Unsere Lieblingsbücher

Oh wie schön, ein Pinguin!

 

Bildquelle: Annette Betz Ueberreuter Verlag
Oh wie schön, ein Pinguin!
von Victoria Cassanell
32 Seiten
1. Aufl
ISBN: 978-3-219-11971-8
Annette Betz Ueberreuter Verlag
15,00€
Auf euch wartet eine ganz außergewöhnliche Geschichte
über Freundschaft
 und das man auch mal seine Bedürfnisse hinten anstellt damit es dem anderen gut geht.
Freundschaft kann man nicht kaufen aber leben
für Kinder ab 3 Jahren


Es war einmal ein Eisbär, der war eigentlich sehr zufrieden mit seinem Leben, doch als er in der Zeitung eine Anzeige entdeckte in der Pinguine angeboten wurden, da fand er die Idee ein Haustier zu haben gar nicht so übel. "Ein Pinguin wäre toll", dachte er und bestellte sich einen.
Kurze Zeit später stand das Paket mit dem Pinguin vor der Tür und der Eisbär war sehr glücklich über sein neues Haustier.  Die nächste Zeit wurde wunderschön. Er nahm Pinguin überall mit hin, sie gingen Schwimmen, malten Bilder und kuschelten miteinander. Doch dann verhielt sich Pinguin plötzlich seltsam. Er aß nicht mehr, er wollte nicht mehr kuscheln und überhaupt schien er an keinerlei Dingen, die sie sonst immer so gern gemeinsam gemacht hatten Spaß zu haben. 
Man sieht deutlich wie lieb der Eisbär seinen neuen kleinen Freund hat. Den meisten die diese Bilder betrachten und der Geschichte folgen geht hier richtig das Herz auf.

Der Eisbär war irritiert und traurig. Er konnte sich nicht vorstellen was mit seinem Freund los ist und dann wurde es noch schlimmer, denn eines Tages war Pinguin fort. Der Eisbär suchte und suchte und als er ihn fand ahnte er langsam was in dem Pinguin vor ging, denn er fand ihn inmitten von Schneepinguinen, die er sich gebaut hatte. 
Hatte er womöglich Heimweh?
Victoria Cassanell schafft es unglaublich gut die Gefühle in ihren Bildern zu visualisieren. Man spürt deutlich die Sorge und Zuneigung des Eisbären zum Pinguin

Er hatte den kleinen Pinguin so lieb und wollte nicht das dieser traurig ist weil er seine Pinguinfamilie und Freunde vermisste und so beschloss er ihn nach Hause zu bringen. Der Weg war weit und anstrengend doch irgendwann erreichten sie das andere Ende der Erde. Der Pinguin freute sich wieder bei seiner Familie zu sein und das der Pinguin wieder glücklich war freute den Eisbären, der sich kurz darauf von seinem kleinen Freund verabschiedete und sich auf den Heimweg machte. 
Die beiden blieben gute Freunde. Brieffreunde aus der Ferne von einem Ende zum anderen.
Ist das ein trauriges Ende?
Nicht wirklich, denn eines sollte man bedenken, dem Eisbären ging es gut bevor der Pinguin in sein Leben trat. Er war ein glücklicher Eisbär, dessen Leben mit dem Pinguin vielleicht nicht mehr so "einsam" war, aber einsam fühlte er sich ja gar nicht. Er kannte es ja nicht anders.

Diese warmherzige, aber auch intensive Geschichte mit seinen so stimmungsvollen Zeichnungen regt dazu an mit Kindern über Freundschaft aber auch das Leben ins Gespräch zu kommen.
War der Eisbär einsam? War er wirklich glücklich? 
Kann man sich einen Freund kaufen? Was bedeutet ein Haustier für einen Menschen? Was gibt ein Haustier einem Menschen? 
War der Pinguin zuerst glücklich beim Eisbären? 
Für den Eisbären ist der Pinguin zu einem Freund geworden, zu einem treuen Begleiter, mit dem das Leben anders, vielleicht (ja sicher) auch schöner war. Doch er hat ihn nicht als Besitz gesehen, weil er ihn ja gekauft hat. Er sah ihn als Freund und wollte das es ihm gut geht und genau deshalb hat er gespürt, dass es seinem Freund nicht gut ging, das er Heimweh hatte und er hat auch realisiert, dass es nur einen Weg gibt das zu ändern. 
Der Eisbär hat seine Bedürfnisse hinten angestellt und seinen kleinen Freund zurück nach Hause gebracht auch wenn das bedeutet, dass er wieder allein sein wird.
Die Frage ist, wie hätten die Kinder reagiert?
Die Geschichte regt an eigene Enden der Geschichte zu erfinden. Enden, die man sich gewünscht hätte.
Nur wenige Kinder fanden das Ende wirklich schön, irgendwie unvollendet und genau das macht die Geschichte so fantasieanregend, zeigt aber auch, dass die meisten Kinder sehr harmoniebedürftig sind.
Hier eine Auswahl ihrer Enden:
*Der Eisbär kehrt zurück , die beiden schreiben sich viel (so wie in der Geschichte) und besuchen sich gelegentlich gegenseitig.
*Der Eisbär bleibt bei den Pinguinen weil auf ihn ja zuhause keiner wartet.
* Der Eisbär kehrt nach Hause zurück und trifft auf einen Eisbären (eine Eisbärin) mit dem/der er sich anfreundet. Nun ist auch der Eisbär nicht mehr allein. Trotzdem besuchen sich Eisbär und Pinguin noch hin und wieder.
* Der Eisbär macht sich auf den Heimweg und trifft auf ein anderes Tier, das gern mit ihm nach Hause geht. So hat der Eisbär ein neues Haustier, einen neuen Freund.
Kinder ab etwa 4 Jahren können hier wirklich schon tolle Geschichten dazu erfinden aber auch im Grundschulbereich ist diese Geschichte wunderbar einsetzbar. Nicht nur um über Freundschaft und Haustiere zu sprechen sondern auch um Geschichten zu formulieren und schriftlich festzuhalten, vielleicht ja sogar mit einem eigenen Schlussbild oder einer kleinen neuen Bilderfolge, die das eigene Ende begleitet.

Mit jüngeren Kindern kann man vielleicht nicht so viel über die Geschichte sprechen aber Pinguine basteln geht immer. Hierzu gibt es auf Bibu kreativ https://bibukreativ.blogspot.com/p/pinguin.html ein paar einfache Ideen.
                       


Mehr Informationen zum Buch bekommt ihr auf der Seite des Verlages. Der Link führt hin: