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Lukas fällt auf die Nase

  

Bildquelle: Verbum Medien
Lukas fällt auf die Nase
von Edward Welch
illustriert von Joe Hox
40 Seiten
1. Aufl. 01. Mai 2022
ISBN: 9783986650087
Verbum Medien
12,90€

Auf euch wartet eine wundervolle Bilderbuchgeschichte, die Kindern auf anschauliche, ereignisreiche, spannende Weise davon erzählt, dass man nicht immer und überall der Beste sein muss.
 Sein Bestes geben bedeutet nicht unbedingt der Beste zu sein. Gleichzeitig zeigt sie wie man mit Niederlagen umgehen lernt
für Kinder ab 3 Jahren

Lukas lebt mit seiner Familie am Rand des Wiesentals in einer gemütlichen, verstecken Höhle. Er ist ein aufgeweckter kleiner Kerl, würden wir sagen. Neugierig und voller Entdecker- und Lebensfreude.

Lukas ist sehr von sich überzeugt, will immer und überall der Erste und Beste sein. Ehrgeiz ist ja erst einmal nichts Schlimmes, doch ....
Ach, wartet ab wie sich die Geschichte entwickelt.
Lukas Geschichte zeigt allen Kindern, dass man sein Bestes geben kann und doch nicht der Beste ist und das es nicht wichtig ist immer und überall der Beste zu sein. Jeder kann etwas besonders gut, jeder hat Stärken und Schwächen und jeder muss einmal eine Niederlagen einstecken. Wichtig ist nur mit Niederlagen umgehen zu lernen, um im besten Fall gestärkt aus einer Niederlage hinauszugehen.
Lukas ist überzeugt davon, dass er der schnellste Läufer im Wiesental ist. Für ihn und seine Schwester Lotte steht das Ferienlager an. Alle Waldtierkinder freuen schon darauf. Lukas freut sich besonders auf das große Rennen, denn rennen kann er gut. 
Seine Schwester Lotte ist sich sicher, dass er gewinnen wird, denn er ist wirklich schnell und gewinnt immer. 
Doch ist es wirklich so wichtig immer zu gewinnen?
Lottes Frage hört Lukas schon gar nicht mehr, er träumt schon von der Siegerehrung.
Zum Abschied gibt der Hasenpapa Lukas einen Zettel, mit den Worten:
"Du wirst wissen, wann du ihn lesen sollst."(Zitat)
Gedanklich ist Lukas schon an der Rennstrecke und so schenkt er dem Zettel und Worten des Vaters erst einmal keine Bedeutung.
Auf dem Weg zum Camp schwelgen Lotte und Lukas in Erinnerungen. Sie lieben das Ferienlager und die Vorfreude auf die nächsten Tage ist groß.
Im Camp versammelten sich nach und nach alle Tierkinder. Ob Waschbär, Schlange, Bär, Eichhörnchen, Fuchs, Otter oder.... alle freuen sich. Innerhalb des Geschichtenverlaufs erleben wir sehr schön das Gemeinschaftsgefühl im Camp, das auch durch die gemeinsamen Aktivitäten gefördert wird. Das große Rennen ist kein Einzelrennen, sondern ein Gruppenwettbewerb. Lukas wird als Letzter seiner Gruppe starten. Er ist sich sicher, dass das die beste Ausgangsposition für ihn ist. "Wenn ich zuletzt laufe, gewinnen wir auf jeden Fall...... Falls wir zurückliegen, werde ich alles wieder aufholen!"(Zitat) sagt er zu seinem Freund Moritz.
Doch es soll anders kommen. 
Wie und was genau geschieht, verrate ich euch noch nicht.
Nur so viel es gibt eine Verkettung unglücklicher Umstände, die dazu führen, dass Lukas stolperte und fällt. Damit war das Rennen für ihn gelaufen .Dieses Mal ist er nicht der Schnellste und Beste. Während er auf dem Boden liegt, hört er einige kichern. Er selbst durchlebt in Bruchteil von Sekunden sehr viele Gefühle, für die der Autor anschauliche Worte findet, so dass man mit Lukas mitfühlen kann und versteht in welch unangenehmer, peinlicher Situation er sich plötzlich befindet.
"Was würden die anderen jetzt von ihm denken?"
"Am liebsten wäre er im Erdboden versunken." (Zitat)
Lotte nimmt sich ihres Bruders an, der völlig niedergeschlagen ist. In einem einfühlsamen Gespräch erklärt sie ihm was wirklich wichtig ist. Trotzdem hat Lukas große Angst vor der Reaktion der anderen. Auch Lotte kennt das Gefühl. Sie hat sich einmal für die Schlauste in der Klasse gehalten und dann ist ihr vor der ganzen Klasse ein dummer Fehler passiert. Damals hatte sie auch Angst vor der Reaktion der Mitschüler*innen.
Spontan fällt uns Erwachsenen der Spruch "Hochmut kommt vor dem Fall" ein und genau davon spricht Lotte dann auch. Sie erzählt von dem, was im "Buch der Bücher" steht, dass "Gott allen hilft.
"Manchmal müssen wir versagen, damit wir erkennen, wie sehr wir Gottes Hilfe brauchen“ erklärt Lotte und erzählt dann auch gleich noch, dass sie Jesus für ihr hochmütiges Verhalten in der Vergebung gebeten hat."
Für Lotte ist der Glaube an Gott, an Jesus Hilfe ein großer Teil ihres Lebens, der ihre Sicherheit und Stabilität gibt.
Lukas erinnert sich an den Zettel, den sein Vater ihm zugesteckt hat. Ich verrate noch nicht was genau darauf steht. Der Vater nimmt, genau wie Lotte, Bezug auf das Buch der Bücher, was Lotte wiederum schmunzeln lässt.
"Gott liebt dich nicht, weil du ein Wettrennen gewinnst. Er liebt dich, weil du zu ihm gehörst, und er ist immer bereit uns zu vergeben…" (Zitat)
Lukas versteht, was Lotte ihm sagen möchte, und so gestärkt ist ihm bewusst, dass Jesus ihm helfen wird, den anderen im Feriencamp gegenüberzutreten.
Genauso ist es dann auch, denn als sie wieder zurück ins Camp kommen wird Lukas freudig von seinem Freund Moritz begrüßt und auch die anderen freuen sich ihn wieder in der Runde zu haben.

Versagen ist nicht schön. Dennoch erleben wir im Leben immer wieder und wieder Momente, in denen wir versagen, scheitern, uns eingestehen müssen, dass alles anders ist, wie wir dachten oder wollten.

Der Autor Edward T. Welch erzählt hier eine wundervolle, sehr gefühlvolle und leicht mit- und nachzuverfolgende Geschichte in dem unterschiedlichsten Gedanken und Gefühle eine Rolle spielen, die sicherlich fast alle Kinder kennen. Es ist immer wieder schön Kindern Bücher an die Hand geben zu können, in denen sie Situationen, die sie selbst erleben könnten oder selbst durchleben. So können wir ihnen die Möglichkeit  geben von "außen" etwas zu erleben, um für sich daraus Erkenntnisse zu bekommen.

Durch Lukas und Lottes Erlebnisse verstehen Kinder, wie es ist von sich so überzeugt zu sein, dass man etwas die Realität vergisst oder einfach zu überheblich ist. Lukas war sehr von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt. Auch wenn er überzeugt war der schnellste Läufer zu sein ist er nicht wirklich egoistisch oder gar unfair oder gemein gegenüber anderen. Das "Ich bin der Beste" ist zwar überheblich ist aber nicht böse gemeint. Und dennoch ist die Einstellung nicht die richtige.
Lukas hat noch keine Erfahrungen mit Scheitern und muss nun erleben, dass man nicht immer Gewinnen, nicht immer der Beste sein kann und muss.
In der Geschichte spielen viele Faktoren eine Rolle. Die Niederlage, das eigene Versagen aber auch der Gedanke "Was denken die andere", Scham, Blamage... es ist so viel, was in Lukas vorgeht.
Gut, dass er Lotte hat, die ihm zur Seite steht, ihm hilft sich zu sortieren, das Geschehen zu verarbeiten und ihn an Jesus und sein bedingungsloses Lieb und Hilfe erinnert.
Der Glaube gibt ihm die Kraft zu den anderen zurückzugehen.
Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei auch der Zettel, den der Vater Lukas mit auf den Weg gibt.

In den Bilderbüchern von Verbum Medien gehen meist Bibelverse oder Sprüche,  der Geschichte voraus, die die Grundlage der Geschichte bilden.
Auch in diesem Bilderbuch ist das so.
"Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren" Römer 5,8
Auf dem Zettel des Vaters finden wir dies wieder. Der Vater schreibt aber noch mehr. Was genau entdeckt am besten selbst.
Dass die Geschichte und die Gefühle die Lukas durchlebt so nahbar mitzuerleben sind verdanken wir den wundervollen Illustrationen von Joe Hox. Durch die ausdrucksvollen Gesichter in Kombination mit der Körperhaltung können die Kinder sehr schön nachempfinden wie Lukas sich gerade fühlt. Mimik und Gestik sind ganz entscheidend um Botschaften und Gefühle zu transportieren und das ist dem Illustrator wirklich gut gelungen. Seine stimmungsvollen Bilder laden zum Verweilen und genauem Hinsehen ein. Es gibt viel zu erleben und entdecken.
Auch dieses Bilderbuch endet mit einem Teil für Erwachsene. Dieses Mal gibt es zahlreiche Hilfestellungen, in denen wir erfahren, wie wir Kindern helfen können mit Versagen umzugehen. Dieser Anhang ist extrem vielseitig und wertvoll in dem, was wir dort an die Hand bekommen.

Zudem liegt dem Buch ein Blatt mit Bibelversen bei, die ausgeschnitten werden können und die man ähnlich wie Lukas Vater dem Kind zustecken kann. z.B. für die Brotdose, oder als Trost, als kleine seelische Stärkung.
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Info für alle, die mit christlichen Bilderbüchern nichts anfangen können:

Anders als bei einigen anderen Bilderbüchern aus dem Verbum Medien Verlag (z.B. "Lara kann's nicht lassen" und "Emil und das geheime Bild") wird hier innerhalb der Geschichte häufig von Jesus und dem Buch der Bücher gesprochen. Der gesamte Handlungsverlauf basiert auf der Botschaft, dass Gott immer für uns da ist, das Jesus hilft.
Die christliche Botschaft ist allgegenwärtig und ihr fragt euch zu Recht wieso ich euch dennoch die Geschichte ans Herz legen möchte.
Ganz einfach.
Ihr könnt, wenn ihr wollt viele Stellen einfach frei erzählen. 
Dann habt ihr eine Geschichte, in der ein Hasenjunge eine Niederlage erlebt und mit Hilfe seiner Schwester, die von ihren eigenen Erfahrungen erzählt lernt mit der Niederlage umzugehen.

Egal ob wir unsere Kinder im christlichen Glauben erziehen oder nicht. Niederlagen gehören zum Leben. Aus jeder Erfahrung können sie gestärkt hinausgehen, wenn sie wissen, dass sie geliebt werden, so wie sie sind. Ganz egal ob es Gottes Liebe ist, die Liebe der Eltern oder beides.

Also schaut euch das Buch, die Geschichte und auch die Hilfestellungen an. Ihr könnt viel daraus mitnehmen auch ohne Glauben.

Und hier noch die Insta-Bilder
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