Bildquelle: Arena Verlag
Die Kicker-Bande
*Fußballfreunde halten zusammen (2)
von Frauke Nahrgang
mit Bildern von Nikolai Renger
80 Seiten
1. Aufl. 2018
Arena Verlag
ISBN: 978-3-401-71095-2
8,99€
Eine rasante Fußball-Freundschaftsgeschichte
über Mut, Ungerechtigkeit, Einsicht und Teamgedanken
für Leseanfänger und Fußballfans
Nachdem in Band 1 die Freundschaft von Finn, dem ich Erzähler und Max durch das Auftauchen eines neuen Spielers in den Fußballmannschaft, und dann auch noch in der Klasse, gehörig ins wanken geriet haben sich die Wogen nun gelegt. Finn musste erkennen, das Freundschaft und Teamgeist, vor allem beim Fußball, sehr wichtig sind und neue Freundschaften etwas sehr wertvolles. Denn als Max verletzungsbedingt ausfiel war es Kevin, der seine neue Mannschaft mit zum Erfolg führte und erstmals einen Spiel gegen den Angstgegner gewinnen ließ.
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Auch im zweiten Band ist Max noch nicht wieder fit, was zur Folge hat, dass Finn immer noch seine Position als Spielmacher besetzten muss obwohl er eigentlich Stürmer mit Leib und Seele ist. Auf Dauer ist das einfach keine Lösung. Jeder hat so seine Position auf der er gut ist, wo er hin gehört. Trotz allem findet sich die Mannschaft nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem anfänglichen Tor der gegnerischen Mannschaft das dazu führt, das Finn ständig an der Arbeit des Torwarts herumnörgelt, ihn beschimpft. Mit diesem Spiel beginnt die Geschichte. Zur Halbzeit steht es 3:1, was Finn und seine Mannschaft mit reichlich Überheblichkeit über die Gegner kommentieren. Der Trainer warnt , doch das scheint an den euphorischen Spielern abzuprallen. Schon zu Beginn der zweiten Halbzeit jedoch werden sie auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Vermutlich auch durch Finns ständige Beschimpfungen wird Torwart Emil unkonzentriert. Das Spiel läuft alles andere als gut und dann bekommt Emil auch noch die rote Karte. Doch was nun?
Kurzerhand wird Finn, gegen seinen Willen, zum Torwart erklärt. Ausgerechnet er. Er weiß überhaupt nicht was zu tun ist. Angst lähmt ihn und dann geschieht etwas überraschendes. Finn hält den Ball und wird von seiner Mannschaft gefeiert.
Das Spiel gewinnt die Mannschaft und dennoch kann sich Finn nicht freuen. Emil ist schon weg, für die nächsten Spiele gesperrt und Finn soll ihn solange vertreten.
Ausgerechnet er, der Stürmer soll ins Tor, ausgerechnet er der Emil vermutlich, ja ganz sicher sogar in diese Lage gebracht hat? Hätte er sich nicht so unfair verhalten, hätte er nicht...… Emil hätte bestimmt anders reagiert, wäre nicht gesperrt worden.
Das schlechte Gewissen drückt auf Finn. Ob es ihm und seiner Mannschaft gelingen wird, die nächsten Spiele trotz Ausfall des Keepers zu bestehen?
Ich verrate es hier noch nicht.
Auf die jungen Leser warten wieder rasante Spielszenen und jede Menge Emotionen aber auch Teamgeist und Freundschaft, ohne die es in einem Mannschaftssport einfach nicht geht.
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Wieder einmal ist es der Autorin gelungen so lebhaft und emotional zu erzählen, dass unsere jungen ( nicht nur Jungen sondern auch Mädchen) Lesekinder so vertieft in die Geschichte waren, dass sie gar nicht bemerkt haben, was um sie herum geschah.
Es ist wunderbar zu beobachten wie Kinder, die sonst so gut wie nie lesen plötzlich Interesse an Büchern zeigen weil sie das Thema interessiert und / oder weil sie sich in der Geschichte in irgendeiner Form wieder finden.
Dies scheint Frauke Nahrgang mit der Kicker Bande und ihren Spielen gelungen zu sein.
Auch hier wirklich vielen, farbigen, sehr ausdrucksstarken, dynamischen Illustrationen tragen dazu bei, dass es für alle Leser ein kurzweiliges Lesevergnügen wird.
Das Buch richtet sich zwar an etwas geübte Leseanfänger erfüllt auch alle Kriterien, die an ein Buch für Erstleser gestellt werden ist aber nicht als solches in einer Reihe konzipiert und das ist auch gut so. Geschichten für Erstleser müssen nicht in Reihen gequetscht und mit Stempel Erstleser gemarkt sein. Ohne dieses Etikett spricht ein Buch, eine Geschichte einfach mehr Leser an, denn auch Kinder, die schon lesen könne, vielleicht sogar gut lesen aber es nicht gern tun können so mit ins Leseboot geholt werden. Das erlebe ich in der Praxis immer wieder. Sobald in irgendeiner Weise erkennbar ist, dass es für Erstleser ist wird es von vielen Kindern abgelehnt ohne überhaupt in das Buch hinein geguckt zu haben.
Unsere Lesekinder sind in Bezug auf ihre Lesefertigkeit und Lesefähigkeit bunt gemischt. Sie alle lesen am liebsten einfach tolle Geschichten ohne irgendeine Einstufung.
Fußballgeschichten wie diese werden auch noch von Viel- und Gernlesern als kleine Abwechselung heran geholt.
Und so sagten viele der Kinder:
"Oh, schon zu Ende? Wann gibt es den nächsten Band?"
Wir dürfen gespannt sein und spielen in der Zeit einfach mal wieder Fußball oder lesen...………!
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