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Gustav und Frida * Blitzschnell und trödellangsam

 

Bildquelle: Annette Betz Ueberreuter Verlag
Gustav und Frida
Blitzschnell und trödellangsam
von Mardlen Ottenschläger
mit Bildern von Dorothea Blankenhagen
32 Seiten
1. Aufl. 17. Juli 2022
ISBN: 978-3-219-11936-7
Annette Betz Verlag
15,00€

Eine wunderschöne Freundschaftsgeschichte, die zeigt, dass man sehr gut befreundet sein kann, auch wenn man grundverschieden ist
Über unterschiedliche Temperamente
und jemanden so mögen wie er ist
für Kinder ab 4 Jahren


Ein blitzeschneller Gepard und ein trödellangsames Faultier sind beste Freunde. Glaubt ihr nicht? Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass zwei so verschiedene Charaktere zusammenpassen?
Dank der wundervollen Geschichte von Madlen Ottenschläger kann ich euch genau das beweisen!
Madlen Ottenschläger erzählt in "Gustav und Frida - blitzschnell und trödellangsam" die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft, in der es zwar auch mal Streit gibt, die beiden Protagonisten jedoch sehr eindrucksvoll zeigen, was Freundschaft ausmacht.
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Freundschaft heißt nämlich aufeinander zugehen, die Welt des anderen kennenlernen, sich nicht verbiegen müssen. Freundschaft heiß einander akzeptieren. Jeder ist anders, und das ist auch gut so!
Eines Morgens wacht Gustav Gepard auf und traut seinen Augen nicht, da liegt doch tatsächlich ein Faultier in seinem Bett. 
Eigentlich leben Faultiere ja in Südamerika und nicht in Afrika. Wie das Faultier von dort, über den Atlantik geradewegs zu Gustav ins Bett gekommen ist weiß niemand, aber das ist Grunde auch gar nicht so wichtig. Denn das wichtigste ist, dass sie seither beste Freunde sind. Dass die beiden beste Freunde sind, mag den ein oder anderen wundern angesichts der Tatsache, dass sie wirklich sehr unterschiedlich sind. Während Gustav morgens ganz flink das Bett verlässt, sich in Windeseile anzieht, frühstückt und dann in den Kindergarten sprintet, braucht Frida sehr.......sehr....sehr lange zum Wachwerden, aus dem Bett kommen und wenn sie es dann schafft in den Kindergarten zu gehen ist der bestimmt schon fast wieder vorbei. Frida liebt es alles gaaaaz laaaangsam zu machen schließlich ist sie ein Faultier und Faultiere sind bekanntlich die laaaangsamsten Säugetiere der Welt, während Geparden......, ach was rede ich, dass wisst ihr ja selbst. In ihrer sehr amüsanten Geschichte erzählt Madlen Ottenschläger so einiges über die Eigenheiten und Besonderheiten von Faultiere und Geparden und je mehr wir über die Gegensätze erfahren, je mehr wundern wir uns über die besondere Freundschaft von Gustav und Frida, zumal Gustav nicht der geduldigste ist, was dann und wann dazu führt, dass er Frida ganz schön anbrüllt um sie dazu zu bewegen, doch alles etwas schneller zu machen, damit sie zum Beispiel gemeinsam pünktlich zum Kindergarten kommen. Frida nervt das Gebrüll und das lässt sie Gustav auch wissen. Das er brüllt ist ihm gar nicht bewusst, es ist halt sein Naturell. Es ist ihm peinlich und gelobt Besserung, was Frida sehr gefällt. Einfühlsam und mit viel Empathie versuchen die beiden die Welt des anderen zu verstehen. Gustav lässt sich von Frida ihre entschleunige Welt zeigen und auch Frida lässt sich auf Gustavs Tempo ein.
Doch es bleibt dabei, Frida liebt ihre Langsamkeit und Gustav das Turboschnelle. Aber eines ist klar sie sind Freunde. Beste Freunde und die ungewöhnlichsten besten Freunde obendrein. Frida möchte Gustav nicht missen und nicht gegen Faultierfreunde eintauschen denn das wäre ja LAAAAANGWEILIG! 
Die beiden haben auch noch eine Botschaft für die Kinder.
"Manchmal ist es gut einen..... zu haben, der.... einem genau das zeigt, was man noch nicht so gut kann." Und so sehen wir auch weiterhin Gustav, wie er zuweilen neben Frida liegt und in die Wolken schaut und Frida, wie sie von Gustav gezogen durch die Gegend flitzt.
Die Handlung ist ja schon absolut fantastisch aber Madlen Ottenschlägers frische, kecke Art zu erzählen ist es was die Geschichte so besonders macht. Als Erzählerin nimmt sie eine leitende und begleitende Rolle ein. Sie führt, kommentiert, nimmt ihre Protagonisten an die Hand, lässt sie aber auch selbstständig erzählen und genau damit macht sie die Geschichte zu einem besonderen Erlebnis. Witzig, emotional, einfach und klar und mit viel Verständnis für den jeweils anderen lernen Kinder durch Gustav und Frida, wie man Freunde sein kann auch wenn man ganz verschieden ist. Sie lernen aber nicht nur das sondern auch, dass man sich ruhig mal streiten darf, dass man nicht alles toll finden muss, was der andere macht, nur weil man befreundet. Sie lernen, und das ist wohl das Wichtigste überhaupt, den anderen so zu akzeptieren, zu mögen, wie er ist. Wenn alle gleich wären, wäre es doch langweilig. Darüber hinaus gibt es so ganz nebenbei auch noch etwas Länder- und Tierkunde.
Doch was wäre die schönste Bilderbuchgeschichte ohne Bilder und so möchte ich euch natürlich nicht nur etwas über die zauberhafte Geschichte erzählen, sondern auch über die wundervolle, farbige Bilderwelt, die Dorothea Blankenhangen hier für ihre kleinen Leser mit so viel Liebe und Ausdrucksstärke zu Papier gebracht hat. Sie hat hier nicht nur Frida und Gustav mit ihren sehr unterschiedlichen Charakteren Leben eingehaucht, sondern auch den Randfiguren. Wie sie die Mimik und die Körperhaltungen der Figuren einfängt ist einfach toll. 
Wir können deutlich erkennen wie sich Frida und Gustav gerade fühlen und mit- bzw. nachempfinden was auf der emotionalen Ebene geschieht.  Ob Gustavs Eiligkeit, sein unbeabsichtigt lautes Brüllen, seine peinliche Berührtheit 
oder Fridas Gelassenheit und Langsamkeit, die sie sehr glücklich macht. Es macht einfach Spaß die beiden zu beobachten. Der Fokus der Illustrationen liegt auf der Interaktion der beiden, doch auch das Geschehen drum herum erzählt Bände und ergänzt die Handlung perfekt.
Fragt man die Kinder, was ihnen an dem Buch besonders gut gefallen hat, dann hört man ganz oft, dass es die tollen Gesichter sind, die oft sehr witzig aussehen. Darauf folgt aber dann ganz schnell die Besonderheit der intensiven Freundschaft und wie toll es ist die beiden zu beobachten.
Und was empfindet und denkt ihr spontan beim ersten Blick aufs Cover?
Seid ihr neugierig auf Frida und Gustav und ihre Geschichte geworden?
Dann schaut euch doch das Buch selbst einmal an. Ihr werdet begeistert sein und bestimmt genauso viel Spaß damit haben, wie wir es hatten.
Lesespaß pur! Mit vielen lustigen, ereignisreichen, gefühlvollen Momenten und vielen neuen Erfahrungen, die natürlich auch anregen darüber zu sprechen.
Auf der Seite des Annette Betz Ueberreuter Verlags gibt es eine kleine Leseprobe mit weiteren Blicken ins Buch. Der Link führt euch hin.