Bildquelle: Kondoo Verlag
Mein Schatzkästchen
-gefüllt mit Bibelversen-
12 Geschichten für starke Jungs
von Sylvis Renz
illustriert von Ellen Roland
52 Seiten
1. Aufl. 21. August 2022
ISBN: 978-3964800121
Kondoo Verlag
10,50€
Auf euch warten ein wahres Schatzkästchen gefüllt mit 12 Bibelversen
und jeweils einer wundervollen Geschichte, passend zur Bibelstelle
für Kinder zum Vorlesen ab 4 Jahren
und etwas geübte Selberleser
Ich bin immer wieder überwältigt mit welch fantasievoller Kreativität der Kondoo Verlag Bücher herausbringt, die Kindern mit Spaß die Bibelgeschichten näherbringen und dabei stets darauf bedacht sind die Botschaften Gottes kindgerecht und nahbar erlebbar zu machen.Ich muss zugeben, als ich das Cover zu diesem Buch das erste Mal sah, fand ich es wenig ansprechend. Recht nüchtern. Und auch die Kinder wählten zunächst alle anderen Bücher, bevor sie sich auch diesem näherten.Doch im Grunde ist es das perfekte Cover, wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Schatzkästchen handelt.
Und um noch etwas vorwegzunehmen, die Einschränkung oder Spezialisierung "für starke Jungs" finden wir nicht so glücklich. Selbst wenn es vielleicht noch ein Buch für Mädchen geben würde (ich weiß nicht ob es so ein Buch gibt) stellt sich die Frage, müssen wir zwischen Jungen und Mädchen unterscheiden? In den Geschichten gibt es zwar immer einen Jungen, der etwas erlebt, also einen männlichen Protagonisten, doch wird innerhalb der Geschichten auch von Jungen und Mädchen erzählt.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass man ein Buch mit Geschichten für starke Kinder gestaltet hätte und einfach keinen Geschlechterunterschied gemacht hätte.
Wir haben es so gelöst, dass wir den Zusatz "für starke Jungen" schlicht ignorieren und auf dem Cover das Textfeld abgeklebt haben, in dem wir einen Interessenaufkleber an dieser Stelle platziert haben.
Zwei der Protagonisten heißen Uli und Kai. Die beiden Namen sind eigentlich neutral. Kai gibt es als Jungen und als Mädchennamen und Uli ist auch eine Abkürzung für Ulrike, so dass man hier gar nicht groß etwas verändern müsste. (Ja, ich weiß es gibt immer nich das "er" und kein "sie"!)
In der Regel liest man ohnehin nur eine Geschichte vor, um dann darüber zu sprechen, so dass es den Mädchen gar nicht auffällt, dass im Buch nur männliche Identifikationsfiguren etwas erleben.
Man könnte sich aber auch die Mühe machen und die ein oder andere Geschichte statt mit "er" mit "sie" lesen.
Wieso ich das so ausführlich erwähne?
Das Buch und die Geschichten, die Idee hinter dem Buch ist so großartig, dass es schade wäre, wenn der ein oder andere Erwachsene das Buch nicht kauft, weil es diese Spezialisierung "für starke Jungs" gibt!!!!! An all diejenigen- bitte ignoriert das "starke Jungs"!
Nun aber zum Schatzkästchen und damit zum Buch und seinen Geschichten.
Ausgehend von einem Bibelvers, der zum Anfang eine Geschichte mit einer großformatigen Illustration vorgestellt wird, gibt es anschließend eine kleine passende Kindergeschichte, die im Hier und Jetzt spielt. Die Kinder können sich hier mit ihrer eigenen Erfahrungswelt dem Protagonisten annähern. Die Geschichte transportiert die Botschaft des Bibelverses über diese kindgerechte nahbare Handlung.
Da ist zum Beispiel Kai, der am liebsten draußen auf Bäume klettert und den Blick von dort oben faszinierend findet. Eines Tages schenkt ihm sein Vater einen Kletterkurs in einer Kletterhalle. Kai ist so begeistert, dass er von da an nur noch in der Kletterhalle übt. Zu gern würde er einmal auf einen hohen Berg klettern, denn er liebt das erhabene Gefühl, dass ihm bewusst macht wie schön Gott die Welt geschaffen hat und er weiß auch das Gott jeden Menschen sieht und ihm zur Seite steht. Als Kai dann so sicher ist, dass er draußen am Felsen klettern darf, bittet er Gott um Hilfe und Schutz. Gott hat einen festen Platz in Kais Leben und er weiß, er kann sich auf ihn verlassen, "...denn der starke Gott ist auch für Kinder da und er hilft ihnen gern". (Zitat)
Da ist zum Beispiel Kai, der am liebsten draußen auf Bäume klettert und den Blick von dort oben faszinierend findet. Eines Tages schenkt ihm sein Vater einen Kletterkurs in einer Kletterhalle. Kai ist so begeistert, dass er von da an nur noch in der Kletterhalle übt. Zu gern würde er einmal auf einen hohen Berg klettern, denn er liebt das erhabene Gefühl, dass ihm bewusst macht wie schön Gott die Welt geschaffen hat und er weiß auch das Gott jeden Menschen sieht und ihm zur Seite steht. Als Kai dann so sicher ist, dass er draußen am Felsen klettern darf, bittet er Gott um Hilfe und Schutz. Gott hat einen festen Platz in Kais Leben und er weiß, er kann sich auf ihn verlassen, "...denn der starke Gott ist auch für Kinder da und er hilft ihnen gern". (Zitat)
Es ist unglaublich schön, und sicherlich für viele Kinder auch inspirierend, zu erleben, wie bewusst und selbstverständlich Kai Gott in sein Leben einbindet, wie sehr er an Gottes Schutz glaubt, und wie er mit ihm spricht, "Ich brauche deinen Schutz, guter Gott. Zeig mir welche Felsnase fest ist. Gib meinen Füßen festen Halt und mach meine Arme stark!" (Zitat) bittet er ihn.
Die Kommunikation mit Gott, der feste Glauben an ihn, lässt Kai stark werden, gibt ihm die Sicherheit, die er braucht, um sicher zu klettern.
Es ist eine wirklich schöne und intensive Geschichte, die vielen Kinder zeigt, wie der Glaube an Gott das Leben bereichert und stark macht.
Der Geschichte liegt Jeremia 32,17 zugrunde.
"Ach, Herr, Herr siehe, du hast
Himmel und Erde gemacht
durch deine große Kraft und
durch deinen ausgereckten Arm,
und es ist kein Ding von dir unmöglich."
Sylvia Renz greift genau das in der Geschichte auf. Die Schöpfung von Himmel und Erde, die Schönheit dessen, die Kraft Gottes, den ausgestreckten Arm und die Sicherheit / das Bewusstsein, dass für Gott nichts unmöglich ist.
So verstehen Kinder diesen Bibelversen, der ihnen in der Reinform vermutlich viele Fragezeichen auf die Stirn geschrieben hätte.
Jeder Bibelvers und jede Geschichte werden von fokussierenden Illustrationen begleitet.
Richtig lustig wird es in Ulis Geschichte "Gemeinsam sind wir stark", der Hebräer 10,24 zu Grunde liegt.
"Lasst uns aufeinander
achthaben und einander anspornen
zur Liebe und zu guten Werken."
Und wenn ich sage es wird lustig, dann sollte ich vielleicht vorwegnehmen, dass es eigentlich gar nicht so richtig lustig ist, was da passiert. Da es aber alle Beteiligten mit Humor nehmen und selber lachen müssen, ist es auch uns Lesern gestattet zu schmunzeln. Tragisch komisch sagt man dazu.
Uli möchte seiner Mutter helfen und erklärt sich bereit zu spülen. Er möchte, dass seine Mutter sich ausruht. die Mutter hilft noch das Geschirr in die Küche zu bringen, dabei kommt es zu einem Missgeschick, wobei das Geschirr hinfällt und zu Bruch geht. Sylvia Renz erzählt das so plastisch, dass wir fast das Gefühl haben es unmittelbar mitzuerleben. Von dem Krach alarmiert kommt auch Ulis kleiner Bruder Tim angelaufen. Uli hat die Situation voll im Griff. Er schickt die Mutter weg, damit sie sich ausruhen kann und bindet Tim mit in die Aufräumaktion ein. "Die beiden helfen der Mutter gern, das macht ihnen Spaß-jedenfalls meistens...." (Zitat) Sie helfen gerne, weil sie sich bewusst sind, was die Eltern alles für sie Kinder tun. Und dafür geben sie nach ihren Möglichkeiten gern etwas zurück. Uli mit gutem Beispiel voran, damit auch sein kleiner Bruder lernt, dass helfen Freude macht.
Die kleinen alltäglichen Hilfen, füreinander da sein, sich um andere sorgen und kümmern, sind es, die im Leben wichtig sind. Tim ist sehr empathisch und diese Empathie ist ansteckend. Nicht nur für seinen kleinen Bruder Tim ist er ein Vorbild, auch die kleinen Zuhörer seiner Geschichte nehmen bestimmt viel mit, und nicht nur das Lustige.
Helfen macht Freude, es ist wichtig aufeinander achtzugeben, es ist schön, wenn wir durch unser eigenes positives Verhalten andere anspornen können es uns gleich zu tun. Genau das ist die Intention dieser Geschichte, die von Hebräer 10,24 ausgeht.
Diese beiden Geschichtensplitter sind exemplarisch für die insgesamt 12 Geschichten in dieser Schatzkiste, die uns restlos begeistert hat, weil alle Geschichten so kindgerecht und lebensnah sind. Sie sind locker, leicht, mal spannend, mal lustig, immer sehr empathisch und mit kleinen-großen Botschaften aus der Bibel gespickt, die richtig mitgefühlt werden können und begleitenden zauberhaften Illustrationen.
Neben Jeremia 32,17 und Hebräer 10,24 findet ihr Geschichten zu Jesaja 40,31 , Johannes 13,35 , Jakobus 1,19-20 , Psalm 13,6 , Galater 6,2 , Psalm 118,6 , Epheser 6,10-11 , Prediger 4,9 , Sprüche 17,17 und Jeremia 22,3
Eine absolute Herzensempfehlung.
Hier noch ein kleiner Einblick in den Aufbau des Buches.
Zunächst gibt es eine Doppelseite auf der auf einer Seite der Bibelvers abgedruckt ist und auf der anderen eine passende Seitenfüllende Illustration. Auf der darauf folgenden Seite findet ihr dann die Geschichte mit einer kleinen Vignette, in der der Protagonist der Geschichte abgebildet ist und einer ergänzenden Illustration.