderes. Er duftete doch so herrlich. Wie froh wäre die kleine Meise wenn sie ein paar Krümmel von ihm bekommen könnte, wo es wegen des Schnees und des Frostes doch so schwer war etwas zu Essen zu finden.
Und so kommt es, dass der kleine Stern der Meise ein paar Krümmel von sich gibt und sie damit sehr glücklich macht.
Seht ihr den kleinen Stern, wie traurig er ist und wie glücklich er aussieht nachdem er dem Eichhörnchen helfen konnte.

Wenig später trifft er auf ein Eichhörnchen, dem ebenfalls auffällt wie traurig er ist. Wieder erzählt er von seinem Leid und auch das Eichhörnchen kann nicht verstehen, dass der Stern sich so minderwertig fühlt. "Ich finde, du bist genau richtig." sagt es und bittet ihn um Hilfe.
Das Eichhörnchen hat ein richtiges Problem und tatsächlich kann der Keks helfen, genauso wie er der Maus helfen kann, die er kurz darauf trifft.
Wenn wir genau hinschauen, dann erkennen wir, wie glücklich der Stern in den Momenten wo er helfen kann, aussieht. Doch immer wenn er dann wieder allein ist kommt die Traurigkeit zurück.
Als es Abend wurde und der Mond aufging wurde der Stern noch etwas trauriger. Er wusste gar nicht wo er hingehen sollte. 

Da traf er auf einen Fuchs, der ebenfalls sah wie traurig der Stern war. Wieder klagte der Kleine sein Leid. Der Fuchs wunderte sich sehr und erzählte ihm von Gott, von den Menschen, die immer versuchten einen Ideal hinterher zu laufen. Die einen fühlten sich zu dick, andere zu dünn, wieder andere fanden sich zu dumm oder..... . "Kein einziger ist von oben bis unten perfekt........ Jedem hat Gott etwas ganz Besonderes geschenkt: ein Herz! Und jeder kann es benutzen, um anderen .....Gutes zu tun."(Zitat)
Wenn man jemandem hilft, ihn tröstet, sich um ihn sorgt oder jemanden in den Arm nimmt benutzt man Gottes Geschenk.
Genau das hatte der kleine Stern gemacht.
Er hatte etwas von sich gegeben, er hat geholfen. Er war etwas ganz Besonderes. Er dachte noch ein wenig über das nach was der Fuchs ihm erzählte und je mehr er darüber nachdachte desto glücklicher wurde er.

Er ist wirklich etwas ganz Besonderes und diese Wandlung erleben wir auch in den Bildern, die eine sehr ausdrucksstarke Bildsprache haben.
Wenn man einmal nur die Figur des Sterns betrachtet, dann erlebt man sogar die typischen Körperhaltung in den einzelnen Gefühlslagen. Im Kombination mit der Mimik haben wir hier ein Bild, das perfekt Gefühle erkennen und nachempfinden lässt.

Björn Steffens erzählt hier nicht nur eine Geschichte über Selbstzweifel und Ich-Findung sondern auch eine Geschichte, die Kindern Gott näher bringt.
Gott hat alle Menschen (aber auch Tiere) geschaffen und mit etwas Besonderem ausgestattet. Er hat ihnen ein Herz geschenkt das sie einsetzen sollten. Das Herz, das nicht nur den Körper lebendig hält sondern vor allem das Liebe schenken kann. Hilfsbereit sein, für andere da sein, jemanden Zeit schenken, ihm zuhören, in den Arm nehmen, all das und noch viel mehr können wir tun und damit nicht nur andere sondern auch sich selbst glücklich machen.
Der kleine Stern wollte etwas Besonderes sein und dachte man ist nur etwas Besonderes wenn man besonders schön ist. Ein wirklich sehr oberflächlicher Gedanke, den leider viel zu viele Menschen haben.
Schön sein, der Beste sein, das ist das Maß der Dinge. Leider gibt es viel zu viele Menschen, die dies glauben und auch weitertragen. Weitertragen in dem was sie sagen, wie sie ihre Freunde wählen oder auch ihre Kinder erziehen. Es gibt so unglaublich viele Kinder, die genau unter diesem Druck leiden. Ein Erwartungsdruck, dem sie nie gerecht werden können. Die Folgen sind bekannt und darauf möchte ich hier auch gar nicht weiter eingehen.
Gott hat den Menschen ein Herz geschenkt damit sie es positiv einsetzten. Herz zeigen. Schönheit kommt von innen sagt man und vielleicht ist es genau das, was die Geschichte transportiert.
Der Stern ist vielleicht in den Augen vieler nicht perfekt aber er hat das Herz am rechten Fleck. Er hilft wo immer er kann und das macht ihn zu etwas Besonderem.

In Gesprächen mit Kindern kann vieles besprechen und vielen herausarbeiten. Kinder, denen es vielleicht wie dem kleinen Stern geht kann man zeigen, was sie so besonders macht. Man kann gemeinsam überlegen wie man anderen helfen kann, wie man andere unterstützen kann, wie man sich vielleicht irgendwo einbringen kann.
Man kann Kinder anregen darüber nachzudenken wie es sich anfühlt Hilfe zu bekommen und wie es sich anfühlt zu helfen.
Macht Helfen oder auch Schenken glücklich? Macht es vielleicht sogar zuweilen glücklicher als etwas geschenkt zu bekommen?
Beispiele sammeln, anregen darüber nachzudenken, das ist das was diese Geschichte neben der Botschaft so wertvoll macht.

Begleitet wird die Geschichte von sehr stimmungsvollen Illustrationen, die die Gefühlslag des kleinen Sterns sehr schön erkennen lässt. Sie lässt aber erkennen, wie entrüstet die Tiere sind, denen der Stern begegnet.
Sie alle helfen ihm auf ihre Weise, aber vor allem, weil sie ihn spüren lassen, das er sehr wohl etwas Besonders ist. Auch das sieht man in den Bildern, die zu jeder zeit sehr nahbar sind. Die Tiere brauchen Hilfe und bekommen sie vom kleinen Stern und mit der Bitte um Hilfe helfen sie dem Stern zu erkennen, wie wertvoll er ist.
Nächstenliebe die von Herzen kommt machen den Stern Besonders und nicht sein Aussehen. Eine wichtige Botschaft, die hier intensiv und gefühlvoll zugleich von Björn Steffens über seine Geschichte vermittelt wird, die selbst jüngere Kinder schon verstehen und zum Nachdenken anregen.

Jeder braucht im Leben Bestätigung und Lob. Helfen macht glücklich. 
Was für eine wundervolle Geschichte.
Eine wichtige Geschichte, die den Fokus auf das wesentliche im Leben richtet. 
Es ist so schön zu sehen wie der Stern am Ende wirklich glücklich ist.