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Coco kann!

Bildquelle: Tulipan Verlag
Coco kann!
von Maike Harel
illustriert von Julia Christians
32 Seiten
1. Aufl. August 2024
ISBN 978-3-86429-592-8
Tulipan Verlag
16,00€
"Ich kann das nicht!"
"Du kannst das nicht?" - "Das kann nicht sein!"
"Du kannst das nicht?
Das lernst du schon! Das hat Familientradition!" (Zitate)

Auf euch wartet eine außergewöhnlich, ein klein wenig verrückte, herrlich motivierende Geschichte mit ganz viel gereimten Sprachwitz
-Ich-Stärkung-
für Kinder ab 3 Jahren
"Nein!
Ich kann das nicht, das muss nicht sein!" (Zitat) 
So beginnt Maile Harels sehr außergewöhnlich und unglaublich amüsante, aber auch sehr motivierende Ich-stärkende Geschichte, in der wir die kleine Coco kennenlernen, die, wie wohl viele Kinder so ihre Probleme mit dem Zubinden ihrer Schuhe hat.
"Was ist denn mit den Stiefeln los?
Cocos Füße :viel zu groß! - Neue Schuhe, oh Verdruss - wo ist hier bloß der Klettverschluss?" (Zitat)
Es ist so fantastisch, wie selbst die Botschaften und Reime  gestalterisch ins Bild mit eingebracht sind.

Coco ist frustriert und richtig wütend und schreit: "Ich kann das nicht!"
Doch ihr Vater, der in der ganzen Geschichte ihr Sparringspartner ist, reagiert mit: "Du kannst das nicht? - Das kann, nicht sein!" und beginnt von seinem Onkel Knut zu erzählen, der weltbekannt war, weil er einem König die Schnabelschuhe mit vierunddreißig Schleifen band.
"Du kannst das nicht? Das lernst du schon! Das hat Familientradition!" (Zitat)
Und siehe da, Coco übt, und schnauft und ärgert sich, doch dann ruft sie "Hurra ich kann!" (Zitat)
Doch schon bald gibt es für Coco erneut Grund sich zu ärgern.
Großwerden ist gar nicht so leicht. Immer wieder stößt sie an ihre Grenzen. Mal ist es die Angst vor einem Hund, mal kann sie die Uhrzeit nicht lesen oder sie scheitert an der Kletterwand.
Jedes Mal hört man ihr "Ich kann das nicht!" Und kurz darauf den sich stets wiederholenden Spruch des Vaters " Du kannst das nicht? Das kann nicht sein?" der dann immer wieder die Einleitung zu einer fantasievollen, herrlich verrückten Geschichte ist, in der wir von einem Familienmitglied hören, das angeblich ein wahrer Meister in genau der Disziplin war, an der Coco gerade scheiterte, und jede Erzählung endet mit: "Du kannst das nicht? Das lernst du schon! Das hat Familientradition!" (Zitat)
Angespornt davon beginnt Coco zu üben und siehe da irgendwann ruft sie: ".... ich kann!"
Diese wundervollen sich stets wiederholenden Sätze geben der Geschichte eine herrliche Dynamik, die durch den Reimrhythmus und den Geschichtenverlauf noch mehr Schwung bekommen, was Julia Christians auch in ihren schwungvollen Illustrationen aufgreift. Doch damit nicht genug hat sich Maike Harel auch noch ein besonders amüsantes Ende für ihre Leser einfallen lassen. Was das ist, verrate ich natürlich noch nicht. Nur so viel es gibt eine absolute Schmunzelgarantie und ist so was von aus dem Leben gegriffen!

Kinder können sich sehr gut in Coco hineinversetzten, denn das, was der Kleinen so schwerfällt, oder wovor sie Angst hat, kennen sie vermutlich nur zu genau. Und so zeigt Cocos Geschichte, dass man mit üben, immer wieder ausprobieren und über seinen Schatten springen alles schaffen kann.
Maike Harel erzählt hier eine so wundervoll motivierende, lustige, aber auch feinfühlige Geschichte, die Kinder geradezu in sich aufsaugen, was vor allem an den Wiederholungen und der Reimsprache liegt, die so eingängig sind, dass sie uns im Ohr bleiben und begleiten.
Sie wirken als Motivationssprüche, die von den meisten Kindern auch genauso aufgenommen und reproduziert werden. Achtung, sie sind wie Ohrwürmer!
Aber es gibt noch eine weitere Komponente, die sie gern "nachspielen" und das ist das Geschichtenerfinden zu einem Problem.
Cocos Vater hat sich so einiges, sehr Amüsantes ausgedacht, und immer auf die angebliche Familientradition hingewiesen. Gerade etwas ältere Kinder im Vor- und Grundschulalter springen gern auf diesen Zug auf und fangen selbst an zu fabulieren, was auch von Coco inspiriert ist. Doch wieso das so ist, bleibt erst einmal mein Geheimnis.
Kleinsein  ist nicht leicht, aber mit Coco wird es bestimmt etwas leichter. Jeder scheitert mal, wichtig ist wieder aufzustehen und dran zu bleiben, bis man es kann oder das Problem gelöst hat. Und so heißt es dann bestimmt von einigen Kinder bei euch, genauso wie bei uns: "Coco kann das und ich auch!" (O-Ton einiger Kinder)

p.s. Cocos Geschichte ist lösungsfokussiert.
Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich einmal beim 
Carl Auer Verlag  vorbeizuschauen. Dort gibt es tolle Materialien (Bücher  und Arbeitsmaterialien) des norwegischen Psychiaters und Psychotherapeuten Ben Furman, die genau dieses Konzept verfolgen.
In der Psychotherapie arbeiten wir damit sehr viel und gern.


Ben Furmann im Carl Auer Verlag
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Ben Furmans lösungsorientiertes Programm folgt der Überzeugung, dass es keine Probleme gibt, sondern vielmehr noch nicht gelernte Fähigkeiten. 
Hier einmal stellvertretend für sehr viel mehr Material zeige ich euch diese hier. Ben Fuhrman hat aber nicht nur Konzept- und Arbeitsmaterial herausgebracht, sondern auch einige Bilderbücher geschrieben.
Ebenfalls im Carl Auer Verlag erscheinen diese Bilderbücher von Ben Furmann, die euch vielleicht auch interessieren könnten.