Bildquelle: Bohem Press
Der Club der Mutigen
von Catherine Kuhlmann
44 Seiten
1. Aufl. 2017
Bohem Press
ISBN 978-3-95939-050-7
14,95€
Mut ist manchmal ganz etwas anderes als man denkt
Ist es mutig auf einen gaaanz hohen Baum zu klettern?
Ist es mutig durch einen dunklen Wald zu gehen?
Die Geschwister Hannes und Janna haben da ihre ganz eigenen Ansichten. Hannes erzählt Janna vom Club der Mutigen zu denen man nur gehören kann wenn man Mutproben besteht.
Auch wenn Janna sich am Anfang nicht so traut klettert sie auf den höchsten Baum der Gegend.
Alles geht gut.
Ansporn genug sich auch anderen Mutproben zu stellen.
Ständig suchen sie nach neuen mutigen Herausforderungen und gelangen dabei sogar heimlich in den Zoo wo sie die Bekanntschaft eines großen rosa Elefanten machen.
Auf dessen Rücken sie auch außerhalb des Zoos auf Entdeckungsreise gehen.
Aus nachvollziehbarer Realität wird schnell eine fantastische Geschichte, die sich von dem, was Kinder so anstellen abhebt. Einen Elefanten aus dem Zoo zu entführen,
wenn das nicht mutig ist, was dann?
Als sie müde werden beschließen sie nach Hause zu reiten, doch wohin mit dem neuen Freund?
Freunde teilen und so darf der große rosa Dickhäuter bei den beiden unten im Hochbett schlafen.
Doch oh weh!
Am nächsten Morgen entdecken die Eltern den Elefant. Ihr könnt euch vorstellen, das die alles andere als erfreut über den großen rosa Gast sind. Einen Elefant aus dem Zoo zu entführen mag mutig sein, aber in erster Linie ziemlich dumm.
Eindrucksvoll erzählen Hannes und Janna uns Lesern wie viel Ärger man bekommt. Viel, viel mehr Ärger als wenn man z.B. den guten Sonntagspullover dreckig macht und auch viel, viel mehr Ärger als wenn man Mutters Vase zu Fall bringt.
Als Janna dem Vater jedoch beichtet, wieso sie das alles getan haben, vom Club der Mutigen und den Mutproben, die man bestehen muss da hat der Vater einen sehr weisen Rat / Denkanstoß.
Manchmal ist es mutiger einen Fehler einzugestehen und sich den Tatsachen zu stellen.
Ja, manchmal ist es besser den Rat von Erwachsenen zu beherzigen, das erkennen auch die beiden Geschwister, die mutig genug sind den Dickhäuter zurück in den Zoo zu bringen, wo er schon sehr vermisst wurde.
Die Freude über die Rückkehr ist größer als der Ärger / die Wut des Elefantenpflegers.
Von da an denken sie sich andere Dinge aus.
Happy End?
Könnte man meinen wäre da nicht dieses eine vorletzte Bild.
Ein Zeitungsauschnitt mit der Überschrift:
"Elefant erneut verschwunden- Spur verläuft sich in Afrika"
*
Für Catherine Kuhlmann ist es das erste Bilderbuchprojekt. Gekonnt und mit viel Ausdrucksstärke erzählt sie eine Geschichte, die sich nah an der Erfahrungswelt ihrer Zielgruppe befindet und dennoch fantastische Elemente bietet, die die Kinder lieben. Über das Ziel hinaus zu schießen, etwas irreales, abenteuerliches, das staunen und schmunzeln lässt und aus dem heraus eine wichtige Botschaft vermittelt wird verwebt sie auf sehr besondere Weise. Dabei erzählen die Bilder das was die Geschichte nicht vermittelt. Illustration und Erzählung so in Szene zu setzten, dass beide sich ergänzen gelingt ihr hier wirklich gut.
Auch die Zeichnungen sind anders als in den meisten Bilderbüchern. Klare Zeichnungen viel mit Buntstiftstrichen, teilweise skizzenhaft verbinden sich mit großflächig farbig ausgefüllten Flächen.
Ein gelungenes Erstlingswerk, das Kindern wie Erwachsenen viel Freude macht , zum Nachdenken anregt und Gesprächsstoff liefert.
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