Unsere Lieblingsbücher

Als ich noch ein Kind war


Als ich noch ein Kind war
von Andy Stanton
mit Bildern von David Litchfield
32 Seiten
1. Aufl. 2018
J.P. Bachem Verlag
ISBN: 978-3-7616-3325-0
14,95€
 
Eine einfühlsame Geschichte über das Leben mit fantastischen, wunderschönen Illustrationen
und einem Farbenmeer an Farben
für Kinder ab 4 Jahren
 


 
Dieses Buch schaut man an und erliegt sofort einem wundervollen Zauber, der einem so richtig warm ums Herz werden lässt.
Wir werden verzaubert von einem Meer an Farben, die so wundervoll warm und leuchtend sind, das einem das Herz aufgeht.
Der Titel mit leicht goldenen Einschlüssen und Umrandung sowie die ebenfalls gold glänzenden Namenszüge von Autor und Illustrator, die je nach Lichteinfluss, mehr oder weniger, schimmern verstärken die verzaubernde Wirkung dann auch noch einmal.
Unsere Lesekinder, besonders die in der Senioren-Kindergruppe, lieben Großelterngeschichte aber diese hier ist mit Abstand die schönste, die ich in den letzten 10 Jahren mit Kindern lesen durfte. Wir lesen viele, sehr viele Bilderbücher im Jahresverlauf . Schöne Bücher, meinst wundervoll illustriert doch ein Buch wie dieses bekommt man nicht jedes Jahr in die Hände. Die so wundervoll poetische Geschichte in Kombinationen mit den magischen Bildern, denen ein ganz besonderer Zauber inne wohnt ist ein absoluter Bilderbuchtraum. Ein Schatz - und das spüren auch die Kinder wenn sie sich die Bilder ansehen. Ganz sanft und vorsichtig, fast andächtig werden die Seiten umgeblättert . Die Magie der Illustrationen zieht sie so intensiv an, dass viele der Kinder in einer anderen Welt zu sein scheinen. Mit glänzenden, ruhigen Augen tauchen sie Seite für Seite in eine neue Welt ein. Eine schöner wie die andere und auch wir Erwachsenen erliegen sofort diesem besonderen Zauber, der uns einfängt und für eine Weile die Zeit anzuhalten scheint.
 
Die Geschichte erzählt von Emily und ihrer Großmutter, die ihrer Enkelin vom Zauber ihrer Kindheit erzählt, von der Leichtigkeit, der Unbeschwertheit, der Fantasie und den Träumen, die scheinbar nur Kinder empfinden können. Wehmütig denkt sie an Früher zurück in der festen Annahme, das diese Gefühle, diese Abenteuer unwiderruflich vorbei sind und nur noch die schönen Erinnerungen bleiben. Doch das sieht Emily ganz anders. Sie ist genau in dem Alter, das ihrer Großmutter als so wundervoll erlebte und so nimmt sie ihre Oma mit auf eine magische Reise, die nicht nur der Großmutter sondern auch uns Erwachsenen zeigt, das der Zauber den unsere Welt bietet immer da ist wenn man bereit ist sich darauf einzulassen. Wenn man bereit ist zu träumen, das Schöne in der Welt wahr zu nehmen, offen für alles ist dann erlebt man den Zauber, die Magie die uns einfängt und trägt und das ganz unabhängig vom Alter.
Wir lauschen den Erzählungen der Großmutter die uns auf eine Reise mit nimmt,  in der sie sich noch einmal wie ein Kind fühlt an der Seite ihrer "Freundin". In der Menschen und Tiere fliegen können, in der die Welt voller Fröhlichkeit, Musik und Farbenpracht ist. Wir erleben die Magie der Unterwasserwelt genauso wie die des Universums, in der die Erde mit der Sonne Hochzeit feiert und eine Treppe bis zu den Sternen reicht. Wir sehen sie im Gras liegen und in den glitzernden Himmel schauen doch dann wird es dunkler aus bunt wird grau die Magie verschwindet je älter die Großmutter wird und dann ist sie verschwunden. Trostlos! Doch Emily sieht das ganz anders. Sie nimmt ihre Großmutter an die Hand und nimmt sie mit auf eine Reise zu den Orten, die sie so gerne mag. Es sind andere wie die der Oma doch nicht minder spannend und schön.  Es kommt darauf an wie wir uns auf etwas einlassen bereit sind es mit den Augen der Fantasie zu sehen.
Einen Satz, der unsere Lesekinder so besonders fasziniert hat, über dessen Bedeutung wir auch noch später lange gesprochen haben möchte ich hier zitieren. Er verkörpert so wunderbar die Magie, den Zauber und die poetische Sprache der Erzählung.
" Die Uhren sind Blumen im Sonnenschein,......
....so können Minuten auch Stunden sein."
Den Zauber der Geschichte erleben wir
durch die Magie der Worte im Einklang mit der Magie der Illustrationen.
 
Unsere Lesekinder -ab 4 Jahren- waren begeistert. Noch begeisterter aber auch nachdenklicher waren unsere Senioren, die ehr, wie Emilys Großmutter, im tristen Grau des Alt- seins festhingen und durch diese Geschichte, zumindest für kurze Zeit, ihr Alter, ihre Wehwehchen, Tränen und Trauer vergessen konnten.
Und so nahmen die Kinder nach der Vorlesestunde die Senioren zum Tanz an die Hand. Mit gebastelten Blumenkränzen im Haar und leichten bunten Tüchern in den Händen bewegten wir uns zur Musik, die uns wie auf einer Welle trug und auch die im Rollstuhl saßen scheinbar schweben ließen.
 
Wenn Geschichten so wirken und man am nächsten Tag noch hört, das vielen so leicht ums Herz geworden war, das sie glücklich, ruhig und zufrieden am Abend eingeschlafen sind und im Traum weiter auf Reisen gegangen sind, dann erkennt man die Magie die dieses Buches.
 
 
 
 
Noch mehr Großelterngeschichten findet ihr auch hier im Blog.
Auf eine möchte ich jedoch besonders hinweisen weil sie zu meinen / unseren Lieblingsgeschichten zählt.
Es ist die Geschichte eines Bärengroßvaters, der seinen Enkel anhand von Fotos auf eine ganz besondere Zeitreise mit nimmt.
Leider gibt es das Buch nicht mehr im Handel. Wer es irgendwo gebraucht findet oder vielleicht in einer Bücherei, der sollte es sich unbedingt ansehen. Nicht nur, das die Geschichte schön ist, sie inspiriert auch unheimlich.
Es ist und war eines der Lieblingsbücher meiner Kinder, von denen einige schon über 30 Jahre alt sind und über das ich vor vielen, vielen Jahren auch in meiner Diplomarbeit geschrieben habe.
Unter folgendem Link erfahrt ihr mehr: