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Rapurzel * Das Märchen vom mutigen Hasenmädchen

 

Bildquelle: arsEdition
Rapurzel
Das Märchen vom mutigen Hasenmädchen
von Gareth P. Jones
mit Bildern von Loretta Schauer
übersetzt von Cornelia Boese
32 Seiten
1. Aufl. 28. Januar 2022
ISBN: 978-3-8458-4649-1
arsEdition
15,00€

Eine witzige , herrlich verrückte Geschichte, 
ein modernes Märchen 
über das Anderssein und den Mut
lustig und mitreißend gereimt und zauberhaft illustriert
für Kinder ab 3 Jahren
                                                                                                   https://youtu.be/S3I9sFljelI
Wer lustige, sehr besondere Geschichten liebt, die einen noch dazu immer wieder überraschen, der ist hier genau richtig. Gareth P. Jones erzählt seine turbulente Reimgeschichte mit sehr viel Witz, allerlei verrückten Situationen und vielen Parallelen zum alt bekannten Märchen Rapunzel, so lebendig, das man aus dem Mitfiebern und gleichzeitigem Schmunzeln kaum herauskommt.
"Auf der Wiese am Bergwald im Tiermärchenland,
da lebte ein Häschen Rapurzel genannt.
Ein buschiges Schwänzchen, ein zuckendes Näschen und zwei große Augen hatte das Häschen."
So beginnt die Geschichte, die einen sofort warm ums Herze werden lässt, doch es bleibt nicht so sanft und soft, es wird lustig und wild, denn Rapurzel hat nicht nur ein buschiges Schwänzchen, ein zuckersüßes Näschen und zwei große Augen sondern auch 2 sehr, sehr, sehr große Ohren. Sie waren sooo groooß, das das Hasenmädchen sie wie eine Schleppe hinter sich her zog, was nicht ganz ungefährlich war. 
Sie könnte sich mit ihren Ohren im Wald verfangen oder noch schlimmer sie könnte Beute für die wilden Tiere sein, die so ein Häschen nur all zu gern als Leckerbissen auf ihrem Speiseplan hätten, fürchtete die Hasenmutter und brachte ihr besonders Hasenmädchen an einen sicheren Ort, weit oben in einem Baum, wo diese Feinde sie nicht erreichen konnten.. Eingesperrt, mit kaum Kontakt zu anderen, aber dafür in Sicherheit. 
Genau wie im Märchen von Rapunzel bekam auch Rapurzel täglich das Essen gebracht. Und genau wie im Märchen Rapunzel musste Rapurzel etwas herunter lassen nur waren das nicht die langen Haare, sondern die ach so langen Öhrchen. Was Rapurzel so den ganzen Tag in ihrer Baumhöhle machte und wie sie sich dort eingerichtet hatte, das erleben wir nicht nur über die flotte, emotionale, gereimte Erzählung sondern vor allem auch über die herrlichen Illustrationen, die alles andere als aus einer anderen Zeit sind, denn unser Rapurzel hat das Glück in der heutigen Zeit zu leben und ist durch Technik nicht ganz so abgeschieden von der Welt wie einst Rapunzel. Eines Tages jedoch nahm Rapurzels Geschichte eine völlig andere Wendung als im ähnlich klingenden Märchen. Der Rasende Harry hörte von Rapurzel und verliebte sich sofort in das langohrige Hasenmädchen. Für ihn stand sofort fest, er musste Rapurzel befreien. Gesagt getan. Wie der Rasende Harry sein Rapurzelchen befreite verrate ich hier noch nicht, doch wer meint, damit ist die Geschichte zu Ende, der irrt, denn jetzt fängt sie erst richtig an. Die Mutter entdeckt die beiden und ist alles andere als erfreut über so viel Ungehorsam und Leichtsinnigkeit und natürlich bekommen die Hasenfeinde Wind davon, doch die haben nicht mit Rapurzels Mut und ihrem Einfallsreichtum gerechnet. Während sich die Mutter noch mit dem Rasenden Harry auseinandersetzt geht das Hasenmädchen zum Angriff über. Es macht keinen Sinn, zu beschreiben was dann geschieht, das muss man einfach selbst miterleben und das können wir Leser durch die lebendigen, lebhaften, turbulenten Illustrationen perfekt. Wir werden so in das Geschehen hineingezogen, das einem fast schwindelig werden könnte. Die Dynamik der Reime führen das Tempo der Handlung perfekt. Das soooo lange Ohren, wie die von Rapurzel gefährlich sind, das ist nach dieser Geschichte jedem klar. Fragt sich nur für wenn sie gefährlich sind? 
Das Anderssein gepaart mit Mut und Selbstbewusstsein eine super Kombi ist, das beweist uns Rapurzel in dieser wirklich hinreißenden Geschichte, die einmal mehr zeigt, dass Anderssein kein Grund ist sich zu verstecken, sondern ein Grund sichtbar zu sein.
Wenn nun im Wald der Ruf "Rapurzel, Rapurzel, herab mit den Öhrchen!" ertönt, dann weiß jeder Rapurzel kommt und.....
Ach seht selbst welche Position das langohrige Hasenmädchen eingenommen hat. Rapurzel hat an sich geglaubt, mehr als alle anderen. Ihre Mutter wollte sie beschützen, in dem sie sie hoch oben in die Baumhöhle gebracht hat. Sie hat sie aus Angst isoliert. Wir können unsere Kinder nicht vor allem schützen, doch wir können sie stärken, in dem wir an sie glauben, in dem wir ihnen mehr zutrauen, in dem wir ihnen vertrauen, in dem wir sie unterstützen, indem wir..... . Und so hat dieses Bilderbuch auch eine Botschaft an die Erwachsenen, die hoffentlich gehört wird.
Anderssein bedeutet für die, die anders sind oft mehr kämpfen zu müssen, damit man ihnen etwas zutraut, damit sie sichtbar sind. Das scheinbare Schwäche auch Stärken sein kann, das erleben wir in Gareth P. Jones Geschichte. Das wir sie so richtig miterleben und die Botschaft vor Augen geführt bekommen, das verdanken wir den zauberhaften Illustrationen von Loretta Schauer. Mit viel Feingefühl für die Situationen und Emotionen erzählt sie Rapurzels Geschichte auf ihre ganz eigene Weise. Deutlich spürbar sind die Momente der Überlegenheit, dem Mut, mit dem Rapurzel der Welt zeigt wer sie ist und was sie kann. Witzig, mit viel Situationskomik und urkomischen Gesichtsausdrücken zeigt Loretta Schauer in ihren lebendigen Zeichnungen, das eine scheinbare "Schwäche" in Wirklichkeit eine Stärke ist. Die Kinder gehen beim Vorlesen meist so richtig in der Geschichte mit. Also liebe Vorlesenden, es kann wild und gefährlich werden. Eine Karatebewegung hier, eine wilde Gestik da, bei so einem turbulenten Geschehen sollte man mit allem rechnen!
Auf euch wartet Lesespaß pur, das jedem Kind mit oder ohne Handicap nicht nur viel Spaß machen, sondern auch Mut machen wird. Wie langweilig wäre doch die Welt wenn jeder gleich ist?
Die Welt ist bunt und schön, wenn wir sie uns bunt machen.

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