Also machen sie sich auf die Suche nach dem, dem das Ei gehört. Stets dabei ist natürlich das Ei, das so genau wie die drei Freunde richtig viel erlebt. Es geht unter die Erde und auch hoch hinauf an die Wiesendecke.
Überall lernen sie neue Freunde kennen, die ihnen bei der Suche helfen oder einen Tipp geben, doch ob sie wirklich ein Tier finden, zu dem dieses schöne Ei gehört? Einmal, da wähnten sie sich schon am Ziel, denn die Eier der Uferschnepfe sehen dem Findling noch am ähnlichsten, doch auch die Uferschnepfe muss sie enttäuschen, es ist nicht ihr Ei und sie weiß auch nicht zu wem es gehören könnte.
Die Geschichte von Judith Allert erzählt voller Frühlingsstimmung von einem ganz besonderem Abenteuer, das die drei Freunde Lilly, Pepe und Kalle über die ganze Wiese führt und den Lesern auf anschauliche Weise vermittelt, wie vielschichtig das Leben auf einer Wiese ist. Es ist nicht einfach nur Erde und Gras mit ein paar bunten Blumen, es ist der Lebensraum vieler Tiere, auf vieler Etagen. Aufgebaut wie ein Hochhaus mit Keller könnte man auch sagen und in jedem Stockwerk wohnen andere Tiere. Dabei lässt die Autorin geschickt Wissen und Informationen in die erzählende Geschichte einfließen, die die Kinder so innerhalb des Abenteuers erfahren. Die wundervollen, Illustrationen von Anne-Kathrin Behl nehmen die Leser auf ihre Weise mit in und auf die Wiese. Die Tiere sehen so aus, wie wir sie in der Natur finden auch wenn sie mal wie Eidechse Pepe, ein Hemd tragen oder große lebendige Augen haben, die man so nicht bei den Tieren / Insekten finden würde. Sie schafft den Spagat zwischen Fiktion und Realität ohne das reale Bild dabei zu verfälschen. Dabei spielt sie zuweilen perfekt mit den Proportionen, um die Größenunterschiede hervorzuheben und Situationen / Bemühungen zu verdeutlichen.
Das Besondere an der Geschichte ist, das sie nahtlos übergeht in einen Informationsteil in dem noch einmal bezugnehmend auf die Geschichte von Lilly, Pepe und Kalle auf das Biotop Wiese eingegangen wird. Die begleitende Illustration, zeigt hierbei einzelnen Geschosse des "Wiesenhauses". Vom Keller über das Erdgeschoss bis hin zur ersten Etage und dem Dachgeschoss. Durch die Beibehaltung der Figuren und des Illustrationsstils sieht nimmt man diesen Teil als einen Teil der Geschichte wahr was für die Aufmerksamkeit der Kinder gut ist. Für sie it die Geschichte so erst mit dem Wissensteil zu Ende.
Ob Lilly, Pepe und Kalle noch herausbekommen wem das Ei gehört? Was meint ihr? Meine Lesekinder haben da eine ganz klare Antwort. Sie haben schon vom ersten Moment an eine Ahnung, die sie immer mal wieder kichern lässt, wenn die Drei wieder einmal eine Vermutung oder einen Hinweis hatten, der sich nicht bestätigte. Eines steht jedoch fest all die Anstrengungen, all die Mühen und die vielen Tiere, die sie dabei kennenlernen durften, das war schon das erste große Abenteuer in diesem Frühling, der ja gerade erst begonnen hatte. Bleibt abzuwarten ob wir bald wieder etwas von Lilly, Pepe und Kalle hören und mit ihnen auf ein neues Natur-Abenteuer gehen dürfen. Wir haben sie auf jeden Fall schon ganz arg ins Herz geschossen.