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Lucias Leuchten

Bildquelle: Carl Auer Verlag
Lucias Leuchten
von Ian Dehaes
36 Seiten
1. Aufl. 18.07.2020
978-3-96843-010-2
Carl Auer Verlag
19,95€
Eine Geschichte voller Licht, das aber auch Schatten auf der Seele bringen kann.
Eine Geschichte zum Thema ICH-Stärkung
für Kinder ab 4 Jahren

Lucias Leben umgibt ein warmer, leuchtender Orangeton denn Lucia leuchtet. Dieses Leuchten macht sie stark, fast so als hätte sie Superkräfte.
Ein Strahlen, das ihr  und ihrer Familie sehr gut gefällt und worauf sie sehr stolz ist. Doch das was zahlreiche Vorteile mit sich bringt wird in dem Moment zum Problem als sie in die Schule kommt. Ob es Neid ist oder das Anderssein, die Kinder mögen sie nicht. Sie mögen ihr Leuchten einfach nicht. Worauf Lucia gerade noch so stolz war wird ihr nun zum Verhängnis. Sie wird von den anderen ausgegrenzt. Die Kinder geben ihr deutlich zu verstehen, dass sie keine Superheldin ist denn sie hat weder Superkräfte noch hat sie einen tollen Anzug  oder sonst etwas was besonders gut kann außer ihrem Leuchten an dem sich die anderen stören. Um nicht mehr mit ihrem Strahlen aufzufallen verhüllt sie sich in dicke Kleidung, die das Leuchten nicht mehr durch lässt. Fortan setzt sie alles daran nicht mehr aufzufallen und wird gleichzeitig immer trauriger. Ihr Lucht erlischt langsam. Irgendwann ist nur noch eine winzig kleine Flamme die sie spürt. Fast schon etwas trotzig findet sie, dass es gut so ist doch ohne ihr Leuchten wird es kalt in und um sie herum. Hatte sie sonst nie Angst in der Dunkelheit verspürt sie plötzlich etwas was sie nicht kannte. Als in der Nacht ihre kleine Schwester weint weil sie Angst im Dunklen hat reicht Lucias Licht gerade noch um sie zu trösten, doch dann geschieht etwas womit sie nicht gerechnet hat. Indem sie ihre Schwester sanft umarmt und in den Schlaf begleitet hat hat sie ihr Leuchten geteilt und strahlt jetzt fast noch mehr wie früher. Als sie begreift, dass sie ihr Strahlen mit anderen teilen kann hat sie eine ganz wundervolle Idee. Was das ist wird nicht verraten.
Diese zauberhaft, leuchtende Geschichte in zumeist warmen Farben illustriert macht deutlich mit was Kindern sich oft konfrontiert sehen. Das Leuchten steht im Grunde ja nur für das Anderssein, das auffällt und mit dem andere nicht umgehen können oder möchten. Das was das Kinder sonst glücklich gemacht hat verursacht plötzlich unbekannte, nicht geahnte Schmerzen denn es ist Grund dafür, das sie nicht gemocht wird. Was wünscht sich ein Kind nichts sehnlichster als Freunde das Lucie nun so ist das sie aneckt und keine Freunde findet tut ihr weh. Sie zieht sich in ihrem Kummer zurück wird innerlich still. All das sind innerliche Konflikte die viele Kinder in unterschiedlichsten Varianten kennen. Das sie gut so sind wie sie sind, mehr noch, dass sie das Leben reicher machen können, das erleben die Leser dieses Buches sehr anschaulich. Ian de Haes gelingt es kindgerecht und sehr einfühlsam Lucias Leben im Licht und später auch mit Schatten, sowohl in der erzählenden als auch illustrierten Ebene einzufangen und zu visualisieren.
Das Leuchten, die warmen Farben ziehen einen magisch in die Geschichte. Das in unterschiedlichen Gelb-Orangetönen Leuchten scheint den Betrachter mit einzuhüllen. Es wird einem gleich warm ums Herz. Aus diesem angenehmen warmen Zeichnungen werden wir dann in ein Meer an kühlen Grün-Blautönen geleitet, dass einen etwas betrübt und aus dem wir dann wieder ins die Wärme geleitet werden was uns glücklich macht. Dieser Wechsel der Farben in Verbindung mit der Geschichte verstärkt das eigene Empfinden, das auch Kinder miterleben, die sonst vielleicht zu denen gehören, die zuweilen gemein zu anderen sind.
So haben wir hier eine Geschichte, in der sich Kinder durchaus wiederfinden können. Die Kindern zeigt, dass sie gut so sind wie sie sind und dass sie sich nicht von anderen Klein machen lassen sollen. Sie lässt Kinder aber auch erkennen wie dumm es ist auszugrenzen.
Jeder ist auf seine Weise gut so wie er ist.