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Wer hat Angst vor Toto Troll?

Bildquelle: DK verlag
Wer hat Angst vor
Toto Troll?
von Frances Stickley
illustriert von Stefano Martinuz
übersetzt von Anna Taube
32 Seiten
1. Aufl. Januar 2025
ISBN 978-3-8310-5069-7
DK Verlag
12,95€
mit kostenloser Hörversion zum Download via QR-Code

Freut euch auf ein ganz wundervolles gefühlsstarkes Bilderbuch über 
sich selbst lieben lernen, Wut, andere von sich fern halten,
die Macht von Gefühlen und das Glück des Miteinanders
-gereimt-
Für Kinder ab 4 Jahren

Unter einer Brücke, da haust ein Wesen, das niemand kennt und vor dem alle Angst haben, denn wann immer man sich seinem Versteck näherte, fängt das Wesen an, ganz fürchterlich zu brüllen. Schon von Weitem sieht man Schilder, die es aufgestellt hatte und deutlichen machen, wie unerwünscht alle sind. Und dennoch gibt es immer wieder einige neugierige Mutige, die ihm versuchen, näher zu kommen. Bislang hatte es das Wesen aber immer geschafft, mit seinem furchtbaren Gebrüll selbst das neugierigste Wesen in die Flucht zu schlagen. "Man sagt, es hat ein Herz aus Stein und lebt seit hundert Jahren allein." (Zitat)
Auch Waschbär, Fuchs, Ziege und Hase gehören zu den Mutigen, die sich von all den Gerüchten und Schildern nicht abhalten lassen wollen. Fast hätten sie es geschafft, doch dann....

Toto Troll hingegen freut sich, wenn er es mal wieder geschafft hat, alle zu vertreiben. Doch ist er wirklich so glücklich, so ganz allein?
Und wieso nur ist er so wütend auf alle, die ihm näherkommen?
Häschen glaubt nicht daran, dass das Wesen wirklich so fürchterlich ist.

"Zum Spaß ist niemand fürchterlich." (Zitat) denkt es und macht sich mit einem kleinen Sträußchen Blumen geradewegs zur Höhle des Trolls. Natürlich fängt der gleich wieder an zu brüllen, doch irgendwie scheint das Häschen ihn nicht zu hören. Egal was er versucht, das Häschen hat keine Angst vor ihm. Es muss wirklich nicht hören können, denkt er und das Häschen nimmt dies zum Anlass, unerschrocken mit dem Troll in Kontakt zu treten. Der ist so perplex über Häschens unerschrockenes, so freundliches Wesen und der liebevollen Art, die es ihm entgegenbringt, das er plötzlich in sich etwas spürt, was er so nicht kannte.
Als sich das Häschen verabschiedet und ihm noch signalisiert, dass er sich melden soll, wenn er einen Freund braucht, spürt der Troll, dass er blind vor Groll nicht nur alle Fremden in die Flucht geschlagen hatte, sondern sich mit seinem Verhalten am meisten verletzt hatte. Niemand kannte seinen Namen, alle hatten Angst vor ihm. Er muss wieder an das  nette Häschen, zu dem er so gemeint war, denken. Und da realisiert er, dass er viel falsch gemacht hat. In seinem Groll hatte er vergessen, wie das mit den nett sein ist, wie schön es sich doch anfühlt, nett und glücklich zu sein und ....    aber er nimmt sich vor, es zu üben.
Und so sehen wir Toto Troll fortan viel freundlich dreinblicken und er übt und übt, freundlich zu sein, was Stefano Martinuz in zauberhaften Bildern einfängt, bei dem uns Betrachtern das Herz aufgeht. Statt grau und trübe wird es hell und bunt, ja sogar blumig, was nicht nur uns Lesern nicht verborgen bleibt, auch die anderen Tiere erleben diese gravierende Veränderung. Seine Höhle zieren nun keine Verbotsschilder mehr, sondern alles ist einladenden und gemütlich. Ein Schild "Willkommen bei Toto" begrüßt jeden Gast und für seine Gäste hat er sogar noch eine Überraschung.
Schaut! Toto Troll entdeckt sich neu. 
Er lernt sich selbst zu lieben, sich schön zu finden.
Stefano Martinuz fängt dieses Prozess, des sich neu kennenlernen in zauberhaften, herzenswarmen Bildern ein. Soooo schöööön!

Toto Troll hat gelernt, sich selbst zu mögen und erkannt, dass die Welt wunderschön ist, wenn man es zulässt. Genauso wie Freundschaft einen glücklich macht, wenn man sein Herz öffnet.
Frances Stickley ist es gelungen, mit recht wenigen Worten viel über Ich-Findung und Selbstliebe, aber auch Wut zu erzählen.
Durch Stefano Martinuz fantastischen, ausdrucksstarken Illustrationen lernen die Kinder die zwei Seiten von Toto Troll kennen und erleben, wie aus einem Griesgram ein echter Freund wird.
Wieso Toto sich so abgeschottet hatte, bleibt offen und regt geradezu dazu an, darüber mehr nachzudenken. Hat er vielleicht irgendwann mal schlechte Erfahrungen mit jemandem gemacht?
Hat ihn mal jemand ausgelacht, oder …?
Oder hat er von sich selbst einfach gedacht, mich mag doch keiner, wie kann man mich mögen?
Hat er sich selbst nicht gemocht und musste erst über das Häschen erleben, dass er sich selbst nicht ausstehen konnte, dass er sich selbst ausgegrenzt hatte?
Es ist so schön zu beobachten, wie Toto Troll plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht, denn wenn ihr genau hinschaut, dann werdet ihr die wundervollen, winzig kleinen bunten, zarten Blütchen auf seinem Zottelfell entdecken, von denen ein ganz besonderer Zauber ausgeht.

Auf euch wartet eine wirklich zauberhafte Geschichte, die emotional berührt und auch etwas glücklich macht. Zu sehen, wie Toto Troll aufblüht, macht einfach glücklich. Gleichzeitig regt seine Geschichte aber auch an, darüber zu sprechen.
Man muss es nicht, doch glaubt mir, die Kinder haben viel zu kommentieren. Jeder macht sich so seine Gedanken und das ist auch gut so, denn das schult Resilienz und Empathie Empfinden auf wunderschöne Weise.
Und wenn die Kinder einmal ohne euch Vorlesenden in die Geschichtenwelt von Toto Troll eintauchen möchten, dann steht ihnen noch ein Hörgeschichten-Download zur Verfügung.