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Der fabelhafte Herr Blomster - Eine Schulübernachtung mit Überraschungen

Bildquelle: cbj Random house
Der fabelhafte 
Herr Blomster
Eine Schulübernachtung mit Überraschungen
von Sven Gerhardt
illustriert von Marie Braner
192 Seiten
1. Aufl. 14. Febrauar 2024
ISBN: 978-3-570-18048-8
cbj Random House
12,00€
Ein wundervolle Abenteuergeschichte aus einer ganz besonderen Schule
Hier trifft spannende Vergangenheit auf die Gegenwart
Soooo schön können Geschichten für Kinder sein
Für etwas geübte Leser: innen und zum Vorlesen ab 5-6 Jahren
Um es vorwegzunehmen, natürlich ist dieses Buch in erster Linie für schon etwas geübte Selberleser, doch die Geschichte eignet sich absolut perfekt zum Vorlesen. Vorzugsweise bei Lesenächten und in der Schule aber auch ganz toll in der Familie.

Es ist ein Buch, dass selbst Lesemuffel zum Lesen verführt!

Wir sind in der Meta-von-Magnolie Schule.
In diese Schule möchte wohl jeder gern gehen, nicht zuletzt weg Hausmeister Blomster, der ein Herz für alle Schüler hat und immer für eine Überraschende gut ist. Die Meta-von-Mangnolien Schule ist von je her sein Zuhause und das Vermächtnis seiner Urgroßmutter, die einst als naturbegeisterte Forscherin die Welt bereiste. Sie hatte eine genau Vorstellung davon, wie Schule und Unterricht aussehen sollte und sah den Bau der Schule als ihr persönliches Vermächtnis. Wie genau die einst von ihr gebaute Schule aussah wusste niemand mehr und auch viele ihrer Werte und Intentionen in Bezug auf das lebendige Lernen waren im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen. 
Doch ihr Urenkel Hausmeister Blomster tat alles dafür ihr Erbe zu hüten und zu bewahren, was die jetzige Schulleiterin nicht allzu gerne sieht, steht ihr doch der Sinn nach einer modernen Schule. Wie modern Meta-von-Magnolie war, will sie nicht einsehen und macht deshalb Hausmeister Blomster das Leben nicht unbedingt leicht. Doch der lässt sich nicht unterkriegen und bewahrt in den Kellerräumen, seines Schulkiosk, sehr zur großen Freude der Schüler, all die Dinge auf, die seiner Urgroßmutter gehörten. Es schien fast so, als hätte er für alle kleinen und größeren Probleme der Schüler ein Rat oder kleine Helfer.
Doch das ist nicht nur die Geschichte von Hausmeister Blomster, es ist vor allem auch die Geschichte der Schüler Anton, Mascha, Cem und Serena, die sich schon riesig auf die gemeinsame Klassenlesenacht in der Schule freuen. So eine Übernachtung in der Schule mit Nachtwanderung und der Aussicht so lange lesen zu können, wie man möchte begeistert selbst diejenigen in der Klasse, die vielleicht sonst nicht so gern in ein Buch schauen.
Doch diese Lesenacht droht zu platzen, als Mathelehrer Pi, der die Klassenlehrerin bei dieser Aktion unterstützen soll krank wird.
Die Aussicht, dass Sportlehrer Achilles einspringt, sorgt für Unruhe unter den Schülern, denn den mögen die Wenigsten. Doch zur Überraschung aller bietet sich Hausmeister Blomster sofort an und kündigt zudem an, dass er sich einiges Besonderes einfallen lassen wird, denn so eine Übernachtungsaktion ist genau nach seinem Geschmack. Er sprudelt nur so vor Ideen. Auch Klassenlehrerin Yilmaz hat eine etwas ganz Tolles geplant.
Die Kinder sind alle voller Vorfreude und ich verrate nicht zu viel, wenn erzähle, dass nicht nur Hausmeister Blomsters und Frau Yilmaz Überraschungen alle freudig überraschen, sondern noch einiges mehr passiert, was sich niemand im Traum hätte vorstellen können.
Ich verrate hier nicht was passiert, sondern werfe einfach mal ein paar Geschichtensplitter in den Raum.
Da gibt es noch das Rätsel um die schon länger verschwundenen Tagebücher der Meta-von-Magnolie. Es geht um einen Tennisball von 1905, um eine Wand, die niemand kannte und die sich plötzlich öffnet. Um ein geheimes Kino mit absolut wertvollen alten Filmen, die Hausmeister Blomster sogar zu Tränen rühren, ein Dieb scheint auch sein Unwesen zu treiben, es gibt ein Versteckspiel, bei dem.... -nein was passiert verrate ich nicht, und dann ist da auch noch etwas mit dem Dach des Kioskes, das Klassenlehrerin Yilmaz absolut verzückt.
Es geht um Fledermäuse, ein besonders Waffeleisen, Stockbrot und Popcorn und natürlich um Mascha, Anton, Serena und Cem, die von einem Abenteuer ins nächste geraten, was auch daran liegt, dass sie ganz genau beobachten, und sehr schnell schlussfolgern können.
Auf die Leser: innen wartet ein kurzweiliges Abenteuer, bei dem man oft schmunzeln muss, dass einen auch mal vor Aufregung und besonderen Ereignissen ein wenig den Atem stocken lässt und einen ganz häufig Herzhüpfen beschert.
Sven Gerhardt erzählt so fesselnd, dass er seine Leser: innen schon mit den ersten Sätzen fängt und die gar nicht mehr aufhören möchten zu lesen.
Die Geschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt, so dass noch nicht so geübte Leser: innen hier die Möglichkeit haben gezielt Lesepausen zu machen, wobei selbst Kinder, die sich mit dem Lesen schwertun sagen, dass sie nicht aufhören konnten zu lesen, weil sie es einfach nicht abwarten konnten zu erfahren, wie es weitergeht.
Das Buch ist für Selberleser, die schon etwas Leseerfahrung haben, aber es gibt auch einige Elemente, die ungeübteren Lesern das Lesen erleichtern. Hierzu zählen die erwähnte Aufteilung in Kapitel aber auch der recht große Zeilenabstand und die angenehm große Druckschrift, bei der sich die Buchstaben gut voneinander abgrenzen. Sie erleichtern den noch etwas unsicheren Lesern das Lesen erheblich.
Ja und wie eingangs erwähnt eignet sich die Geschichte auch ganz wundervoll zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen, sowohl zuhause als auch in der Schule. Und allen, die so gefesselt und fasziniert von dieser Handlung sind wie wir, sei gesagt es gibt noch eine weitere Geschichte (Band1) rund um Hausmeister Blomster, seiner Urgroßmutter Meta-von-Magnolie und den Schülern der Schule.
Bleibt noch die Frage: "Gibt es Bilder?" - Ja, es gibt Bilder wundervolle, detailreiche und ausdrucksvolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Marie Braner erweckt mit ihren tollen Bildern das Geschehen und die Figuren zum Leben und ermöglicht Kindern auch hier kleine Lesepausen einzulesen, um sich in die Bilderwelt zu begeben.
Und es gibt noch ein weiteres wundervolles Element, dass die Geschichte so besonders macht. Immer wieder wird das Geschehen mit Tagebucheinträgen von Meta-von-Magnolien ergänzt, die einen auf eine Zeitreise zurück zu der Forscherin und ihrem Leben nehmen. Diese Einträge stehen immer im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen im Handlungsverlauf. Ein wundervolles erzählendes Stilelement, dass der Geschichte viel Tiefe geben und Kinder auch inspirier sich mit der Vergangenheit und dem Leben früher auseinanderzusetzten.
Mascha ist so fasziniert von der Forscherin, dass sie sogar davon träumt, einmal auf ihren Spuren zu wandeln und genauso geht es einigen Kindern, nach dem Lesen. Vergangenheit kann so spannend sein.

Auch das verführt zum Lesen.

Mehr zum Buch erfahrt ihr auch auf der Seite des Verlages. Der Link führt hin

Und hier noch der Hinweis auf Band 1