Bildquelle: Coppenrath Verlag
Onno & Ontje
Der größte Freund auf der Welt
32 Seiten
eine Geschichte von Thomas Springer
mit Bildern von Alexandra Langenbeck
1. Aufl. 2018
Coppenrath Verlag
12,99€
Band 3
der wunderbaren Geschichten um Onno und Ontje
Thema Freundschaft und Eifersucht
Unsere Lesekinder und auch wir Erwachsene sind grooooße Onno & Ontje Fans.
Um so erfreuter waren wir, dass das Jahr 2018 gleich mit einer neuen Geschichte eingeläutet wird. Besser kann das Jahr eigentlich kaum beginnen.
Auch dieses Mal erzählt Thomas Springer wieder eine anrührende sehr besondere Freundschaftsgeschichte in der auch immer wieder Sachinformationen zum Lebensraum Watt und Hallig eingebunden werden.
Gleich zu Beginn lernen wir wieder jede Menge Meeresbewohner kennen. Skizzen von Steinbutt, Heringshai, Seenadel oder auch Scholle und Taschenpicker lassen uns stauen. Es gibt schon merkwürdige Gesellen unter Wasser. Für alle die Onno und Ontje noch nicht kennen ( immerhin ist dieses schon Band 3) unter folgendem Link könnt ihr mehr erfahren: https://kinderbuchkiste.blogspot.de/p/coppenrath.html Onno ist ein "alter" kauziger Fischer, der mit seiner Frau Olga auf einer Hallig lebt. Seit Onno eines Tages seekrank wurde und nicht mehr aufs Meer zum fischen raus fahren kann nimmt Olga diesen Part ein und Onno versorgt Haus und Hof. Er liebt das einsame Leben ohne Störungen und Aufregungen doch dann steht plötzlich Ontje, ein kleiner gestrandeter Otter, vor ihm. Es war ein langer Weg der Annäherung, denn so schnell schließt der alte Seebär mit niemandem Freundschaft, erst recht nicht wenn dieser jemand ihn in seiner Ruhe stört. Die beiden erleben viel mit einander und sind wirklich dicke Freunde geworden, ihr Leben ist perfekt bis und nun beginnt unsere Geschichte: "Der größte Freund auf der Welt" Nachdem die beiden Olga verabschiedet hatten, die wieder mit dem Boot zum Fischen heraus führ schauen sie ihr noch eine Weile aus ihrem gemütlichen Strandkorb nach. Es ist Abend und Onno möchte nur noch ins Bett. Ontje hin gegen steht der Sinn mehr nach "Blödsinn machen". Wenigstens ein klein wenig. Während Onno es sich schon einmal im Bett gemütlich macht putzt der kleine Otter ausgiebig seine Zähne und hat dabei sichtlich viel Spaß. Ein klein wenig Blödsinn machen muss einfach sein. Am nächsten Morgen werden die beiden von der aufgeregten Zieglinde aus dem Bett geholt. Während Onno sich noch aus dem Bett müht ist Onno schon an der Tür um nach zu schauen was Zieglinde so in Aufruhe versetzt hat. Draußen ist so richtiges Schietwetter, es weht ein heftiger Wind und es regnet. An so einem trüben Tag bleibt man besser im Bett doch was Ontje draußen entdeckt ist dann doch einen Blick wert. Sie haben Besuch. Unfreiwilligen, großen, sehr großen Besuch. Ein Wal ist gestrandet und nun ist Ebbe und er kann nicht zurück ins Wasser. Gut nur das es regnet den Wale brauchen stets feuchte Haut. Mittlerweile hat auch Onno den Weg zum Wal gefunden. Ontje freut sich sehr über den Gast und versucht auch gleich mit ihm in Kontakt zu kommen. Sogar Heringssalat bringt er ihm. Nur leider mögen Wale keinen Heringssalat. Es ist wirklich rührend wie sich der kleine Otter um den riesen Koloss kümmert und auch Onno tat alles damit es dem Gestrandeten gut ging. Nach einigen Stunden wurde das Ontje jedoch etwas zu viel kümmern und Interesse zeigen von Onnos Seite und er wünschte sich, das der Besuch doch nun endlich wieder verschwinden könnte. Leider war die nächste Flut nicht so hoch als das es gereicht hätte den Wal wieder hinaus aufs Meer zu tragen und so musste er wohl oder übel weiter am Strand ausharren in der Hoffnung, dass die nächste Flut mehr Wasser mit sich brachte und der Wasserpegel höher. Nur zu dumm, das nun ausgerechnet der Regen aufhörte und die Sonne heiß auf den Planeten prallte. Onno tat alles um den Wal feucht zu halten. Das bedeutete aber auch er kümmerte sich noch mehr um den Gast, was wiederum Ontjes Eifersucht schürte. Wenn sich keiner um ihn kümmert musste er eben wieder etwas alleine machen. Und was machen kleine Otter am liebsten? Richtig! Blödsinn. Was Ontje anstellt verrate ich hier noch nicht, nur so viel sein verraten, es ist recht gefährlicher Blödsinn. Gott sei Dank rettet Onno den kleinen Otter noch rechtzeitig, echte Freunde sind eben immer zur rechten Zeit am richtigen Ort. Während Ontje so in Onnos Armen liegt , sicher und geborgen erzählt der Kleine traurig von seinen Gefühlen. Doch Onno wäre nicht Onno wenn er seinem Freund nicht verstehen würde. Einfühlsam geht er auf ihn ein schließlich sind sie allerbeste Freunde. Aber der Wal braucht ihre Hilfe soviel ist klar. Ob es den beiden Freunden gelingen wird ihren Besuch wieder ins offene Meer zu bringen? Ihr werdet es erst erfahren wenn ihr selbst zum Buch greift. * Eine tolle, sehr einfühlsame Geschichte, die uns aber auch ganz nebenbei einmal mehr einige Sachinformationen zum Thema Meer ( Ebbe und Flut) und den Walen vermittelt. Witzig sind die kleinen Geschichten, die die Illustrationen am Rande erzählen. Sei es die im Sturm wehende Baumkrone, die aussieht wie ein Fisch ( gab es auch schon in Band 1) oder Ontjes Zähneputzaktion. Die kleinen Tiere wie Krebse Schnecken & Co oder der Vogel mit langem Schnabel der es sich in Onnos Strumpf auf der Leine gemütlich gemacht hat. Lauter kleine Details die das Buch noch lebendiger machen. In jedem Bild ist viel zu entdecken. Ein wenig erstaunt waren unsere Lesekinder über das Coverbild. Während auf dem ersten und zweiten Buch Onno und Ontje im Fokus standen nimmt der Wal dieses Mal viel Raum ein. Das ist wohl dem Thema geschuldet doch irgendwie vermissten die Kinder das große Bild des bärtigen Onno. Ich weiß nicht wie man es hätte anders lösen sollen aber ich muss zugeben mich hat es auch etwas befremdet. Irgendwie anders als bei Band 1 und 2 halt. Die Geschichte ist wieder toll und die Illustrationen eigentlich auch aber irgendwie sind sie leider in ihrer Farbigkeit dieses Mal etwas anders. Sie strahlen nicht so sehr wie in den ersten beiden Büchern. Der feine Pinsel/ Federstrich fehlt mir etwas und vor allem die Ausstrahlung ist ganz anders. Zuweilen wirkt es sehr plakativ plump wie aus den russischen Comic Illustrationen in einfachen Kinderfilmen, die gerade so zahlreich auf der Mattscheibe zu finden sind. Mag sein, dass es an der Witterung im Buch liegt. Schietwetter ist nun mal grau und trüber und auch Abenddämmerung nicht hell aber irgendwie sind die Illustrationen wirklich etwas anders, dachte ich beim ersten Betrachten. Begründen konnte ich es noch nicht. Als ich auf das Bild von Onno und Ontje stieß - der große bärtige Onno hält den kleinen Ontje liebevoll im Arm, da war meine Betrachterwelt erst einmal wieder versöhnt- wenn gleich mich das Bild dieses Mal zugegebener Weise nicht so angestrahlte, fasziniert hat wie sonst. Auch in Band 1 gibt dunkle Szenen. Die jedoch waren voller Stimmung, Lebhaftigkeit, Dramatik, die das Geschehen eindrucksvoll illustrierten.Was ist los mit dem Illustrator dachte ich. Verliert man nach 2 Büchern die Lust? Die Liebe zum Bild fehlt eindeutig. Unsere Lesekinder waren deutlich irritierter als ich. Ein Junge kam nach der Lesung zu mir. Er hatte die beiden anderen Bände offen auf den Boden gelegt und holte sich von mir nun das neue Buch. "Guck doch mal. Das ist schon gleich und dann aber irgendwie doch nicht. Irgendetwas ist anders merkst du das nicht? Wenn ich sonst Onno und Ontje Bücher anschau ist das so ein warmes Gefühl. Und dann muss ich lachen aber hier ist das anders." Mittlerweile hatten sich auch die anderen Kinder dazu gesellt und diskutierten heftig . Einige meinten der Junge bildete sich das nur ein andere meinten sie hätten auch den Eindruck das etwas nicht so richtig ist. Wir sahen uns die Bilder genauer an und konnten immer noch nicht genau sagen was anders ist. Onno sieht auf den ersten Blick, gleich aus Ontje auch aber irgendwie sind sie anders. Wir beendeten unsere Betrachtungen zogen das Fazit, das wir wieder einmal ein ganz tolles Onno und Ontje Buch angeschaut hatten mit einer tollen Geschichte. Als wir die Bücher zu klappten und weg legten kam ein Junge zu mir und fragte: " Da stehen doch immer zwei Namen wer das Buch gemacht hat? Aber wieso ist der eine Name auf dem neuen Buch anders?" Ich stutzte. Das war mir noch nicht aufgefallen. Ich zeigte den Kindern, dass es im Buch eine Titelaufnahme gibt und ein Titelblatt und siehe da, da steht in diesem Buch "Eine Geschichte von Thomas Springer" ( so wie bei den anderen auch) nur darunter steht:" Mit Bildern von Alexandra Langenbeck" ( da stand sonst Matthias Derenbach) Das war also des Rätsels Lösung? Ja, es erklärt die kleinen Unterschiede. Die Kinder wollten wissen wieso das jemand anders gezeichnet hat obwohl es doch eigentlich gleich aus sieht. Aber darauf habe ich leider auch keine Antwort. * Für alle die diese Geschichten kennen sei gesagt man merkt den Unterschied wirklich kaum aber man spürt ihn . Ich hatte es auf die Größenverhältnisse von Wal und Onno geschoben aber es gibt für sensible Menschen - und Kinder sind sehr sensibel- doch etwas was wir nicht erklären können ein Gefühl das da ist oder eben nicht. Der heimelige Schmunzelfaktor ist dem Schiet-Wetter zum Opfer gefallen. Wenn man Alexandra Langenbecks Werdegang und Tätigkeit kennt ist dies auch kein Wunder. Sie arbeitet sehr plakativ und beschreibt ihren Stil selbst als "Cartoony". Sie freut sich wenn Figuren Persönlichkeit haben. Leider ist es ihr nicht gelungen diese wirklich einzufangen. Die Seele in eine geschaffene, erfundene Figur zu bringen, sie zum Leben erwecken, das kann wohl nur der, der sie sich ausgedacht hat. Das Alexandra Langenbeck viel Animationsfilme macht sieht man den Bildern ( leider ) an. Es ist schon etwas anderes ein Bilderbuch zu gestalten. Die Kinder und auch wir Erwachsene schauen uns Bilderbücher an um eine schöne Geschichte zu erleben mit Bildern, die Gefühle ausdrücken, witzig sind und viele kleine Geschichten am Rande erzählen. In Band 1 und 2 war es perfekt,. Nicht ohne Grund waren es die Lieblingsbücher der Kinder. Hier fällt Band 3 leider ab. Mir hat es gezeigt wie unglaublich sensibel Kinder Stimmungen aus Bildern aufnehmen und sie auch im Kopf behalten. Alle waren irritiert, verwirrt aber niemand konnte es zu nächst richtig in Worte fassen. Bis es sich dann erklärte. Auch hatte ich gedacht, das die Kinder das Augenmerk mehr auf den kleinen Otter Ontje legen. Das ihnen zu Onno wesentlich schneller und mehr auffiel faszinierte mich sehr. So ist unsere Lesestunden zu einer richtigen Entdeckungsreise geworden. Einen Eindruck muss ich dann aber zum Abschluss noch erwähnen. Sie kommt von jemandem, der Onno und Ontje auch wirklich gut kennt: "Wo ist Onnos Güte geblieben?" Ich glaube treffender kann man es nicht ausdrücken. Manchmal ist es eben gut wenn man viel miteinander spricht. * Auf jeden Fall: Es ist ein tolles Buch, dessen Geschichte von Eifersucht und Freundschaft einfühlsam und witzig transportiert wird. Einen Wal als Freund, das ist schon wirklich etwas besonders. Die Kinder und wir Erwachsenen lieben den bärtigen eigenwilligen Onno und den kleinen munteren, gern Blödsinn machenden Ontje und hoffen es wird noch viele weitere Geschichten geben. Wenn wir uns etwas wünschen dürften würden wir gerne wieder Bilder von Matthias Derenbach sehen !
Bildquelle: Coppenrath Verlag
Wer einmal sehen möchte ob er selbst Unterschiede entdeckt für den haben ich hier einmal ähnliche Bilder aus Band 1 und 3 gegenübergestellt.
So haben wir es mit den Kindern gemacht bzw. die Kinder haben es von allein gemacht, was ich besonders faszinierend fand.
Zusammenfassend versuche ich die Worte der Kinder in unsere Sprach zu übersetzten. Es gibt Unterschiede. die Feinheiten, die den Charakter der Figuren ausmachen fehlt bei den neuen Bildern. Die Augen von Ontje sind ganz anders. Ein Junge sagte :""..die Augen sehen jetzt so mädchenhaft aus...".
Auch Olga wirkt irgendwie anders. Strenger, sagte ein Kind.
Das Filigrane fehlt. Besonders deutlich wird es beim Hemd von Onno.
Die Liebe, die in den Bildern vom ersten Band in den Bildern liegt erkennt man in Band 2 nicht mehr so. Die Illustration wirken deutlich reduzierter.
Aus Band 3 Ontjes Gesicht ist irgendwie seelenlos das Auge, der Mund die ganze
Mimik entspricht nicht dem Charakter ebenso bei Onno
Aus Band1ist Ontje nicht süß. Das freche Schmunzeln und gleichzeitige Wohlfühlen. Viel Wärme und Seele!
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Onno & Ontje - Der größte Freund auf der Welt
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