Bildquelle: Magellan Verlag
Willibarts Wald
eine Geschichte von Duncan Beedie
40 Seiten
1. Aufl. 2018
Magellan Verlag
ISBN 978-3-7348-2045-8
14,00€
Ein Buch über Bäume, einen Bart
und
den Umweltschutz
für Kinder ab 3 Jahren
Willibart ist ein Holzfäller. Er lebt einsam in einem Haus im Wald und hat einen recht festen Tagesablauf. Zuerst macht er Morgengymnastik, dann frühstückt er und danach geht es in dem Wald zum Bäume fällen.
So richtig nachgedacht hat er über seine Arbeit anscheinend noch nicht sonst wäre ihm schon ehr aufgefallen, dass es gar nicht gut ist zu viel Bäume zu fällen.
Als er eines Tages wieder einmal erschöpft von der Arbeit kommt und sich grade ausruhen will hört er ein Geräusch an der Tür.
Ein kleiner Vogel beschwert sich beim ihm. Ausgerechnet den Baum in dem er grade sein Nest gebaut hat, hat Willibart gefällt.
Es ist nicht so, das Willibart kein Herz für Tiere hat und rücksichtslos einfach die Bäume fällt aber er hat anscheinend wirklich noch nicht darüber nachgedacht was er da anrichtet. Betroffen lädt er den kleinen Vogel ein in seinem Bart zu wohnen, was dieser gerne annimmt.
In den nächsten Tagen hat Willibart noch weitere Aufgaben. Jedes Mal schadet er mit seiner Arbeit einem Tier das dann abends erbost an seine Tür klopft. Auch sie dürfen in seinem Bart platz nehmen. Mit der Zeit wird dies nicht nur eng sondern auch richtig unbequem und so rasiert er seinen Bart kurzerhand ab.
Am nächsten Morgen schaut er aus dem Fenster. Wo einst schöner Wald war herrscht traurige , triste, Leere.
So wie sein Bart nachwachsen kann, so können auch Bäume an den Stellen neu wachsen wo einst welche standen denkt er sich und beginnt aufzuforsten.
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Eine schöne Geschichte, die mit wenig Text sehr viel erzählt. Die Geschichte wird überwiegend über die eindrucksvollen, klar fokussierenden Illustrationen transportiert. In ihnen sieht man lustige, witzige Dinge, wie das Innenleben des Bartes genauso wie die tragischen Momente, die Wut der Tiere oder auch die Probleme, die Willibart mit seinem Bart und den Bartbewohnern hat . Große Bilder wechseln sich mit aufeinander folgenden Bildsequenzen gekonnt ab, so dass man das Gefühl hat die Bilder leben. Überhaupt sind es unglaublich dynamische lebhafte Bilder und auch die Schrift wird in die Dynamik mit eingebunden. "Hacke-Hacke-Hack" oder auch "Baum fällt!" drücken nicht nur eine Handlung aus sondern sind so gesetzt, dass sie "leben".
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Es ist ein witziges Buch, das gleichzeitig zum Nachdenken anregt und deutlich macht, das ein Raubbau an der Natur Menschen und Tieren gleichermaßen schadet.
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Unsere Lesekinder fanden die Idee die Tiere in den Bart des Holzfällers einziehen zu lassen total witzig.
Ein Vögelchen kann man sich vielleicht in so einem großen, dichtem Bart noch vorstellen aber ein Stachelschein? Da wird es schon schwieriger. Und dennoch zeigt schon das Coverbild, das dies trefflich passt.
Einzig den Unterschied zwischen Igel und Stachelschwein wollte unseren kleinen Lesern nicht deutlich werden.
"Das ist kein Stachelschwein! Das ist ein Igel!" hörte ich in den letzten Tagen des Öfteren bei Lesungen.
Ich erkläre dann immer, dass jeder etwas anders zeichnet. Künstlerische Freiheit halt. Wobei ich auch ehr einen Igel als ein Stachelschein darin erkenne.
Doch das ist wirklich unwesentlich. Nett gezeichnet sind sie allemal.
Der besondere Stil der Zeichnungen wäre auch noch einen Satz wert doch ich denke es ist viel besser man besorgt sich schnell das Buch und schaut selbst.
Denn es ist wirklich toll und regt zu vielen Gesprächen über den Naturschutz und somit auch Umweltschutz an.
Da passt es ja wunderbar, das der Verlag sich immer schon Gedanken über die Nachhaltigkeit gemacht hat.
Gedruckt auf FSC Papier mit Farben auf Pflanzenölbasis und lösungsmittelfreier Klebstoff tragen sie hier schon eine ganze Menge dazu bei.