Bildquelle: Kirchberger Kinderbücher
Der Tag, an dem ich so groß wie eine Maus wurde -
oder Wut tut nicht gut
von Martin Kanold44 Seiten
1. Aufl. 15. Dezember 2025
ISBN: 978-3-9894289-0-4
Kirchberger Kinderbücher
15,00€
Auf euch wartet ein richtig tolles Bilderbuch zum Thema Wut
Wie sie entsteht,
wie sie eskalieren kann,
was das mit anderen macht
und wie man bei Wut helfen kann
Für Kinder ab etwa 3,5 Jahren
Wenn Benni so wütend ist, hat sein kleiner Bruder auch schon mal Angst vor ihm, oder sein Herz fängt ganz doll an zu pochen. Eindrucksvoll schildert der kleine Bruder immer wieder anhand von Beispielen, wieso Benni wütend wird und was das in ihm selbst auslöst. Und dann erzählt er uns von dem Tag, an dem etwas schier Unglaubliches passierte.
Benni hatte mit viel Geduld einen wunderschönen Turm gebaut, den sein kleiner Bruder leichtsinnigerweise zum Einsturz brachte. Ihr ahnt es sicher schon, Benni wieder in Windeseile wütend, was man irgendwie ja auch verstehen kann, doch seine Wut brüllt er so laut heraus, dass sein Schrei bei dem kleinen Bruder sich durch die Ohren in seinem Kopf und Bauch breitmachte, dann gab es plötzlich einen lauten Knall und es gab nicht nur einen kleinen Bruder, sondern gleich achtundzwanzig. Achtundzwanzig Mini-Ichs erzählt der kleine Ich-Erzähler und dann erfahren, wie sich die Mini-Ichs ängstlich verstecken.
Auf die Idee zu kommen, den Lesern zu vermitteln, wie ein Wutschrei bei dem Gegenüber so intensiv ankommt, dass der es körperlich fühlt, ist schon toll, aber das daraus so eine Splittung entsteht ist genial. Auf den ersten Moment kommt es beim Leser als amüsant und spektakulär fantastisch an, doch was Martina Kanold daraus im weiteren Geschichtenverlauf gemacht hat, ist noch besser. Benni ist unglaublich entsetz, was sein Wutschrei angerichtet hat. Er sucht Trost und Rat bei seiner Mama. Er würde so gern wissen, wie er seinen Bruder wiederbekommen kann.
Der Rat der Mutter scheint einfach.
"Mit ganz viel Liebe!"
Der Rat der Mutter scheint einfach.
"Mit ganz viel Liebe!"
Doch das umzusetzen, stellt Benni dann doch vor einige Herausforderungen. Gemeinsam beginnen sie die kleinen Mini-Ichs des Bruders zu suchen und....
Ja, wie die Geschichte weitergeht, verrate ich noch nicht. Nur so viel natürlich ist viel Liebe im Spiel und ich kann auch verraten, dass nicht nur Benni, sondern auch sein kleiner Bruder etwas daraus gelernt haben, was bestimmt auch vielen Kindern helfen kann.
Mit der Wut ist das so eine Sache. Gerade Kinder müssen erst lernen, ihre überbordenden Gefühle zu verstehen und lernen damit umzugehen. Hier sind gerade Bilderbücher wie dieses sehr hilfreich, da die Kinder anhand von Geschichten anderer als Außenstehende etwas erleben können, mit dem sie sich zwar identifizieren können, aber nicht selbst involviert sind.
Wut ist so vieles und Wut ist ein Gefühl, dass sich wirklich im Körper aufbaut und man das Gefühl hat, dass sie irgendwie hinausmuss. Wut ist aber auch ein Gefühl, dass man bremsen kann, dass nicht eskalieren muss. In dieser Geschichte ist es die Umarmung, die Liebe spüren lassen, es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten.
In vielen Gesprächen mit Kindern, mit denen ich die Geschichte gelesen habe, kommt heraus, dass viele sich gerade in der Wut wünschten, "einfach nur mal liebgehalten zu werden". Andere sagen, dass es schön ist, wenn jemand den Arm um einen legt oder neben einem sitzt oder steht. Das Gefühl in der Wut nicht alleine zu sein, ist wichtig. Manche Kinder wenden aber auch ein, dass es beängstigend ist ein Kind mit Wut zu erleben und lieber in Deckung gehen.
Für sie war die Geschichte von Benni und seinem kleinen Bruder ein Mutmacher, dann doch nicht wegzugehen.
"Wut ist der Nachname von Kummer", hat mal jemand gesagt und das beschreibt es auch sehr schön.
Benni hatte Kummer, weil sein schöner Turm, den er mit viel Liebe gebaut hat, durch seinen kleinen Bruder eingestürzt ist. Jeder kann nachvollziehen, dass Benni traurig war. Mehr noch, sie können verstehen, dass er wütend auf seinen kleinen Bruder war und viele sagen auch, dass sie vermutlich auch geschimpft hätten, aber nicht in dieser eskalierenden Form.
Die Kinder sind begeistert von der Geschichte, haben aber auch einige kritische Anmerkungen, über die wir natürlich intensiv gesprochen haben.
Die meisten Kinder standen Benni trotz des Wutanfalls näher als dem kleinen Bruder, weil sie so gut verstehen können, wie Benni sich gefühlt hat. Und sie vermissen in der Geschichte den Teil, in dem der kleine Bruder gesagt bekommt, dass er auch etwas falsch gemacht hat. Sicherlich kommt aus der Geschichte und der Erzählung des Ich-Erzählers heraus, dass er etwas falsch gemacht hat und es ihm sehr leidtut, doch ihnen fehlt etwas in der Geschichte.
Vielleicht eine ergänzende Reaktion der Mutter. Was sie allerdings supertoll fanden, ist die Art und Weise, wie lustig er erzählt. Da hören wir gleich zu Beginn der Geschichte, dass er Benni "schokosahnemäßig“ lieb hat und was er alles für und mit ihm macht. Das ist eine Seite an der Figur des großen Bruders Benni, der toll ist und vielleicht ist es gerade das, was den Wutausbruch in ihren Augen verzeihbar macht.
Ehrlicherweise hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Kinder so nah bei Benni sind, obwohl er es war, der den Wutausbruch hatte. Und ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie in den Gesprächen immer wieder von dem Thema Wut ablenkten und auf das Turmbau- Klötzchen-Wegnehm-Thema lenkten.
Manchmal ist man überrascht, wie Kinder eine Geschichte wahrnehmen.
Ja, wie die Geschichte weitergeht, verrate ich noch nicht. Nur so viel natürlich ist viel Liebe im Spiel und ich kann auch verraten, dass nicht nur Benni, sondern auch sein kleiner Bruder etwas daraus gelernt haben, was bestimmt auch vielen Kindern helfen kann.
Mit der Wut ist das so eine Sache. Gerade Kinder müssen erst lernen, ihre überbordenden Gefühle zu verstehen und lernen damit umzugehen. Hier sind gerade Bilderbücher wie dieses sehr hilfreich, da die Kinder anhand von Geschichten anderer als Außenstehende etwas erleben können, mit dem sie sich zwar identifizieren können, aber nicht selbst involviert sind.
Wut ist so vieles und Wut ist ein Gefühl, dass sich wirklich im Körper aufbaut und man das Gefühl hat, dass sie irgendwie hinausmuss. Wut ist aber auch ein Gefühl, dass man bremsen kann, dass nicht eskalieren muss. In dieser Geschichte ist es die Umarmung, die Liebe spüren lassen, es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten.
In vielen Gesprächen mit Kindern, mit denen ich die Geschichte gelesen habe, kommt heraus, dass viele sich gerade in der Wut wünschten, "einfach nur mal liebgehalten zu werden". Andere sagen, dass es schön ist, wenn jemand den Arm um einen legt oder neben einem sitzt oder steht. Das Gefühl in der Wut nicht alleine zu sein, ist wichtig. Manche Kinder wenden aber auch ein, dass es beängstigend ist ein Kind mit Wut zu erleben und lieber in Deckung gehen.
Für sie war die Geschichte von Benni und seinem kleinen Bruder ein Mutmacher, dann doch nicht wegzugehen.
"Wut ist der Nachname von Kummer", hat mal jemand gesagt und das beschreibt es auch sehr schön.
Benni hatte Kummer, weil sein schöner Turm, den er mit viel Liebe gebaut hat, durch seinen kleinen Bruder eingestürzt ist. Jeder kann nachvollziehen, dass Benni traurig war. Mehr noch, sie können verstehen, dass er wütend auf seinen kleinen Bruder war und viele sagen auch, dass sie vermutlich auch geschimpft hätten, aber nicht in dieser eskalierenden Form.
Die Kinder sind begeistert von der Geschichte, haben aber auch einige kritische Anmerkungen, über die wir natürlich intensiv gesprochen haben.
Die meisten Kinder standen Benni trotz des Wutanfalls näher als dem kleinen Bruder, weil sie so gut verstehen können, wie Benni sich gefühlt hat. Und sie vermissen in der Geschichte den Teil, in dem der kleine Bruder gesagt bekommt, dass er auch etwas falsch gemacht hat. Sicherlich kommt aus der Geschichte und der Erzählung des Ich-Erzählers heraus, dass er etwas falsch gemacht hat und es ihm sehr leidtut, doch ihnen fehlt etwas in der Geschichte.
Vielleicht eine ergänzende Reaktion der Mutter. Was sie allerdings supertoll fanden, ist die Art und Weise, wie lustig er erzählt. Da hören wir gleich zu Beginn der Geschichte, dass er Benni "schokosahnemäßig“ lieb hat und was er alles für und mit ihm macht. Das ist eine Seite an der Figur des großen Bruders Benni, der toll ist und vielleicht ist es gerade das, was den Wutausbruch in ihren Augen verzeihbar macht.
Ehrlicherweise hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Kinder so nah bei Benni sind, obwohl er es war, der den Wutausbruch hatte. Und ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie in den Gesprächen immer wieder von dem Thema Wut ablenkten und auf das Turmbau- Klötzchen-Wegnehm-Thema lenkten.
Manchmal ist man überrascht, wie Kinder eine Geschichte wahrnehmen.
Ihr Fazit zum Buch:
"Es ist superlustig, die vielen kleinen ICHs, die sich verstecken. Und es ist so toll, wie man Wut in einem Bild einfangen (zeichnen) kann." (O-Ton eines Kindes, stellvertretend für viele)
Und von mir gibt es auch eine absolute 💗Herzensempfehlung.
Es ist einfach genial, wie Martina Kanold es geschafft hat, Wut zu erklären und dabei auch den Fokus auf das Wiedergutmachen und die Gefühle legt und gleichzeitig das zeigt, was jemand fühlt, der die Wut abbekommt.
ps:
Schaut auch unbedingt einmal nach der Maus, sie ist der heimliche Hingucker und auch zusätzlicher Geschichtenlieferant.
Bildquelle: Martina Kanold
Der lange Knut hat Mut
von Martina Kanold
40 Seiten
1. Aufl. 01.August 2023
ISBN: 978-3-9823407-2-2
15,00€
Auf euch wartet ein sehr amüsantes, fantasievolles, gefühlvolles, spannendes, abenteuerliches Bilderbuch über Ängste und wie man sie besiegen kann.
Ein Abenteuerbuch wird hier in Mutmach-Bilderbuch
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