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Drinnen Draußen - Thema Leben in Coronazeiten

 

Bildquelle: Thienemann Esslinger Verlag
Drinnen Draußen
von LeUyen Pham
und Inge Wehrmann
52 Seiten
1. Aufl. 26 Januar 2021
ISBN: 978-3-522-45971-6
Thienemann Esslinger Verlag
15,00€
Ein kleiner Einblick in das Leben 
-Ein Rückblick- 
vor, mit und nach Corona
für Kinder ab 4 -5 Jahren
 
Das Leben geht manchmal seltsame Wege. Das Leben scheint oft eine einzige Herausforderung zu sein und das Leben ist stetige Veränderung. Veränderung muss nichts negatives sein, In jeder Veränderung liegt auch ein Anfang.
Die Künstlerin LeUyen Pham nimmt uns mit in das Leben in Pandemiezeiten und widmet ihr wundervolles Bilderbuch allen Pflegekräften, Ärtz:innen und Berufsgruppen, die während der Pandemie für andere da waren.
Ihre Geschichte beginnt im Winter 2019 einer Zeit in der das Leben so war wie es immer war. Unser Leben war trubelig, spielte sich drinnen wie draußen ab 
bis plötzlich eine Zeit kam die seltsam anders war. Kaum noch jemand war auf den Straßen. 

Die Menschen blieben zuhause und wenn sie heraus gingen trugen sie Masken. Die Welt war anders geworden. Was dieses Leben "Drinnen" wie "Draußen" ausmachte, wie sich die Welt und das Verhalten der Menschen veränderte, das beobachtet die unscheinbare, heimliche, stille Protagonistin dieses Buches, eine kleine schwarze Katze mit großen neugierigen Augen.

Die ist eine gute Beobachterin mit klarem Verstand. Sie nimmt sehr genau war wie sich alles verändert, sie stellt fest und beschreibt die Veränderungen genauso wie die Versuche der Menschen aus der Situation das Beste zu machen. 

LeUyen Pham hält in viele kleine Bild-Sequenzen, die in ein größeres Ganzes eingebunden sind das Leben drinnen wie draußen fest, begleitet von wenigen sehr klaren, kindgerechten Worten, die auch in vielen Jahren noch ein Gefühl dafür vermitteln werden, was in den Jahren 2020 und 2021 geschah.
Dabei zeigt sie deutlich, dass so sehr wir auch glauben, das wir alle anders sind wir im Grunde alle gleich sind. Überall auf der Welt sind die Menschen zuhause geblieben. Kinder konnten nicht in Kindergarten und Schule, die Eltern blieben zuhause. Die Familien rückten näher zusammen und versuchten Wege zu finden doch mit anderen Kontakt aufzunehmen. Wir, die wir das miterleben, miterlebt haben wissen wie es war, doch die, die später diese Geschichte entdecken, werden sich das alles vielleicht nicht vorstellen können, so wie wir es uns bis vor kurzem auch nicht vorstellen konnten. Nach der wundervoll erzählten und illustrierten Geschichte, die zum Ende das Fenster nach draußen und dem Ende der Pandemie öffnet (ausklappbare Seiten)

Gibt es noch eine Seite, die das Geschehen noch einmal intensiver erzählt. Kleinen Kindern braucht man dies nicht vorlesen, älteren jedoch  unbedingt. Genauso wie die Geschichte hinter diesem Buch, denn LeUyen Pham erzählt uns wie es zu dem Buch kam. Das jedes Gesicht wurde von eine realen Person inspiriert. In ihren Bildern erzählt die Künstlerin Geschichten, die sich zugetragen haben. Sie erzählt von Schicksalen genauso wie von Hoffnungsvollen Momenten. Erzählt man den Kindern vor dem Betrachten des Buches, das jede Szene, jede Figur für einen echten Menschen steht nehmen sie die Bilder noch neugieriger, noch intensiver wahr und sie werden mehr fragen. Je mehr sie fragen, desto tiefer können sie die Geschichten auch erleben. 
LeUyen Pham erzählt auch, dass sie die Welt vorher immer so gezeichnet hat, wie sie sie sich erträumte. Nun war es das erste Mal so, das sie die Welt so zeigt wie sie ist. In all ihren Facetten.
Besonders die älteren unter meinen Lesekindern fanden dies besonders spannend. Ihre Fragen und Reaktionen nahmen wir zum Anlass mehr über die Autorin zu erfahren und sind dabei auf dieses tolle Video gestoßen, in dem die LeUyen Pham ihr Buch vorliest. Dies allerdings in Englisch und sie beantworten Fragen zum Buch und der Entstehung. Schaut es euch an. Man kann es den Kindern gut übersetzten.
Aktuell sind wir noch in der Pandemie. Viele haben keine Geduld mehr, sehnen sich nach dem "alten" Leben mit den vielen Freiheiten. Dieses Buch macht Mut denn es endet mit dem was wir uns wünschen. Unsere Freunde treffen, die Großeltern umarmen. Frei und ungezwungen mit anderen draußen spielen. Und hier ist es schon Realität.
Was mir besonders gut gefällt ist, das das Buch zu keiner Zeit Angst macht sondern durch die Fenster in die Wohnungen der Menschen schaut und das festhält was diese Pandemie für das Leben ausmacht.