Bildquelle: Fischer KJB
Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade
von Kate Saunders
368 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2015
ISBN: 978-3-596-85657-2
Fischer KJB
14,99€
Abenteuer, Spannung und Fantasie pur
für junge Gern- Leser ab 8-10 Jahren
und Erwachsene
Vorab:
Der ein oder andere mag sich über die seltsame Altersangabe wundern, die ich kurz begründen will. In den letzten 4 Jahren, die dieses Buch nun auf dem Markt ist habe ich viele Kinder begleitet, die es alle mit sehr viel Leidenschaft gelesen haben. Mein jüngster Sohn war gerade 8 Jahre als er es las. Er hatte zuvor "Der Gallimat und ich" von Paul maar gelesen und wollte nun unbedingt ein dickeres Buch lesen. Da ich "Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade" gerade gelesen hatte gab ich ihm, mehr so aus Spaß ( ich hatte aber auch kein anderes dickeres Buch greifbar), das Buch. Wir hätten es auch gemeinsam lesen können (vorlesen + selber lesen) doch er zog selig mit dem Buch ab um sich dann versunken in eine andere Welt, an einem verregneten Sonntag, erst zum späten Abend wieder herauszubeamen. Er war so begeistert, dass ich Mühe hatte ihm zum Schlafen zu überreden. Noch schwerer jedoch war es ihn am anderen Morgen davon zu überzeugen zur Schule zu gehen. Viel lieber hätte er gleich das Buch weiter gelesen.
Wann immer ich seither Kindern ab 8 Jahren oder Eltern das Buch empfohlen haben bekam ich genau solche Rückmeldungen. Gut lesende Kinder, die Freude am Lesen haben und vielleicht, so wie mein Sohn, schon vor Schulbeginn lesen konnten, können es durchaus schon so früh lesen. Und damit meine ich sinnverstehendes Lesen und nicht einfach konsumieren. In der Regel jedoch ist die Altersempfehlung 10 Jahren. Ja, und weil es so ein tolles Buch ist, das einen einmal angefangen zu lesen nicht mehr los lässt, ist es genauso spannend für Erwachsene.
Das war jetzt ein langes "Vorab" aber, wie ich finde, nötig.
Ich habe selten mit so viel Freude und Leidenschaft ein Jugendbuch gelesen. und damit war ich nicht alleine.
Kate Saunders erzählt mit einer ganz besonderen Art. Ihr gelingt der Spagat zwischen Spannung, Abenteuer, Fantastischem und Humor so wundervoll, das es zu jeder Sekunde des Lesens ein pures Vergnügen ist.
Die Geschichte selbst handelt von den Zwillingen Lilly und Oz, die mit ihren Eltern in ein geerbtes altes Haus ziehen, das nicht allen gleich gefällt. Innen ist alles ziemlich alt und wer mag auch schon gern umziehen. Doch was vor allem die Zwillinge in diesem Haus ihrer Vorfahren erleben ist schon sehr besonders. Ihre Vorfahren haben dort Schokolade hergestellt, was ja als solches noch nicht spektakulär wäre doch dem Urgroßvater war es gelungen eine Unsterblichkeitsschokolade herzustellen was wiederum zu Begehrlichkeiten anderer führt. Von alle dem weiß die Familie, insbesondere die Zwillinge, zum Zeitpunkt es Einzugs noch nichts. In der Schokoladenwerkstatt ist der Staub der Jahrzehnte sichtbar. Ein Wirrwar von Töpfen und Schokoladenformen und dennoch spüren Oz und besonders Lilly dass das Haus ein Geheimnis verbirgt. Lilly ist nicht gerade begeistert von der Idee in dieses Haus zu ziehen, doch wie es nun mal so ist wenn Erwachsene sich etwas in den Kopf gesetzt haben wird es auch gemacht. Beim Einzug schon bemerkt Oz, dass es dort nicht mit rechten Dingen zu geht. Im Haus begegnet ihm eine Zigarette rauchende Ratte und das wird nicht das einzige sein. Lillys Tapete lebt und sie machen die Bekanntschaft der Katze Demerara, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, denn die Katze, sieht exakt so aus wie die von Großonkel Pierre, der auf einem Bild von 1929 mit ihr an der Wand hängt. Niemals können Katzen so alt werden. Doch schnell wird klar es ist tatsächlich Demerara, die den Kontakt zu den Kindern sucht und noch dazu, genauso wie ihr Freund die Ratte Spike sprechen kann und mit dieser Begegnung sind die Kinder auch schon mitten im Abenteuer, das spannender und fantastischer aber auch witziger nicht sein könnte. Einer ihrer Urgroßonkel, der noch lebt - wo er sich jedoch aufhält wird nicht verraten- will das Rezept für die Unsterblichkeitsschokolade an Terroristen verkaufe. Das muss unbedingt verhindert werden. Demerara und Spike stehen im Dienste des Geheimdienstes. Mit Unterstützung zahlreicher Mitarbeiter der Organisation beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Immer wieder müssen Oz und Lilly, unbemerkt von ihren Eltern das Haus verlassen. Immer wieder werden sie vom Geheimdienst abgeholt um zu helfen. Wie es dem Geheimdienst gelingt eine Legende um die Kinder herum zu spinnen, das selbst die Eltern nicht bemerken in was für einer Situation sie sich befinden und was die Kinder für abenteuerliche Erlebnisse haben all das verrate ich hier nicht, denn die Geschichte ist viel zu toll und schnell ist zu viel verrate wenn man einmal anfängt.
Nur so viel. Egal ob Alt oder Jung, wer einmal angefangen hat das Buch zu lesen ist gefangen und lässt es sich gern gefallen gefesselt zu sein. Immer und immer wieder denkt man man wüsste sie es weiter geht, wie es ausgeht und immer wieder bis ganz kurz vor Schluss bleibt es auch so. Unglaublich spannend, fantastisch und gerade auch durch die unerzogene Ratte Spikey immer wieder sehr witzig.
Ein Spionage-Agenten-Fantasie Abenteuer das besser als jeder James Bond Film ist. Einfach unglaublich, unglaublich.
Lesevergnügen, Leseabenteuer pur.
p.s. Es gibt ein zweites Buch von Kate Saunders
"Die genial gefährliche Zeitreiseschokolade"
das jedoch vom Verlag nicht mehr verlegt wird aber zuweilen noch gebraucht angeboten wird.
Leider hat es uns enttäuscht und in Anbetracht der Tatsache, dass Band 1 noch im Fischer KJB Programm vertreten ist aber der zweite Teil nicht mehr wird es vermutlich vielen Lesern so gegangen sein wie uns.
Mit viel Erwartung begibt man sich in ein Abenteuer jedoch ist keiner den ich kenne mit dem Buch warm geworden. De Magie die einen sofort ins Buch zieht fehlt. Vielleicht wäre es anders wenn man " die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade" nicht vorher gelesen hätte. So habe ich es wie viele andere auch nur angelesen, zwischengelesen und das Ende verfolgt.
Hierfür gibt es von uns leider keine Empfehlung.
Was zeigt, dass man nicht immer Folgeromane braucht.
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